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  • Day 290

    Gatschhupfer und Netzroller

    November 4, 2022 in Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C

    Das Verkehrsmittel der Wahl hier ist natürlich das Moped. Überall und mehrspurig nebeneinander, mehrzählig hintereinander besetzt - in allen erdenklichen Kombinationen aus Mensch, Tier und sonstigem lebenden/nicht lebenden Transportgut.
    Wir nutzens auch um zu manchen Kletterwänden zu gelangen, schaffen es aber nur auf eine Doppelbesetzung inklusive Kletterzeux. Viel mehr würd sich anatomisch mit meinen Haxen auch nicht mehr ausgehen.

    Das erste Mal Gatschhupfer fahren ist dann doch nicht so schwer und natürlich ziemlich lustig. So dass wir auch eines Tages zum Erkunden der weitläufigeren Gegend mit dem Moped ausrücken: mehr als 100 Kilometer sind's dann sogar geworden!
    Gebracht hat es uns weiter in den Norden, vorbei an sonntagspicknickenden Vietnamesen entlang eines idyllischen mäandrierenden aber ziemlich ausgetrockneten Fluss, einer potentiellen Magenverstimmung in Form eines in Bananenblatt eingewickelten rohem Fleisch/Fett was uns als Frühlingsrolle übersetzt wurde, bis nach Bắc Sơn wo wir hofften noch ein paar nicht geerntete Reisfelder sehen zu können.
    Der Google Rezension und der fündigen Veri sei Dank - in dem Tal waren die Reisfelder Ende Oktober wirklich noch nicht geerntet und strahlten noch in satten Grüntönen. Nur 5 Kilometer davor war alles bereits geerntet, gehäckselt und verbrannt.
    Einen der Karsthügel haben wir dann dort auch erklommen: brav rauf geschwitzt und oben den Rundumblick genossen.

    Was wir hier immer wieder sehen.. - und das ist eine Untertreibung, es müsste eigentlich heißen: was wir hier in jedem zweiten Garten sehen.. - wobei das wiederum schon wieder fast an eine 'scherrersche' Übertreibung grenzt.... auf jeden Fall: Volleyballfelder!!!
    Alle gleich groß aber trotzdem weder einem Hallen- noch einem Beachfeld entsprechend, sondern anscheinend nach 'VietNorm' standardisiert. Ball, Netzhöhe und Feldgröße anders, die '3-Meter Linie' verdient den Namen nicht. Viele Felder derzeit unbespielbar da zum Trocknen von Maiskörner, Sternanis oder Erdnüssen genutzt. Gespielt wird trotzdem viel und ungeachtet von Alter und Geschlecht: definitiv also 'Nationalsport'. Wir spielten mit ein paar Burschen, sie alle in Flipflops und teilweise wirklich gut - die Mädels waren leider zu schüchtern. Das Versprechen am Abend bei Flutlicht wiederzukommen sind wir noch schuldig geblieben.
    Brasilien kann scheißen gehen - Vietnam das Mutterland der Volleyball-Aficionados!!

    Nach der längsten Mehrseillängentour Vietnams mit ganzen 5 Seillängen auf 80 Klettermeter (!), noch eine Abschlussrunde in Huu Lung mitm Moped: ein Haufen "Hello, Hellooo!" den ganzen Kindern zurufen - ein kläglicher Versuch sie mit ihren eigenen 'Waffen' zu schlagen. So viel "Hello!" können wir gar ned in die Runde schmeißen, als dass wir dieses Grüßduell gewinnen könnten. Manche zeigen uns aber zusätzlich eine ausholende Schlagbewegung - unsere Volleyballschläge haben also Eindruck hinterlassen..
    Abends nochmals mit den quirlig süßen Kindern der Gastfamilie rumtollen und rum sind die 13 schönen Tage.

    Cảm ơn Hữu Lũng! 💚
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