• Ninh Bình ~ Tràng An

    November 15, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 28 °C

    Sanfte Ruderschläge hallen von den Wänden wieder.
    Geduckt oder kauernd am Boden des Bootes geht es durch die Dunkelheit, nur durch Lampen unterbrochen. Eine Serie an Tunnel die bis zu einen Kilometer lang durch die Landschaft aus Karsthügel (whatelse) und deren vermeintliche Binnenseen führen. Aufrecht sitzend in manchen Tunnel, bei anderen darf der Wasserspiegel nicht steigen, sonst werden sie für die kleinen Boote gänzlich unpassierbar und eher für die Tauchfraktion interessant.
    Draussen drückend und still. Kein Blatt bewegt sich - die Ruhe vor dem Gewitter. Meditatives Rudern: platsch, platsch - platsch, platsch.

    Immer wieder buddhistische Pagoden und Tempel im Urwaldgrün - für uns die schönsten bisher in Vietnam. Dazwischen natürliche Verbindungstunnel im Karst. Auch hier drinnen: platsch, platsch und Ruhe. Zum Schluss fängt es leicht zu tröpfeln an.
    Kein Gewitter.

    - Gefasst waren wir auf Bootskolonnen die sich hier durchschieben. Entweder Glück weil vielleicht vormittags mehr los ist, oder ist gerade generell die weniger touristische Jahreszeit dafür? Beschweren tun wir uns auf jeden Fall nicht! 😊

    Wir schlafen in einem klassisch vietnamesischen Haus: schmal, hoch und tief/lang. Der Aufbau ist meist gleich: im Erdgeschoss ein die ganze Breite ausfüllender Raum, in der Mitte des Raumes die ebenfalls die gesamte Breite einnehmende Treppe und dahinter noch ein Zimmer. In den Obergeschossen das gleiche Spiel: ein Zimmer nach vorne raus, eines nach hinten und vielleicht noch eines neben der Treppe. Dieses hat eigentlich niemals Fenster da in der Länge/Tiefe diese nicht eingebaut werden. Oft würde es auch keinen Sinn machen weil der Nachbar auf 10 cm die eigene Hausmauer aufzieht - das einen Lichtschacht zu nennen wäre euphemistisch. Manchmal wird auch breiter gebaut - ist aber die Ausnahme, wobei's wahrscheinlich schon effizienter wär..
    Schuhe werden wie überall vor den Häusern, Tempel oder sogar Langstreckenbusse ausgezogen. In den Bussen barfuß und die Schuach in ein Sackerl - ziemlich angenehm und hygienisch!

    Den zweiten Tag hier regnets durchgehend und stark. Wir hätten noch gerne einen Karsthügel erklommen und von oben runter geschaut. Eigentlich erst das zweite Mal auf der Reise, dass irgendwas wegen dem Wetter nicht geklappt hat. So bleiben wir in Cafés oder stellen uns unter, schauen verschiedene Wetterberichte und probieren vergeblich das Moped - welches offensichtlich keine Arche Noah ist - im Regen zu starten.
    Kurz wird die Scheißerei dank der französischen Kolonialmacht und ihren Überbleibsel im Form von Baguette als besiegt erklärt um nach dem ersten vietnamesischen Banh My wieder aufs Klo zu rennen.
    Der letzte Tag in Vietnam war trotzdem schön!
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