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- Jaa
- Päivä 2
- 16.7.2024
- ☁️ 17 °C
- Korkeus: 44 m
SkotlantiRiver Mallie56°56’11” N 4°58’53” W
Fort William - Loch Lochy

Mithilfe eines belgischen Biers und der Earplugs, die in meinem gemütlichen Schlafwagenabteil für mich bereitliegen, verbringe ich eine erholsame Nacht im Caledonian Sleeper. Zum Frühstück gibt es vegane pancakes mit Heidelbeersauce und ich ergattere einen 2. Kaffee in der Lounge in Fort William. Die nette Hostess ist in Plauderlaune und stellt mir Fragen, die ich aufgrund ihres harten schottischen Akzents zunächst nicht verstehe. Also drehe ich den Spieß lieber um und befrage sie zu meinen Lieblingsthemen der nächsten 3 Wochen. „Weather? Today extremely hot. Temperatures will rise up to 19 degrees!“ Da ich nicht beeindruckt drein schaue, fügt sie hinzu „at least unusual for us!. But no sun today!“ Als ich zaghaft nachfrage, ob das nicht das ideale Wetter für midges sei, kommt sie näher an meinen Tisch und schaut mich eindringlich an. Sie hätte am Wochenende versucht mit Freunden ein Barbecue zu machen. „But those midges drove us in the house! Terrible creatures!!!“ Und was ist mit Insektenschutzmittel, will ich wissen. Ich weiß , dass die Schotten auf smidges oder Avon schwören. Diese Vorschläge wischt sie mit einer Handbewegung beiseite. „Nothing
helps! They get you everwhere! They crawl into your hair. They crawl into your eyes…“ Jetzt bohren sich ihre Augen in meine. „Into your nostrils, into your ears.. Would you like another coffee?“ Ja, am liebsten schon und am liebsten würde ich den Tag in der Lounge verbringen , wer wandert schon freiwillig im Juli durch das schottische Hochland? Aber schließlich bin ich gewappnet. Seit 4 Wochen nehme ich Vitamin B (okay, eigentlich wirkt es wohl erst nach 8 Wochen, hatte den Tipp zu spät gelesen), und ich habe hochgiftiges Nobite im Gepäck, nicht nur für meine Haut sondern auch für Zelt und Kleidung. Und eine Netzweste (Hah, nicht nur einen Kopfschutz!). Den Ventilator (midges mögen keinen Wind) habe ich nach längerer Überlegung dann aus Gewichtsgründen doch zu Hause gelassen… Trotzdem fühlt sich mein Pack verdammt schwer an, als ich es schultere und den 2. Kaffee höflich verneine. Die Wildnis ruft!
Allerdings lässt die jetzt erstmal auf sich warten. Für die ersten 2 Tage habe ich mich für die einfache Variante am Caledonian Canal entlang entschieden. So kann ich mich an den Rucksack gewöhnen, der etwas schwerer als sonst ist, da ich ein 2. Handy für den Notfall und einen Satellitentrecker (SPOT3) dabei habe. Heute ist aber keinerlei Navigation nötig. Es geht äußerst gemütlich immer am Kanal entlang. Am Neptun staircase schaue ich den Segelbootbesitzern zu, wie sie ihre Boote wie Hunde an der Leine über die 8 Staustufen führen. Das ist ein längeres Prozedere, denn erst als sich alle 5 Segelboote in einer Staustufe gesammelt haben, wird die nächste Staustufe geöffnet. Danach begegnen mir lange Zeit keine Boote mehr auf dem Kanal, also scheint es feste Zeiten für die Öffnung der Stufen zu geben.
In einem kleinen Café, dass bei meinem Eintrudeln gegen Mittag gerade sein „Closed“ Schild entfernt, lasse ich mir eine Kürbis-Kokossuppe schmecken. Inzwischen ist die Sonne herausgekommen und brennt tatsächlich auf der Haut. Oh Manno, ich habe im Angesicht der gruseligen Wettervorhersage meine Sonnencreme dem Personal des Caledonian Sleepers gespendet..,
Die Sonne begleitet mich bis zum Abend, genauso wie Himbeersträucher und Walderdbeeren. Besser hätte der erste Tag nicht sein können. Gerade als mir das schnurgerade entlang gehen am Kanal dann doch etwas zu meditativ wird, biegt der Weg ab und führt durch den Wald an den Ufern des Loch Lochy entlang. Hier schlage ich gegen Abend entspannt mein Zelt auf 😎Lue lisää
MatkaajaIch finds jetzt schon total spannend. Bin auf weitere Abenteuer mit den Midges gespannt 😂 gute Reise
MatkaajaAch Anne, Deine Erlebnisse wieder so wunderbar in Worte gefasst!! Ich freue mich auf die nächsten Berichte❣️
MatkaajaDanke Ihr Lieben 🥰. Die kommen aber leider nicht täglich, da ich selten ein.Netz haben werde
MatkaajaDie Gespräche mit den Ortsansässigen können doch immer wieder ein Höhepunkt von Reisen gerade an abgelegenen Orten sein.