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  • Day 246

    Rocklands 2.0 + Veri's Fazit

    September 21, 2022 in South Africa ⋅ ☁️ 22 °C

    Weils so schön war (und noch so viele Felsen von uns beklettert werden wollten) geht's für uns wieder zurück Richtung Westen!!
    Mit dem (Mini) Bus fahren wir von Waterval Boven nach Pretoria und dann weiter via Johannesburg bis nach Kapstadt - insgesamt rund 27h im Bus (inklusive 4h Verspätung) .
    Danach: Same procedure wie schon 2 Monate zuvor - Auto mieten, Crashpads abholen, einkaufen, und nach 3h Autofahrt völlig k.o. am Campingplatz 'de Pakhuis' ankommen. Der erste Anblick am Morgen entschädigt sofort die lange Anreise - wieder sind wir absolut entzückt von der lieblichen Gesteinslandschaft. Ansonsten Boulder-Business as usual mit ein paar Änderungen seit unsrem letzten Besuch:

    - Flowerpower! 🏵️🌼🌸🌻🌺
    Die Cederberg Mountains sind im Frühling ein bekanntes Ausflugsziel für Blumenliebhaber. Nun säumen bunte Wildblumen unsre Zustiege zu den Boulder Gebieten.

    - Wo sind die Leute?!
    Bezüglich Bouldern bedeutet Frühling allerdings wärmere Temperaturen (eher 20 - 25°C untertags statt 15-20°C im Winter) - heißt schlechtere 'conditions' - heißt weniger Leute. Vor allem die vielen internationalen Boulderer fehlen fast komplett, am Campingplatz ists sehr familiär. Trotzdem noch immer viel mehr los als bei unsrem letzten Stopp in Waterval Boven..

    - (Fast) kein Autostress mehr..
    Wir haben aus unsren Fehlern gelernt und mieten nicht mehr den vermeintlich super günstigen, uralten, blitzroten, stylischen 1er Golf quasi ohne Licht und Federung. Dank Empfehlungen vom letzten Mal haben wir stattdessen ein günstigeres und besseres Auto (abgesehen vom 20L Tank), mit dem man auch auf Schotterstraßen und in der Nacht fahren kann.

    - Loadshedding deluxe! ⚡
    Von Anfang an war uns dieser Begriff in Südafrika geläufig, jedoch erst in den letzten Wochen in Rocklands wurde uns die Tragweite bewusst. Einfach gesagt: Load Shedding = Strom aus. Und das oft mehrmals täglich.
    Den genauen Grund fürs Load Shedding wissen wir noch immer nicht genau. Angeblich liegts aber nicht daran dass Südafrika zu wenig Strom produziert, sondern dass sie's nicht schaffen den vorhandenen Strom zu verteilen bzw. um Netzüberlastungen zu verhindern. Deshalb wird einfach - je nach Region - zu unterschiedlichen Tageszeiten jeweils für ca. 2,5h der Strom abgedreht, und zwar ausnahmslos! Zu Beginn unsrer Reise in Südafrika bekamen wir hin und wieder mit dass der Strom aus war, war uns aber eigentlich immer relativ wurscht, bzw. passierte es auch nicht oft. In Rocklands 2.0 wars dann aber anders. Bis zu 8h pro Tag kein Strom (also auch kein Wifi), meistens zu den unangenehmsten Zeiten, also in der Früh und am Abend. Für uns zwar richtig nervig weil grad viel zu planen war, und Licht am Abend auch nett ist - trotzdem natürlich am Campingplatz für uns halb so schlimm. Unvorstellbar, dass sich so viele Leute seit mehreren Jahren in Südafrika damit abfinden müssen. Die Stromausfälle sind zwar normalerweise am Vortag ersichtlich, ändern sich aber häufig kurzfristig - für Arbeit und Privatleben heißt das vermutlich gut Planen und Kompromisse annehmen.

    - Traurige Nachrichten von zu Hause lassen uns 2 Wochen früher abreisen..
    Gleich zu Beginn unsrer Ankunft in Rocklands bekamen wir schlechte Nachrichten aus Österreich - Manus Opa ist gestürzt, es schaut nicht gut aus. Das machte die Zeit in Rocklands ziemlich durchwachsen - dauernd überlegten wir heimzufliegen, und entschließen uns dann auch dafür.
    Abschied nehmen und bei der Familie sein... ❤️

    ~~~~~~~~~ Veri's Fazit ~~~~~~~~~

    Landschaft: Wie erwartet beautiful!! Alles was das Herz begehrt: Berge ⛰️, Steppe 🏜️, Meer 🌅, Dünen⛱️ & Tropische Vegetation 🌴
    Besondere Highlights war für mich die Sentinel Peak Wanderung in den Drakensbergen, unsre Whale-Watching Ecolodge an der Wildcoast, Kapstadt als wohl eine der schönst-gelegenen Städte der Welt, und natürlich die Felsenlandschaft in Rocklands. Außerdem in Südafrika natürlich ein großes Thema: 🦁🦓🐗🐯🦒🦏🐘🐋🦖
    Am meisten wird mir hier wohl mein erster Elefant in Erinnerung bleiben, der plötzlich 2m neben dem Auto stand..

    Leute: Hier ist leider etwas zu differenzieren, da wir hauptsächlich Kontakt zu den 8% Weißen der Bevölkerung hatten. Diese waren alle durchwegs super nett, nur der Musikgeschmack ließ teilweise zu wünschen übrig.. 🤢
    Die anderen 92% lernten wir leider kaum kennen - Einblicke in deren Leben und Lebenssituation hätten uns natürlich interessiert, jedoch
    1. kamen wir kaum in Kontakt, da keine Kletterer, Touristen, o. ä.
    2. wird grundsätzlich davon abgeraten aus Sicherheitsgründen (zB Autostopper mitnehmen). Nach den unzähligen wilden Geschichten über Raubüberfälle und (fast) Morde nahmen wir diesen Rat auch an.

    Essen: 🍔☕
    Wir folgen anscheinend den Ländern des Grillens - hier Braai genannt und die wichtigste aller Speisen. Und am besten mit Pap & Soß.
    Ansonsten:
    - Burger gehn imma! Hier vor allem mit Wild.
    - Rusks sind unsre neuen Schokokekse (ja keinem Südafrikaner erzählen - die gehören normal in Kaffee getunkt)
    - Endlich wieder richtig guter Kaffee inklusive Cappuccino!
    - Fish All You Can Eat am Sandstrand bei Sonnenuntergang 🐟🌅

    Klettern:
    - Ich glaub hier haben wir schon genug gelobhudelt. Rocklands hat sowohl landschaftlich als auch vom Bouldern überzeugt. Wenns nicht so weit wär, würden wir sicher bald wiederkommen. Schönster Boulder - Demi Lune (Veri), John Denver (Manu)
    - Waterval Boven: Zu Beginn einfach hart und undankbar, am Ende hatts uns richtig getaugt. Beste Route - Freak On (Veri), Hallucinogenic Torreador (Manu)

    Sonstiges:
    Hauptthema für uns und wahrscheinlich überhaupt in diesem Land: Apartheid, Sicherheit, Infrastruktur. Darüber wurde in den andren Posts schon ausgiebig berichtet - schreiben könnte ich ewig drüber. Zusammengefasst, waren wir doch ein bissl schockiert - inwiefern es sich nicht danach anfühlt als wäre Apartheid Geschichte, wie groß die Sicherheitsbedenken in diesem Land sind, und wie sehr fehlende Infrastruktur das Leben hier beeinflusst. Alles in allem eine wirklich prägende Erfahrung, die zum Denken anregt!
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