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- Hari 37
- Isnin, 29 Julai 2024 9:25 PG
- ☀️ 30 °C
- Altitud: 23 m
RomaniaVama Veche43°45’26” N 28°34’27” E
Ich glaube es hackt

Das Meer ist glatt wie ein Spiegel. 8:30 Uhr. Ich war zeitig am Strand. Hatte am Abend zu vor schon meinen Rucksack gepackt. Neben dem üblichen Zubehör für einen Tag am Meer auch Zutaten für einen Thunfischsalat. Tomaten, gekochte Eier, Olivenöl, Salz, eine Zwiebel, eine Zitrone, Thunfisch in der Dose und etwas Brot. Ich war zeitig wach, habe meine Sachen genommen und bin losgelaufen. Eine gut 30 Meter breite Lücke zwischen den bunten Zelten war der Lohn für den frühen Aufbruch. Ich platzierte mich mittig, stellte meine Strandmuschel auf, befüllte, wie jedes Mal, 3 Plastiktüte mit Sand und sorgte damit dafür, dass ich mir für den Rest des Tages keine Sorgen mehr machen müsste, meine kleines Schneckenhaus könne von einer Windböhe über die, sehr nahe, rumänisch/bulgarische Grenze geweht werden. Womöglich hätte das noch diplomatische Verwicklungen verursacht, weil mit der Strandmuschel eine Packung verbotener Mentholfilter in Bulgarien gelandet wären. Man hätte mich anhand von DNA Spuren und einem abgleichen mit der internationalen Knochenmarkspenderdatei umgehend identifizieren können. Noch am vormittag hätten Landungsboote hier fest gemacht. Um Gottes Willen, ich will garnicht weiter darüber nachdenken, was fas für Schlagzeilen gegeben hätte. Nun gut. Nachdem alles aufgebaut, gesichert, ausgepackt und eingerichtet war, ging ich schwimmen. Keine Welle störte mein delfingleiches, elegantes Dahingleiten. Armlänge um Armlänge entfernte ich mich von der, noch schlafenden Bucht der Nackten. Ich drehe mich um, schaute zum Strand und ließ meinen Blick von einer Seite der Steilküste zur anderen wandern. Auf den Farmen der mietbaren Schattenspender hatten bereits die ersten Schirme ihre Kronen geöffnet und auch abseits von ihnen machten es sich ein paar Frühaufsteher auf ihren Badetücher bequem. Aus der Ferne betrachtet, wirkte dies alles wie der Blick auf die Szene einer Modelleisenbahnlandschaft. Und dann stand er plötzlich dort. Fahrlässig unerwartet. Stand, stand und schaute. Stand auf dem obersten Treppenabsatz des Strandaufganges. Stand, hielt Hand mit einer weiblichen Begleitung und schaute. Der Poser. Dunkelbraun, gedrungen und mit dem gleichen, lauthals schreienden Geltungsbedürfnis, mit dem er mir bereits vor 3 Tagen aufgefallen war. Selbst aus meiner, weit von dieser Treppe entfernten Position, hatte ich ihn sofort erkannt. Wie er dort stand, dieses Brathähnchen, stand und genoss den Blick tausender imaginären Augen auf seinem Kastanienmännchenkörper. Dem stehen folgte ein pfauenhaftes, die Treppe herabstolzieren. Nun gut, er versuchte zu stolzieren. Wären seine Beine länger und die Treppenstufen weniger hoch gewesen, hätte dies vielleicht gelingen können. So aber sah es natürlich weit weniger königlich aus, als der kleine Pittiplatsch sich das einbildete. Am Ende der Treppe angekommen, ließ er seinen Blick über den Strand schweifen und deutete, wie verfickt nochmal sollte es auch anders sein, auf die Lücke, in deren Mitte ich meine Strandmuschel errichtet hatte. Ich, noch immer in respektabler Entfernung im Meer ankernd, musste nun mitverfolgen wie er auf mein Territorium zulief drei Runden um selbiges drehte und dann sein himmelblaues Badetuch genau 15cm hinter meinem Schneckenhaus platzierte. Was stimmt mit diesem Typ nur nicht? Kann er denn nicht wenigstens die international anerkannte Mindestlänge von 2 Strandtüchern Abstand halten? Was habe ich dem denn getan. Und die Frau an seiner Seite scheint das auch normal zu finden. Es nützt alles nichts, ich muss an den Strand zurück. Wenn ich mich nicht ganz schnell aus meiner Schockstarre löse, sitzen die beiden gleich in meinem Strandhäuschen. Als ich aus dem Wasser steige, treffen sich unsere Blicke. Ich versuche, passend zu meinem Bart, einen finsteren Gesichtsausdruck aufzusetzen. Er soll gleich wissen mit wem er sich hier anlegt. Ich muss ein Zeichen setzen, also nehme ich direkt vor seinen Augen eine ähnlich alberne Pose ein, in der er sich in den letzten Tagen hier unaufhörlich präsentiert hat. Nicht etwa um mich zu bräunen, nein ich achte peinlich genau darauf, dass mein Körper so viel wie möglich Schatten wirft, und dass dieser genau auf sein Badetuch fällt. Schattenwerfen ist eine meiner Kernkompetenzen. Und so räkle ich mich, breite meine Arme aus und sorge für einen Temperaturabfall im Reich des braunen Gnoms. Zwei Mal täusche ich vor, zu meiner Strandmuschel zu gehen, stelle mich dann aber noch ein paar Zentimeter näher an ihn heran. So, das sollte fürs erste reichen. Ich drehe mir eine Siegeszigarette und atme den Qualm genüsslich ein. Lediglich das Ausatmen aus der kleinen Öffnung an der Rückseite meiner Strandmuschel verlangt ein paar anstrengende Verrenkungen, aber nur so erreicht der Rauch auch meine ungewollten Nachbarn. Jetzt holt er zum Gegenschlag aus. Pfft pfft pfft pfft.Wie Ein Staccato unaufhörlicher Messerstiche dringt dieses Geräusch durch meine Zeltwand an mein Ohr und noch ehe ich es akustisch zuordnen kann, verrät mir meine Nase und ein sich scharf auf der Innenseite meiner Strandmuschel abzeichnender Schatten inklusive einer deutlichen Genitalsiluette, was draußen vor sich ging. Diese Kaffebohne auf 2 Beinen wag es tatsächlich sich direkt vor meiner Haustür mit seiner Sonnenlotion einzusprühen. Ohh warte nur du Sonnensatan. Du willst Krieg, du bekommst ihn. Ich werde dir den ganzen Tag meinen, noch immer blassen, aber haarigen Hintern vor die Nase halten. Ich werde im Minutentakt Pfurzgeräusche von meinem Telefon abspielen und ich werde einen Bannkreis aus den stinkenden Algen um mein Zelt trappieren. Einen ganzen Meter hoch. Ich lege mich erstmal hin und schaue vorsichtig aus der kleinen Öffnung auf der Rückseite. Jetzt liegt er dor, liegt und präsentiert mir doch tatsächlich seinen Pittiplatschhintern. Schamlos und ohne schlechtes Gewissen. Bestimmt grinst er dazu auf der mir angewandten Seite auch laut und frech. Ich beschließe, ihn einfach nicht zu beachten und werfe derweil lieber einen Blick auf den sehenswerten Körper seiner Begleiterin. Das ist die Lösung. Von mir bekommt er einfach keine Aufmerksamkeit mehr. Das wird ein Vakuum in seinem Geltungsbedürfnis erzeugen. Morgen wird er sich zweimal überlegen, ob er sich neben mich legt. Ich werde wieder zeitig am Strand sein. So zeitig, dass ich mich genau auf seinem Platz niederlassen kann. So zeitig, dass alle noch schlafen und niemand mitbekommt, dass ich rings um mich herum WC Steine im Sand vergrabe. Nicht mit mir, du laufende Blutwurst.Baca lagi
PengembaraIch sehe alles (in Worten: ALLES) vor mir. Danke!
PengembaraIch habe bei Bedarf noch mehr Fotos. 😉
PengembaraAch, ähm, nee... lass ma...