milky way & penguins

January 2022 - January 2023
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  • Day 1

    Wien

    January 19, 2022 in Austria ⋅ ☀️ 0 °C

    Nos vamooooos! 😊
    Los geht's - alles gepackt und verstaut. Trotz halbkonsequenter Selbstquarantäne in der letzten Woche und dadurch vermeintlich mehr Zeit, waren wir doch bis in die letzten Stunden am Packen, Organisieren und am Ausfeilen des richtigen PCR - Testintervalls. Das ist bei einem 30 Stunden Flug mit Testgültigkeit bei Beantragung der Einreisedokumente, vor Abflug und bei Einreise gar ned so leicht - vor allem da die Bundesländer die Tests immerhin mittlerweile schon anbieten aber leider die Ergebnisse oft nicht so pünktlich kommen.
    - Veri hatte alle 3 relevanten Ergebnisse schon bekommen, während ich am Vorabend um 21.00 erst das erste bekommen habe.

    Im Endeffekt sinds dann 2 große Rucksäcke mit Gewand, Camping-, Kocher- und Küchenzeux geworden, ein bissl großer Rucksack mit Kletterzeux, zwei Handgepäcksrucksäcke und ein Seilsack. Genug Zeux zum herumschleppen damit uns nicht fad wird. Unsere imaginären Sherpa-Freunde haben aber trotzdem nur müde gelächelt.
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  • Day 1

    Ufo!!!1!1!

    January 19, 2022, Greenland Sea ⋅ 🌬 4 °C

    Bill Gates? Bill Murray? Elon Musk? Donald Tusk? Oder doch die Aliens vom Lagrange Punkt 2??!?

  • Day 2

    Buenos Días Buenos Aires

    January 20, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 28 °C

    De vuelta a tierras argentinas! 😊

    Buenos Aires im Sommer ist schon lange her, so dass es eigentlich schon vergessen war wie schwül es hier sein kann. Zwar ist die Hitzewelle (ola de calor) mit 40-45 Grad in der Stadt vorbei - bei gefühlten 90% Prozent 'humedad' wär trotzdem die Großraumsauna zum akklimatisieren ganz gut gewesen.
    Dementsprechend heftig war anscheinend auch das Gewitter, dass sich kurz vor der Landung in der Nähe des Flughafens ausgetobt hat - ganze Bäume sind quer gelegen und kleine Teile des Flughafengebäudes waren unter Wasser.
    Coronazahlen sind hier gerade auf einem Allzeithoch - ähnlich wie in Österreich, nur dass in Buenos Aires auch auf den Straßen und Plätzen viele Leute mit Masken herumgehen und das Desinfizieren von Tischen, Besteck, Händen etc. weitaus konsequenter gemacht wird. "No queremos ser el Kitzloch argentino" - das kleine, eher zu vernachlässigende Alpendorf, dessen Art von Tourismus hoffentlich bald der Vergangenheit angehört, hat also auch hier für Lehren gesorgt! 😉

    Das Land ist leider nach wie vor von einer galoppierenden Inflation geplagt (natirli galoppierend weil Argentinien und Gauchos - eh schon wissen..). Diese hat zur Folge, dass ausländische Dollars oder Euros hier gerade extrem viel Wert sind. Täglich steigt der Kurs und dabei gibt es einen offiziellen Wechselkurs von ca. 1:110 als wir ankamen und einen Schwarzmarktkurs (dólar blu) von ca. 1:240! Bei inoffiziellen Wechselstuben bzw. auch bei Überweisung und Auszahlung via Western Union springt also mehr als das Doppelte raus. "Schwarzmarktkurs" klingt eher illegal und nach gröberen fiskalen oder mafiösen Problemen, hat aber hier wahrscheinlich viel mehr alltägliche Relevanz als der offizielle Wechselkurs. Der größte Schein - vor ein paar Jahren eingeführt - sind 1000 Pesos: also ungefähr 4-5 Euro. Nachdem wir angesichts des offiziellen Wechselkurses wenig mit Kreditkarte bezahlen wollen und Wechselstuben im dünn besiedelten Patagonien fast so selten wie Obst sind - letzteres wird wegen der Fruchtfliege fast nicht aus dem Norden importiert bzw. ist verhältnismäßig teuer - haben wir für die nächsten Tage und Wochen doch einiges an Papierscheinen zu verstauen. Vor allem wenn man den Großteil des Betrages in 100er Scheinen (50 cent) ausbezahlt bekommt.. - Monopoly-Spielgeld is a Schaß dagegen.. (400 Euro in - 50 Cent Scheinen..)

    Für uns ist es natürlich ein riesen Vorteil - für die argentinische Bevölkerung eine weitere Belastung - die 40% der unter der Armutsgrenze lebenden Bevölkerung werden wahrscheinlich mehr und die einst breite Mittelschicht die in den letzten 25 Jahren bereits stark reduziert worden ist, wird wahrscheinlich noch mehr abnehmen. Die 40% unter der Armutsgrenze errechnen sich nach einer anderen Methode oder Parameter als zB. in Österreich und kann daher ned wirklich verglichen werden - in die falsche Richtung geht es leider trotzdem.
    Ein Ende ist momentan nicht in Sicht - aktuell verfällt der Peso auch aufgrund einer ausständigen Zahlung an den IWF (internationaler Währungsfond) zur Tilgung der Staatsschulden. Der vergangene rechtskonservative Präsident Macri hat hier den größten Kredit nicht nur in der Geschichte Argentiniens sondern sogar in der Geschichte des IWFs (!) aufgenommen - erste Rückzahlungen stehen an und können nicht leicht bedient werden. Die Angst vorm Staatsbankrott ist der aktuellen Inflation wohl also auch nicht zuträglich.

    Für ArgentinierInnen ist es schwer Erspartes anzulegen oder zu investieren. Nach wie vor ist der Kauf von größeren Dollar- oder anderen Fremdwährungsbeträgen nur für kleine Beträge möglich um einen weiteren Peso-Verfall zu bremsen. Das Ersparte von Heute ist ein paar Monaten viel weniger Wert - der Anreiz zum Konsum heute ist also sehr groß und dementsprechend gut besucht sind auch die Bars und Restaurants.

    Genug deprimierende Wirtschafts- und Sozialfakten!
    Buenos Aires die Stadt mit der breitesten Straße der Welt: 16 Spuren!? Dem höchsten Fallussymbol von überhaupt und irgendwo: el óbelisco! Dem großflächigsten Gummibaum seit meinem Menschengedenken! Und dem breitesten Fluss der Erde: zwischen Buenos Aires und Montevideo liegt das Delta und die Flussmündung vom Rio de la Plata - an der breitesten Stelle 250 km (es fühlt sich an wie ein Meer - ist aber Süßwasser und fein flussig (für die Bokulis: Potamal in extremis inkl. industrielle Abwässer und gefiltertes Grauwasser von 16 Millionen "Porteños" (Hafenstädter - Menschen aus Buenos Aires)).

    Erste Mahlzeit: Empanadas. Dazwischen danach und davor, sowieso und immer!
    Ansonsten: la Recoleta, San Telmo, Casa Rosada, la Boca.

    Eines no: der Friedhof in la Recoleta ist ja besonders schön! - sorry Zentralfriedhof aber zu dir hab ich's no immer ned geschafft.. Er wirkt irgendwie ein bisschen wie aus Harry Potter: dicht aneinander gedrängte Mausoleen in unterschiedlicher Größe, Form, Stil, Alter, Wuchtigkeit, Wichtigkeit und Renovierungsbedürftigkeit (danke Duden fürs aufnehmen und "vivan los zusammengesetzte Hauptwörter"!). Auch der hoffentlich echte Leichnam von Eva Perón (Peronismus, Evita, Madonna, don't cry for me Argentina - eh schon wissen..) liegt dort in einem Mausoleum. Nicht in nem Sarg auf der Schtöllasch (Stelllage) über der Erde sondern fest vergraben und einbetoniert (?). Nach dem Tod von Evita und dem Sturz ihres Ehemannes und Nachfolger durch die Militärjunta, hatte diese die nicht ganz unberechtigte Angst, dass sich ein Personenkult um Evita aufbaut (Personenkult in Argentinien???? - Wo?!) und das Volk trotz der schweren Repressalien, Massenentführungen und Folter schwer zu regieren sei.
    Auf jeden Fall hat der Einbalsamierer, entgegen der Weisung der Militärs, Evitas Leichnam verdreifacht (nebenbei und dabei die südamerikanische Außenstelle von "Madame Tussaud's" gegründet) und so wurde die echte Evita in Mailand begraben. Erst nach der Rückkehr ihres Gemahls Juan Perón aus dem Exil in Italien wurde auch der Leichnam wieder überstellt und findet sich nun auch am Friedhof in la Recoleta. Einzige Sicherheitsmaßnahme wie gesagt die wirkliche Vergrabung unter der Erde..

    Vielleicht sollte der Einbalsamierer heilig gesprochen werden. Der jetzige Papst - selbst natürlich Argentinier bevor er seinen Stuhl verheiligen ließ - hat diesbezüglich sicher das beste unparteiische Urteilsvermögen.

    Bevor das jetzt ganz blasphemisch wird: Pfiatgott!

    (Alle Angaben ohne Gewähr und Recherche)
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  • Day 3

    D10S

    January 21, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 30 °C

    Wie war das noch einmal mit Personenkult und Argentinien?!

    Unbedingt dieses Lied rein tun - am besten ned nur anhören sondern auch anschauen und spätestens nach dem 10ten Mal mitsingen!! (Nummer 10 - eh schon wissen..) "Graaaaandeeee diegooooooo"!
    (Liedtext unten dran)
    https://youtu.be/EAk-l1VHzBw

    Diego Armando Maradona, Papst Franziskus oder wie er hier heißt: Papa Pancho und der Lionel. Den einen gibt's nimmer und die anderen beiden glänzen auch eher durch Abwesenheit südlich des Trópico de Capricornio (Wendekreis des Steinbocks - der südliche Wendekreis). Trotzdem trifft man alle 3 bei weitem am häufigsten in der Öffentlichkeit Argentiniens an. Meist als 'murales' (Wandmalerei), hin und wieder auch als lebensgroße Puppen und am Caminito in la Boca gibt's sogar einen Maradona look-a-like. Der verdient seine Pesos damit, dass er dem grande Diego aus seinen besseren Jahren ziemlich ähnlich schaut und pro Touristenfoto abkassiert.

    Maradona ist Popkultur, Phänomen und Tragik in Persona - vieles ist bereits geschrieben, verfilmt (zB. von Emir Kusturica) und besungen worden (zB auch Manu Chao - la vida tómbola). Obiges Lied bzw. untenstehender übersetzter Text trifft es aber mal für den Einstieg ganz gut. Skurril verherrlichend, lateinamerikanisch rhythmisch, ein Funken Wahrheit - aber vor allem Ohrwurm!!

    Da müssen der Lionel und der Papa Pancho noch ein bissl Mate schlürfen bis es Mal ähnliche Ausmaße annimmt.
    (Wobei wer weiß: die Weltmeisterschaft heuer würd sich ja diesbezüglich anbieten..)

    --------------------lyrics----------------
    Die Hand Gottes:
    In einem Armenviertel wurde ich geboren, es war Gottes Wille,
    aufzuwachsen und zu überleben in bescheidenen Umständen.
    Den Widerständen entgegenzutreten
    mit dem Verlangen, mir mit jedem Schritt das Leben zu verdienen.

    Auf einem Bolzplatz schmiedete ich eine unsterbliche Linke,
    mit der Erfahrung, dem hungrigen Ehrgeiz nach Erfolg,
    träumte ich von Cebollita aus, eine Weltmeisterschaft zu spielen
    und mich in der ersten Liga zu verewigen,
    vielleicht würde ich fußballspielend meiner Familie helfen können.

    Kurz nachdem ich debütierte
    "Maradó, Maradó",
    die 12 stimmte mit ein
    "Maradó, Maradó".
    Mein Traum hatte einen Stern
    voller Tore und Dribblings
    und das ganze Volk sang:
    "Maradó, Maradó",
    die Hand Gottes wurde geboren,
    "Maradó, Maradó".
    Freude kam im Volk an,
    er tränkte diesen Boden mit Ruhm

    Ich trage ein Kreuz auf den Schultern, weil ich der Beste bin,
    weil ich mich nie verkauft habe an die Macht, stand
    einer seltsamen Schwäche gegenüber, wenn Jesus gestürzt ist,
    warum durfte ich das nicht auch tun?

    Der Ruhm schenkte mir eine weiße Frau
    von geheimnisvollem Geschmack und verbotenem Vergnügen,
    die mich süchtig machte nach dem Verlangen, sie noch einmal zu gebrauchen
    in mein Leben eingreifend.
    Und das ist ein Spiel, das ich eines Tages, eines Tages gewinnen werde

    Olé, olé, olé, olé Diego, Diegooooooo
    Olé, olé, olé, olé Diego, Diegooooooo
    Olé, olé, olé, olé Diego, Diegooooooo

    +++++++++++++++++++++
    Für die die es soweit geschafft haben und also wahre Maradona aficionados sind: hier singt Maradona über sich selbst und lobpreist den grande Diego! Man kann ihm keinen Vorwurf machen - wie soll man bescheiden bleiben wenn einen 40 Millionen vergöttern??! (aufgenommen im argentinischen 'Wetten dass' - welches einmal pro Woche (!) ausgestrahlt wurde - sagt viel über die Unterhaltungsindustrie hier aus):
    https://youtu.be/ACvFWCzD6MU
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  • Day 3

    colores boquenses

    January 21, 2022 in Argentina ⋅ 🌧 30 °C

    Der Stadtteil 'La Boca' ist nicht nur für den touristischen 'caminito' (eine Siedlung von bunten Häusern - oft aus Wellblech) bekannt, sondern vor allem für die dort ansässige Fussballmannschaft, deren Stadion la bombonera (die Pralinenschachtel) und (gefürchtet) für deren Fussballfans. Die Vereinsfarben - blau gelb - sind unschwer im Einzugsgebiet zu erkennen.

    Argentinische Liga ist ein eigenes Thema: Fanatismo, pasión und Gewalt gehen hier gemeinsam einher.
    So wurde vor Jahren aufgrund zahlreicher "Zwischenfälle" (=Todesopfer) beschlossen keine Fans mehr der Gastmannschaften zuzulassen. Wenn die einen Ultras auf die anderen Ultras schießen, diese das nicht auf sich sitzen lassen und zurückschießen und zum Schluss auch noch die Polizei im Stadion rum ballert - dann wär zwar der Quentin belustigt aufgrund des Durcheinanders und der Tarantino bestürzt, dass es doch kein Kunstblut ist; aber für den Rest ist es dann eine auf Dauer eher ungesunde Sonntagnachmittagsbeschäftigung - egal ob Hollywood oder Bollywood.

    Seit der Verbannung der Gästefans (oder eh immer schon) ist auch die Gastmannschaft selbst immer wieder Ziel von Attacken und Gewalt.
    Polizeipräsenz ist immens und die Stadien verfügen auch oft über einen Tunnel damit bei Zwischenfällen und Ausschreitungen die Mannschaften das Spielfeld verlassen können ohne in die Nähe der Fans zu kommen. Das zB. auch dieser Tunnel der Auswärtsmannschaft vor 5-6 Jahren von Fans mit Tränengas "geflutet" worden ist, zeigt dass leider sogar diese Sicherheit nur bedingt ist und reiht sich nahtlos in viele ähnliche Vorfälle ein.

    Der bedeutendste Clásico des Landes mit der größten Rivalität und Spaltungspotenzial ist jener zwischen den beiden Hauptstadtclubs 'Boca Juniors' und 'River Plate'. Eine der häufigsten Fragen in Argentinien ist daher: "Sos de River o de Boca?" - dazwischen und abseits davon gibt's gefühlt nur selten was. Deswegen haben wir beim ersten Großeinkauf auch zur Sicherheit gleich mal den Einkauf in jeweils einem blau gelben Boca-Sackerl und einem rot weißem River-Sackerl verstaut. Sicherheit geht vor!!
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  • Day 5

    El Calafate & Perito Moreno

    January 23, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 10 °C

    Aufgrund des guten Wetters entschließen wir uns spontan direkt von Buenos Aires in den Süden zu fliegen, in die wohl bekannteste Region Argentiniens - Patagonien. Diese ist vor allem für ihre faszinierenden Berge (Fitz Roy, Cerro Torre), Gletscherlandschaften, und endlose Weite bekannt, allerdings auch für viele Touristen (und damit verbundene teurere Preise - vor allem für Obst & Gemüse, das nur unter besonderer Vorsicht aus dem Norden importiert werden darf, um die Verbreitung der Obstfliege in Patagonien zu verhindern).

    Unser erstes Ziel in Patagonien ist El Calafate, ein kleines Städtchen am Rande des Nationalparks Los Glaciares. Mit Vorfreude darauf, tolle Landschaften zu entdecken, müssen wir allerdings feststellen, dass El Calafate kein Ausgangpunkt für die patagonische Abenteuer ist die wir uns vorgestellt haben, sondern der Touristen Hot-Spot des Südens. Die Stadt erinnert mehr an eine Retortenstadt und beherbergt in der Hochsaison vermutlich mehr Touristen als es Einwohner gibt. Es gibt hier leider keinen wirklichen öffentlichen Verkehr, sondern der ganze Ort läuft hier gefühlt über die Tourismus Büros. Nichts desto trotz entschließen wir uns für einen Tagestrip zum Perito Moreno Gletscher, dem wohl bekanntesten Gletscher Patagoniens. Dieser ist zwar "nur" der drittgrößte Patagoniens aber 1. leicht erreichbar 2. im Gegensatz zu anderen Gletschern nimmt er nicht an Größe ab, und 3. alle paar Jahre berührt dieser Gletscher das angrenzende Land, wird unterspült die entstandene Brücke bricht einige Zeit darauf wieder ein - ein Spektakel dass sogar Live im argentinischen Fernsehen übertragen wird.

    Schon aus ein paar Kilometern Entfernung kann man die enorme Gletscherfront des Perito Moreno erkennen, ein Anblick der einem unwirklich vorkommt. Je näher man kommt desto beeindruckender wird der Anblick des bis zu 70m hohen Gletschers der ins Wasser abbricht. Obwohl wir schon einige große Gletscher in den Alpen gesehen haben, ist dieser eine andere Dimension und der Anblick erstaunte uns aus jeder Perspektive aufs Neue - Manuel so sehr, dass bereits nach dem halben Tag der Akku unsrer Kamera leer war (was mich nach den tausenden Fotos nicht so störte). Besonderes Highlight dieses Gletschers sind außerdem die Eisbrocken die alle paar Minuten ins Wasser stürzen und durch die perfekte Akustik weit zu hören sind. Bei unserer Bootsfahrt stürzte ein besonders großer Teil der Gletscherwand ins Wasser, dessen Welle mich kurzzeitig etwas in Panik gerieten ließ - da warn wir froh, doch nicht die Kajaktour gebucht zu haben..
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  • Day 7

    ¡Hola! Me llamo Fitz. Y vos?

    January 25, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 13 °C

    Hauptverursacher und Nutznießer des Klimawandels:

    Ein weiterer Flug hat uns also in den Süden Argentiniens und Südamerikas gebracht. Diesmal nix transkontinentales sondern "nur" Inland. Nachdem wir schon vor der Anreise mit Lisa in Buenos Aires Kontakt aufgenommen haben, entstand der grobe Plan mitm Auto Richtung Westen - also Richtung Anden Kordilleren - zu starten. Dies alleine wär eine ca. 18 stündige Fahrt geworden. Nachdem Lisa von Freunden von "top kondischns" in El Chaltén erfahren hat und wir diesen Fleck wahrscheinlich auch mal besucht hätten, entschlossen wir uns am Vorabend gleich dorthin zu starten. Dies wären nun aber 36 Stunden Fahrt geworden - leider nur in eine Richtung.
    Bahn geht ned: in Argentinien gibt es kein überregionales Eisenbahnnetz mehr - der Privatisierungswut des Ex-Präsidenten Menem sei Dank! Stattdessen wurde während seiner Amtszeit der Ausbau der Überlandbusse forciert - Ex-Präsident Menem dankte wiederum als Inhaber eben dieser.
    Also ein weiterer Flug von 3 Stunden bis nach El Calafate.

    Von El Calafate bringt uns ein Bus ins benachbarte El Chaltén. Die 80km Luftlinie können aufgrund des Lago Argentino und des Lago Viedma nicht direkter überbrückt werden und so dauert es 3 Stunden bis wir am Abend gegen 21:00 im wohl bekanntesten Bergsteigerdorf Südamerikas ankommen. Die Tage hier im Süden sind lang (16 h) und gepaart mit dem argentinischen Tagesrhythmus kommen wir genau richtig zum Abendessen.

    El Chaltén wurde in meiner Vorstellung geprägt von Erfahrungs- und Expeditonsberichten der weltweiten Bergsteigerelite. Oder von Filmen über die Erstbesteigung des Cerro Torre wie zB.: "Ein Schrei aus Stein" vom Herzog Werner. Der machte sich hier wahrscheinlich zum ersten Mal mit der Verwendung von Flaschenzügen vertraut und brachte diese Technik dann zur Perfektion in seiner sinnlos Aktion ein ganzes Schiff durch den brasilianischen Urwald zu schleppen - siehe ein weiterer Film: Fitzgeraldo.
    Die Supermärkte, Bäckereien, Berggschäftl, Anbieter von Trekkingtouren, Boulderhalle, jede Menge Bars und Restaurants die die quadratisch angelegte kleine Stadt prägen, passten auf jeden Fall nicht ins Bild meiner Vorstellung.
    Vor über 30 Jahren gründete der argentinische Staat diese Ansiedlung im Nationalpark "los Glaciares", vor allem um territorialen Ansprüchen gegenüber Chile Nachdruck zu verleihen und um Fakten zu schaffen - dem Übereinkommen erst zu einem späteren Zeitpunkt die Grenzziehung in der Region zu verhandeln zum Trotz. Voi sympathisch!

    Touristisches Potential gibt es hier zuhauf - das klassische Outdoor-Sport Resort mit Trekking, Bergsteigen und alpines Klettern, Sportklettern, Bouldern, Wildwasserkayak, Mountainbiken wäre durchaus möglich und die Topographie würde all dies im Sommer ermöglichen. Da wäre man schnell mal beim europäischen Pendant wie zB in Chamonix.
    Was dem Ganzen auf längere Sicht aber im Weg stehen wird ist wahrscheinlich nicht die Nationalpark Verordnung (der Schröcksnadel wär sonst schon längst Ehrenobmann vom örtlichen Tourismusverband) sondern das patagonische Wetter: der Wind ist meist sowieso allgegenwärtig, Temperaturen im Sommer auch eher unterkühlt und wechseln tut es schneller als Österreich den Bundeskanzler. Schönwetterfenster sind eher rar und vor allem nicht von langer Dauer. Einzig der Klimawandel wird verdächtigt hier in Zukunft stabilere Verhältnisse und längere Schönwetterperioden zu bringen.
    Wir als Hauptverursacher haben dies auch gleich nutzen dürfen: ganze 5-6 Tage hatten wir Sonnenschein, warme Temperaturen und nur ein laues Lüfterl. Anscheinend eines der besten Schönwetterfenster dieser Saison! (Nachtrag: Jetzt gerade stürmts und schiffts wie Sau..)

    Obwohl die ganze Rumfahrerei in den letzten Tagen und Wochen schon etwas viel war blieben wir nur 2 Nächte im Ort - dem Stress das gute Wetter bestmöglichst ausnutzen zu müssen konnten wir uns nicht entziehen.
    Wir packten Rucksäcke mit Essen, Zelt und Mehrseillängenzeix und marschierten vorbei an Bergseen, und wunderschönen geduckten knorrigen Lenga-Südbuchen und Wäldern voller Totholz - immer in Richtung der berühmten Granitspitzen des Fitz Roy und seiner nicht weniger schönen Nachbarn. Berühmte Anblicke die auch vor Ort begeistern!!
    Weiter nach Piedra del Fraile (Pfoffenstoa) und über die Brenner-Moschioni rauf auf die Aguja Guillaumet um am vierten Tag wieder den Rückweg nach El Chaltén anzutreten.
    Eine insgesamt sehr ausgedehnte Runde in spektakulärer Landschaft. Man schaut begeistert in eine Richtung nur um beim Aufschauen wieder erneut festzustellen wie gewaltig das Massiv auf der anderen Seite dasteht. Ein bisschen wie das Kinderspiel "der Hase läuft über das Feld": nach dem Einschauen und beim Umdrehen stellt man fest, dass das Gegenüber noch immer da steht, und eigentlich ein bisschen näher gekommen ist - so gewaltig wirkt es. Man erschrickt fast ein bisschen ob der Dimensionen! Ähnlich erging es uns bei den ersten Blicken auf das endlose patagonische Inlandseis (hielo continental) welches die Grenzregion zwischen Chile und Argentinien darstellt - derart ausgedehnte Gletscherflächen und massiv vergletscherte Berge haben wir noch nie zuvor gesehen!
    Stilpunkte haben wir für die Kraxelei in den Granitrissen der Guillaumet nicht bekommen - aber auch hier zählt und entschädigt vor allem der Ausblick auf das alles bisher Beschriebene. Maravilloso!! Reeelindo!!

    Die Wegzeiten generell inkludieren wahrscheinlich eine Mate-Pause alle 45 min - sind also deutlich überschätzt - die Distanzen die zurück gelegt werden wollen aber trotzdem nicht minder gering!
    Handyempfang gibt es ab dem Ortsende keinen mehr und trotz der Annehmlichkeiten des Ortes bedeutet dies für die Alpinisten und Andinisten, dass sie auf den Touren nach wie vor auf sich alleine gestellt sind und nur mithilfe eines Satellitentelefons oder durch Blinkzeichen Notrufe absetzen können.
    So geschehen zB in einer Rettungsaktion letzten Freitag vom Cerro Torre wo aber einem Kletterer nicht mehr geholfen werden konnte.
    All dies und noch viel mehr wird in der Kletterbar diskutiert: leicht erkennbar am Dresscode: Daunenjacke und Flipflops. Wenn man ned zufällig eh wem mit einem bekannten Gfriß übern Weg läuft, kann man a eine einfache Regel anwenden: Je mehr Viech desto dicker die Daunenjacke bzw. Flipfloppiger die Bar-Besohlung des Gegenübers.
    Wenn wer auf Suche nach Kletterpartner ist - ein perfekter Ort! Vielleicht hat auch der Thomas Huber den seinigen dort gefunden nachdem er seinen kleinen Bruder den Alex zu Hause hat lassen müssen weil der sich nicht impfen lässt. Also: sei ned wie Alex und lassts den großen Bruder im Stich.. - geht's impfen! 😉
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  • Day 10

    Encantado! Somos Verena y Manuel.

    January 28, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 14 °C

    Hello my name is Fitz! What is your name?

    Verena and Manuel.
    Nice to meet you!
    Do you want to be friends?

  • Day 13

    Querido Fitz, somos amigos?

    January 31, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 19 °C
  • Day 18

    Chau Fitz! Nos vamos pal norte..

    February 5, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach fast 2 Wochen in El Chaltén sagen wir pfiatdi (Manuel) und ciao (Veri) zu Fitz, Cerro und Co. Im Nachhinein wird uns immer deutlicher, was für ein Wetterglück wir in der ersten Woche hatten. Die zweite Woche war dann schon durchwachsener (aber immer noch gut genug zum Wandern oder Sportklettern) und nach noch einer sehr kurzen 'brecha' (Wetterfenster) schauts die nächste Woche jetzt weniger stabil aus - Zeit für uns aufzubrechen.

    In den letzten Tage in El Chaltén gingen sich noch ein paar Klettereien, eine Mehrseillängentour direkt an der Stadtwand, mit Ausblick auf die hohen Granitspitzen und auf die über uns kreisenden Condore - und ein paar weitere Bier in der Kletterbar aus. Letztere mit dem Resultat, dass wir inzwischen schon ziemlich viele Angebote für Kletter-Equipment (zB Portaledge am El Capitan) und Unterkünfte verstreut in der Welt, sowie viele Tipps für unsere nächsten Stopps in Argentinien gesammelt haben. Die Klettercommunity überzeugt hier wiedermal mit äußerster Gastfreundschaftheit und außerdem tollen Geschichten - von Bergabenteuern, der Entwicklung des Ortes und der Bergsteigerkultur in den letzten Jahren und Jahrzehnten bis zu argentinischen Lockdown-Horror-Storys.
    Außerdem fühlen wir uns sehr wohl, nicht die einzigen mit unmengen Zeug zu sein - ganz im Gegenteil, hier gehen wir mit unsrem Equipment schon fast als Minimalisten durch.. aber wer weiß, vielleicht kommen wir wie so viele andere in ein paar Jahren wieder, vollbepackt mit Motivation und Equipment für die hohen Granitspitzen hier.
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