Mit Öffis in die Arktis

juli - august 2023
Einmal ans Nordkapp, einmal im Leben nach Spitzbergen… Dafür erklimmen wir Fähren, Züge , Busse.. Wir zelten am Nordkapp, besuchen den Weihnachtsmann, fliegen übers Eismeer und erobern die Arktis Les mer

Liste over land

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Backpacking
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  • 16dager
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  • 86liker
  • Expeditionsbeginn

    3. august 2023, Svalbard og Jan Mayen ⋅ ☁️ 11 °C

    Ich wache morgens aufgeregt auf, heute ist der Start der Cruise. Wie werden die Leute drauf sein? Nur 90 Passagiere… das kann schief gehen oder wunderbar sein.
    Ein erstes Kennenlernen findet bei einer Busfahrt zu einem Huskycamp statt. Camp Barenz liegt 10km von Longyearbyen entfernt und endlich befinden wir uns in arktischer Wildnis. Der Guard erklärt uns wo wir uns im Camp aufhalten dürfen. Das Mädel, dass die Huskys pflegt, verspricht, dass diese friedlich sind, solange sie vor keinen Schlitten gespannt werden. Erst in der Meute erwacht ihr Jagdinstinkt. Nach einer Runde Huskykuscheln futtern wir in einer gemütlichen Holzhütte mit Feuerstelle
    Pfannkuchen.
    An Board schließen wir uns mit Pippa und Mike. aus London zusammen. Somit
    landen sie am Tisch der „Deutschen“ und sorgen die nächsten Tage beim Essen für gute Stimmung.
    Als wir das erstemal unsere 7 qm große Kabine betreten, verliebe ich mich gleich in das dunkelbraune Doppelstockbett aus den 50ern. Die MS Nordstjernen steht unter Denkmalschutz, weshalb sie nicht modernisiert werden und nur noch bis nächstes Jahr auf große Fahrt gehen darf. Sie hat keinerlei Kreuzfahrtschnickschnack und zieht deshalb nur naturliebende Passagiere an, die sich vor allem an Deck aufhalten wollen, um die unglaubliche Natur Spitzbergens sowie der weiteren Svalbardinseln zu erleben und zu genießen. Vor dem Abendessen lernen wir alle 7 Guides kennen. Wir 6 Deutschen werden von Mike betreut, der in Innsbruck und München studiert und sich auf die Arktis spezialisiert hat. Unsere Gruppe ist damit sehr familiär und wesentlich kleiner als die Skandinavische und die englischsprachige Gruppe.
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  • Gletscher, Eisberge, Polar Bears

    4. august 2023, Svalbard og Jan Mayen ⋅ ☁️ 9 °C

    Was für ein Tag… spät am Abend liege ich in meiner Koje und lasse die unglaublichen Eindrücke an mir vorbei ziehen. Ich habe so viel gesehen und erlebt, dass das an den weiteren Tagen wohl kaum zu toppen sein wird🤭
    Morgens wache ich aufgrund der ewigen Helligkeit bereits um 5.30 auf. Ich verspüre große Lust auf einen Kaffee und tatsächlich, er steht bereits frisch aufgebrüht an der Bar! Gwenda und Neil, ein australisches Pärchen, hocken sich zu mir und springen kurz darauf schon wieder auf, denn sie haben ein Walross entdeckt. Sein Kopf verschwindet allerdings gleich wieder. Aber damit ist es um unsere Ruhe geschehen. Wir schnappen unsere Jacken und Kameras und eilen aufs Vorderdeck, Hier stehen bereits Mike und Pippa mit ihren Ferngläsern und zeigen mir begeistert ein paar Papageientaucher, die über unseren Kopf hinweg zoomen. Wir haben den Magdalenenfjord erreicht und ich bestaune die kleinen Eisschollen, die an uns vorbei schaukeln.
    Nach dem Frühstück findet unser erstes Briefing statt. Wir lernen den Umgang mit den schmalen Schwimmwesten, die uns ab jetzt fest zugeordnet sind und auf jedem Landgang - 2 pro Tag wenn das Wetter und die Eisbären mitspielen - begleiten werden.
    Die Regeln beim Erkunden der Inselchen sind strikt: Entferne dich nie mehr als 20 Meter von deinem bewaffneten Guide und folge seinen Fußtritten, damit die empfindliche Vegetation nicht gestört wird.
    Unser erster Ausflug mit dem Tenderboot führt auf eine kleine Insel, wo wir einiges über den Walfang lernen. Der Höhepunkt ist das Bad im Eismeer und wir sind uns natürlich alle einig, dass es gar nicht kalt ist🥶… läppische 8 Grad… aber natürlich sind wir „Arcticdipper“ dann doch stolz wie Lumpi…
    Wir schippern zum nächsten Fjord und machen am Nachmittag einen weiteren Landgang. Staunend bewundern wir das Kalben der uns umgebenden Gletscher und tasten uns vorsichtig rutschend auf einen vereisten Hügel hinauf.
    Ein weiterer Höhepunkt erwartet uns nach der Rückkehr. Erste Eisbärensichtung: Ein Eisbär und 2 Robben „spielen“ miteinander verstecken, leider aus weiter Ferne. Irgendwann lerne ich aber mit dem Fernglas umzugehen und bleibe 2 Stunden trotz leichtem Regen auf dem Vorderdeck und lasse mir von den Guides immer wieder zeigen, wo sich der Eisbär gerade verbirgt.
    Dann schippern wir weiter und es wird Zeit für das Abendessen. Gerade als wir uns gemütlich niederlassen wollen, erschallt aus dem Lautsprecher die nächste Eisbärensichtung. Das Abendessen wird um eine halbe Stunde verschoben und ich begebe mich noch immer durchgefroren brav wieder nach draußen. Dieser Eisbär ist sehr gut ernährt (was gleich im Logbuch vermerkt und an den nationalpark weiter gegeben wird) und zum Glück auch mit bloßem Auge sehr gut zu erkennen. Er wälzt sich in der Tundra und fühlt sich sichtlich wohl.
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  • Eisbäralarm

    5. august 2023, Svalbard og Jan Mayen ⋅ ☁️ 6 °C

    Unsere Morgenexpedition startet bei der „Texas hut“ einer alten Trapperhütte, die inzwischen zur Trekkinghütte umfunktioniert wurde. 3 Tage mit dem Schneemobil dauert die Reise von Longyearbyen aus. Als Brauch bringt die jeweilige kleine Truppe, die sich dorthin aufmacht, eine Flasche Hochprozentigen mit. Im Gegenzug probieren sie sich dann durch die dort bisher angesammelten Getränke..

    Unsere Wanderung führt über den Berg zu einem kleinen Strand auf der anderen Seite und wir erfahren alles über das damalige Trapperleben und entdecken alte Fallen. Die 80 jährige Ingrid, eine ehemalige Mathe- und Physiklehrerin, bleibt auf Zureden unseres Guides mit zwei anderen Geheingeschränkten an der Texashütte zurück. Ingrid liebt den Norden und Spitzbergen war schon immer ihr Traum. Deshalb ist sie etwas erbost, dass ihr Mikes Ausführungen entgehen, fügt sich aber in ihr Schicksal. Bei der Wanderung herrscht ein gewisser Zeitdruck, damit wir das Tenderboot auf der anderen Seite erreichen und wir müssen dabei eng zusammen bleiben.
    Da ich gerade „eine Frau erlebt die Polarnacht“ lese, bin ich diesmal diejenige, die Mike mit Fragen löchert und alles über das frühere Jäger- und Trapperleben auf Spitzbergen erfahren möchte. Mike erzählt mir, dass wir die Hütte, in der Christiane Ritter gemeinsam mit ihrem Mann sowie einem norwegischen Trapper in den dreißiger Jahren überwinterte, später noch passieren werden. Die beiden Männer stellten in der Gegend, in der wir uns gerade befinden, ihre Fallen für Schneehühner und Polarfüchse auf, während die Autorin sich neue Seehundrezepte ausdachte, die Hütte instand hielt und Tagebuch schrieb. Mike meint grinsend, dass die ausführlichen und emotional geschriebenen Tagebücher der Frauen dieser Zeit für die arktische Recherche heute weitaus wertvoller seien, als die kurzen knappen Tagebücher der Männer, die nur emotionslose Einträge wie „Seehund erlegt, zerteilt…“ enthielten.

    Für den Nachmittag stehen warme Quellen auf dem Programm. Doch gerade als die erste Ausbootung beginnt, entdeckt eine der Guides einen merkwürdig gescheckten Stein, der sich kurz darauf zu bewegen beginnt. Wir werden vom Mittelschiff weg auf das Vorderdeck gerufen und der Landgang wird abgesagt. Tatsächlich handelt es sich um einen grantig dreinblickenden Eisbär, der geschlafen hat und wohl durch das Motorengeräusch der Tenderboote erwacht ist. Er beruhigt sich schnell als er merkt, dass das Boot nicht weiter näher kommt und die ihn durch ihr Fernglas anglotzenden Gestalten bescheuert aussehen und als Nahrungsquelle ungeeignet und wenig nährstoffreich sind. Wahrscheinlich registriert er auch, dass er mit zum Teil riesigen Teleobjektiven aus allen Richtungen fotografiert wird, denn er beginnt zu posieren und sich wohlig zu strecken.

    Später fahren wir wieder näher an die warmen Quellen heran, die aus nur 2cm großen, wenig dampfenden Löchern mit ca. 18 Grad warmen Wasser bestehen und die einzige Stelle mit noch vulkanischer Aktivität auf Spitzbergen darstellen. Zum Baden wären sie also ungeeignet gewesen, was ein wenig tröstet.
    Da sich unser Guide mit uns auf der Brücke trifft, dürfen wir diese gleich mit besichtigen und dem Wachhabenden Offizier hallo sagen.

    Das Abendessen wird diesmal durch die Sichtung mehrerer Wale unterbrochen. Später überqueren wir den 80. Breitengrad und feiern diesen nicht vielen Menschen vorbehaltenen Moment mit einem Glas Sekt auf dem Vordeck. Dann steuert das Schiff zur Sandbank Moffen, wo wir mit dem Fernglas eine männliche Walrosskompanie beobachten können.
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  • Ny Alesund

    6. august 2023, Svalbard og Jan Mayen ⋅ 🌧 7 °C

    Der letzte Ausflugstag bricht an. Da es nieselt verzichte ich auf das frühe Aufstehen. Heute Vormittag benutzen wir das letzte mal die Tenderboote 🥲. Wir schauen uns eine ehemalige Siedlung an, die nur sehr kurzzeitig benutzt wurde: New London. Ernest Mansfield wollte hier Marmor abbauen und ließ eine Siedlung mit Wohnhäusern errichten. Bereits nach der 1. Ladung Marmor wurde Mansfield von der British Northern Exploration Company, die das ganze finanziert hatte, gefeuert, denn der wunderbare Marmor zerkrümelte auf dem Weg nach England. Nur der Thermafrost hatte ihn zusammen gehalten.
    Ein paar der damaligen Wohnhäuser stehen heute in Ny Alesund, wo wir am Nachmittag anlegen. Diesmal direkt am Hafen, denn hier existiert eine bewohnte Siedlung. Früher wurde hier Kohle abgebaut, heute gibt es verschiedene Forschungsstationen und dafür leben hier ganzjährig Menschen. Ny Alesund gilt als die nördlichste Community und hat sogar ein Postamt. Dort ist übrigens gerade der Leitungsposten frei geworden. Wer also Interesse hat…
    Natürlich schreibe ich meiner Mutter eine Postkarte vom nördlichsten Postamt der Welt. Leider verpasse ich den Polarfuchs, der just in diesem Augenblick um den Laden schleicht… zum Glück hat Gwenda ihn gesichtet und vermacht mir ein Bild.
    Trotzdem schaue ich im Amundsenmuseum (er ist von hier aus mit einem Zeppelin zum Nordpol gestartet) immer wieder aus dem Fenster. Doch der kleine Fuchs lässt sich nicht mehr blicken😙

    Am Abend verabschiedet sich dann die Crew von uns und manch einer hat eine Träne im Auge. Die Svalbardexpedition war ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis!
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  • Abschied von Svalbard

    7. august 2023, Svalbard og Jan Mayen ⋅ ☁️ 7 °C

    Bereits um 7.00 ist Checkout. Ich gehe nochmal schnell an Deck und verabschiede mich von den Möwen. Dann ein kleines Sandwich zum Frühstück, ein Abschiedsquiz durch die Crew und um 9.00 legen wir an. Beim Anlegen geschieht ein kurzes Happening, damit uns nicht langweilig wird. Unser Kapitän touchiert ein vor uns liegendes Boot! Aber mehr als etwas abgesplittertes Holz an der Reling ist wohl nicht zu beklagen.

    Wir haben, so wie die meisten von uns, noch ein paar Stunden bis zum Abflug. Also Zeit zum shoppen und um im Huskycafe noch einen Kaffee zu trinken, Adressen und Fotos auszutauschen und zum letzten Mal rumzublödeln. Gwenda und Neil, die Australier, fliegen noch heute weiter nach London, Mike und Pippa bleiben noch eine Nacht in Oslo. Harald und ich sind die einzigen, deren Reise bereits in Tromsö endet. Hier werden wir 2 Tage bleiben, dann beginnt meine Durchquerung von Senja und Harald fliegt nach Hause.
    In Tromsö werde ich mich mit Nahrung für 8 Tage eindecken, denn Synnöve und ich werden durch absolute Einsamkeit wandern. Wettermässig sieht es bisher recht gut aus.
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