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  • Day 374

    Crushing Routes - Crunching Numbers 🧗🏽

    January 27, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 1 °C

    Epilog No.2:

    Ein Jahr nur draußen, nicht gröber verletzt, wir haben uns noch immer gern und lernten uns ein bisl besser kennen. Dank trauter Zweisamkeit in den Lockdowns aber ohne großer Überraschungen. Also schon diesbezüglich eine ziemlich gute Bilanz. ❤️

    Geklettert sind wir in diesem Jahr viel: insgesamt 181 Tage – durchschnittlich also jeden zweiten Tag. Aufgeteilt auf die einzelnen Länder auch ziemlich gleich verteilt: von 0,57 Klettertage pro Tag in Argentinien und Laos (=also etwas öfter als jeden zweiten Tag), bis zu 0,41 in Vietnam – etwas seltener als jeden zweiten Tag. Das Schema war aber immer ähnlich: intensiven Wochen mit vielen Klettertagen in Folge ist eine teilweise mehrwöchige komplette Pause gefolgt. Und weil immer wieder gefragt wurde ob wir jetzt “brutale Viecher“ sind: Nein!

    Trainingstechnisch sind diese Kletterpausen sicherlich nicht optimal, da die Kontinuität fehlt. Wenig optimal auch unser Kletterstil wo uns einfach teilweise die Maximalkraft gefehlt hat:

    Unser Klettertag bestand hin und wieder aus Mehrseillängentouren und alpinem Klettern, zumeist aber der Maximalkraft eigentlich zuträglichem Sportklettern oder sogar Bouldern. Nachdem es in jedem Gebiet viel zu viele schöne Linien gab und eigentlich überall wo wir waren es ausgesprochen – ‘tschuldigung – “geile“ Kletterei gab, haben wir den Großteil unserer Kletterrouten selten öfters als zwei, drei Mal versucht. Hin und wieder gab es aber schon eine Route die öfters probiert werden wollte: unser Maximum waren wahrscheinlich 6 Versuche. Also vergleichsweise selten um größere Projekte zu meistern oder den persönlichen Schwierigkeitsgrad hinauf zu schrauben. – Wie gesagt: die Nachbarroute war zumeist ähnlich schön und wurde von uns noch nicht begrapscht. Das ist natürlich verlockend. (Jegliche Analogie ist schmutzig und entspringt ausschließlich der Phantasie des Lesers/der Leserin. Eltern haften für Ihre Kinder.)

    Also kein intensives Projektieren einer einzelnen Route – eher viele Routen probieren und möglichst auch durchsteigen und das bestenfalls beim ersten Versuch (=onsight). Nominell sind wir beide in diesem Jahr unsere schwierigsten Routen geklettert. Aber mit den Bewertungen ist das natürlich so eine Sache: konsistent sind sie sowieso nie – teilweise von Land zu Land auch mit großen Unterschieden und gewisse Art der Kletterei liegt einen natürlich mehr oder weniger bzw. ist vielleicht auch aufgrund der traditionellen Bewertung beispielsweise komplett unterbewertet. So glaub ich, dass wir in Österreich uns wieder an ähnlich schwierigen Routen wie vor der Reise versuchen werden und könnens kaum erwarten unseren ‘Hauswandln‘ wiedermal einen Besuch abzustatten.

    Granit, Vulkangestein - Tuff, Kalk, Sandstein, Quarzit und Konglomerat. Fast keine Gesteinsart die nicht beklettert wurde! Risse, Platten, Überhänge, Dächer, Löcher, Leisten und sogar ein Mantel in einer Mehrseillänge: kein Kletterstil der ausgelassen wurde! Überm Meer, überm See, überm Gletscher, überm Dschungel, über der Großstadt, über der Steppe, überm Sand und überm Reisfeld.

    Genug gelabert!

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    🧗🏼‍♀️VERI
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    ✓Routen geklettert: 210
    ✓schwierigste Route/Grad: Kickapoo (7b)
    ✓schönsten 3 Routen: Carpe Diem (Valle Encantado), Fasostenido (Santuario), Freak On (Waterval Boven)
    ✓schönste Mehrseillängentour: “Via dos Italianos“ am Zuckerhut in Rio
    ✓Boulder geklettert: 41
    ✓schwierigster Boulder/Grad: Demi Lune (6C)
    ✓schönsten 3 Boulder: Demi Lune, Girl on our Mind, Hueco Face

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    🧗🏼MANU
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    ✓Routen geklettert: 424
    ✓schwierigste Route/Grad: Laly Big Smoke – Santuario (8a)
    ✓schönsten 3 Routen: Makumbia (Santuario), Bomba Neném (Serra do Cipó), Cross Eyed (Tonsai)
    ✓schönste Mehrseillängentour: “Via dos Italianos“ am Zuckerhut in Rio
    ✓Boulder geklettert: 84
    ✓Nominell schwierigster Boulder: Nasty pants – Rocklands (7b)
    ✓Persönlich schwierigster Boulder: John Denver (7a)
    ✓schönsten 3 Boulder: John Denver, Orange Heart, Progesterone Pommeling

    Wie immer geben Zahlen nur eine Seite der Medaille wieder – hier gefühlt: Keine. Die Eindrücke aus den Klettereien in den unterschiedlichen und wunderbaren Landschaften, die verschiedenen Felsen und Routen mit all den unzähligen Menschen rund herum, die Mehrseillängentouren oder leichteren alpinen Klettereien mit ihrer Exponiertheit, Ausblick und Tiefblick als intensives Erlebnis…

    All das ist jetzt auch ein bisschen irgendwo da drin in uns. 💚

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    PS.: in grün die Onsight-, in gelb die Flash- und in rot die Rotpunktbegehungen. Ladies first & Boulder second.

    PPS.: Heimkommen fällt auch leichter wenn gleich nach 5 Tagen der erste Gast aus Brasilien vor der Tür steht: Rodrigo goes Vienna und sogar Skitour!
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