• Sandwoodbay- what a day!

    4 августа 2024 г., Шотландия ⋅ ☁️ 15 °C

    Harald ist seit gestern Abend da und läuft mit mir die letzten 2 Etappen - yeah!
    Nach einem dicken Frühstück und einem kurzen Hike mit Niels und Emma, den Niederländern, verabschieden wir uns von den beiden und stapfen in die Wildnis. Es gibt nämlich 2 Wege zur Sandwoodbay: einen der etliche Kilometer an einer meist einspurigen Straße entlang geht und dann einen gut begehbaren Pfad bis zur Bay entlang führt und einen Weg der mitten durch die Bogs zur Bay führt. Da Emma sich den Fuß verstaucht hat, entscheiden sich die beiden Niederländer für den Strassenweg. Ich schlage Harald den Weg durch die Pampa vor… was sich als großer Fehler herausstellt…
    Harald ist natürlich noch nicht eingelaufen und wir kommen nur sehr langsam voran. Nach einer Pause mache ich einen großen Navigationsfehler, führe uns im Kreis herum und völlig weg von unserer GPSroute. Inzwischen ist es schon weit nach Mittag und wir sind nur wenige Kilometer voran gekommen. Ich merke, dass wir eigentlich rückwärts gehen, beschließe aber mit Harald, dass es das wichtigste ist, wieder auf die Route zu kommen.
    Als wir endlich wieder auf der von meinem GPS angezeigten roten Linie gelandet sind, traue ich meinen Augen nicht. Wir sind auf einem festen Weg gelandet- er entpuppt sich als der, auf dem wir vor 3 Stunden entlang gegangen sind, bevor es in die Bogs ging! Eigentlich bin ich erleichtert, denn bei dem Tempo - aufgehalten durch tiefen Morast und etliches auf und ab - hätten wir es heute nicht mehr zur Bay geschafft,
    Nach der Plackerei können wir nun aber mit gutem Gewissen den langen Strassenteil trampen und dann den ausgebauten Pfad zur Bay nehmen.
    Leider fängt es an zu regnen, als wir die Strasse erreichen. Ich sehe einen nett aussehenden Menschen mit vermeintlich leerem Auto, der gerade einen Fotostopp gemacht hat, stürze auf ihn zu und frage, ob er uns aus der Patsche helfen kann. Leider habe ich die 2 Kinder auf dem Rücksitz übersehen. Der junge Engländer ist aber super hilfsbereit, baut einen Kindersitz aus und lässt seinen kleinen Sohn vorne neben Harald sitzen. Ich steige hinten neben der kleinen Tochter ein - mit beiden Rucksäcken auf den Schoß. Obwohl er eigentlich nur bis Kinlochbervie möchte, um sich nach dem Campingurlaub ein Hotel mit den beiden Kids zu gönnen, fährt er extra für uns noch ein Stück bis Okdmoreshore! Wir bedanken uns begeistert, auch bei den beiden Kids, die den Umweg ohne zu Murren in Kauf genommen haben.
    Jetzt haben wir nur noch 2 km der schmalen Strasse und dann noch 7km auf einem gut begehbaren Pfad vorbei an Dünen und 2 Seen zu bewältigen. Da es inzwischen wieder nieselt, laufen wir die Strecke in einem durch und kommen erleichtert gegen 18.00 in der legendären Sandwoodbay an. Es war mein Traum hier zu zelten.

    Im Trockenen bauen wir das Zelt auf. Die Wassersuche gestaltet sich etwas schwierig, aber schließlich hole ich es aus dem nahegelegenen See. Zum Glück habe ich ja meinen Wasserfilter dabei und zusätzlich kochen wir es ab. Zum Abendessen gibt es heute 2 Real Turmat-Mahlzeiten, die uns die netten Niederländer geschenkt haben (sehr lecker!) und zum Aufwärmen Tee mit Whisky.
    Aus Haralds Zelt kommt sehr schnell kein Laut mehr. Ich stecke aber in der Abenddämmerung (die kommt hier erst gegen 22.00…) nochmal den Kopf aus dem Zelt. Und da sehe ich das Licht des Lighthouses! „Komm! Mach hinne!“ blinkt es mir zu.
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