• Almost There
Jul – Aug 2023

Mit Öffis in die Arktis

Einmal ans Nordkapp, einmal im Leben nach Spitzbergen… Dafür erklimmen wir Fähren, Züge , Busse.. Wir zelten am Nordkapp, besuchen den Weihnachtsmann, fliegen übers Eismeer und erobern die Arktis Read more
  • Trip start
    July 23, 2023
    Finnlady -2 Nächte werden wir auf ihr verbringen

    Jetzt geht‘s los

    July 23, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Selten habe ich einen Trip so herbei gesehnt wie diesen…
    Deswegen genieße ich auch jede Minute im ICE nach Hamburg und dann im Regionalzug nach Lübeck.
    Unsere Rucksäcke sind hoffnungslos überladen. Denn neben dem üblichen UL Wandergear - ich werde nach dem Spitzbergen Trip noch die wilde Insel Senja durchqueren - haben wir gescheite Kameras, ein Fernglas und ein paar nette Klamotten für die Fährfahrten und natürlich die Cruise dabei. Und natürlich jede Menge Essen, denn Norwegen und Finnland sind teuer.Read more

  • Seetag

    July 24, 2023, Baltic Sea ⋅ 🌬 18 °C

    Ruhige See, Sonnenschein… nach 2 Saunägängen + Jacuzzi ( nachts um 1.30 und morgens um 9.00) liege ich entspannt auf dem Sonnendeck. Harald schläft noch, wurde ja doch spät gestern, da wir in der gemütlichen Bar bei Gitarrenklängen Bier bzw. Cidre geschlürft haben. Unsere Fensterkajüte durften wir dann um 1.00 beziehen. Die Abfahrt des Schiffes habe ich gar nicht mehr mitbekommen. Kein Seegang und keine Motorengeräusche… . Ich habe wunderbar geschlafen 💤
    Gelassen verbringen wir den Tag zwischen Oberdeck und Kabine, ein bisschen Fitnesscenter und ansonsten nichts tun. Ich bin bereits im Urlaub angekommen, die letzten stressigen Wochen sind von mir abgeglitten.
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  • Land in Sicht
    DomMarkthallenFestung SuomenlinnaUspenski KathedraleAteljebar über den Dächern Helsinkis - danke für den Tipp Nina😀Herbie Hancock (soundcheck.. dafür kostenlos😂

    Helsinki

    July 25, 2023 in Finland ⋅ ☁️ 18 °C

    Die 2. Nacht an Board der Finnlady verlief auch sehr ruhig. Heute morgen um 9.00 dann wieder Land in Sicht😀: Der Schärengarten von Helsinki und dann der riesige Containerhafen.
    Jetzt besichtigen wir Helsinki bevor es heute mit dem Nachtzug weiter Richtung Nordkap gehtRead more

  • Unser Nachtzug- als Santa Claustrain bekanntWeihnachtsmanndorfIn der Werkstatt vom WeihnachtsmannAudienz beim Weihnachtsmann heißt Schlange stehenMein Weihnachtsmann trägt blauIm Arktikmuseum: alles über die Geschichte Rovaniemis, die Samenkultur und den Arktic circleAm OunasjokiAuf dem Weg zum Ounasvaara, dem Hausberg Rovaniemis

    Im Tshirt zum Weihnachtsmann

    July 27, 2023 in Finland ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Weihnachtsmann lebt am Arctic Circle - das weiß jedes Kind. Dass die dazugehörige Stadt Rovaniemi heißt und noch einiges mehr zu bieten hat, wissen die wenigsten. Die Hauptstadt Lapplands ist keine Schönheit, da sie im 2. Weltkrieg von uns bescheuerten Deutschen völlig zerstört wurde. Sie ist aber von wunderbaren Wäldern umgeben und zudem der Startpunkt für unseren Bus gen Nordkap. Bevor wir uns nach unserer gemütlichen Nachtzugreise weiter aufmachen, legen wir hier einen zweitägigen Zwischenstopp ein. Wir waren beide noch nicht in Finnland geschweige denn in in den finnischen Wäldern und die können wir von Rovaniemi aus gemütlich erkunden.Read more

  • Inari

    July 28, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir setzen unsere Reise fort. Theoretisch hätten wir mit dem Eskalinen Bus bis zum Nordkap durchfahren können, aber 12 Stunden Fahrt am Stück brauchen wir nicht und außerdem möchten wir Finnland genießen.
    Nach einer Fahrt durch endlose Wälder erreichen wir schließlich den riesigen Inari-See und die kleine Siedlung Inari. Während der ganzen Fahrt hat es geregnet (der erste Regen seit unserer Reise), aber in dem Moment in dem wir aussteigen, scheint die Sonne und sie bleibt uns den ganzen Abend und wahrscheinlich auch heute Nacht erhalten 😎
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  • Porsangerfjord in NorwegenHonningsvag

    Ade ihr Wälder - auf nach Honnigsvag

    July 29, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Da unser Bus erst am Spätnachmittag fährt, machen wir eine Wanderung. Leider ist es sehr regnerisch, aber mit unserer Ausrüstung kein Problem. Der Juutuanjoki ist angeschwollen und fließt mit lautem Getöse. Die Waldpfade sind etwas matschig, aber angenehm zu laufen und es gibt viele Heidelbeeren. Nach einer Woche mit viel Sonnenschein, bekommen wir das erste mal tatsächliches Nordfeeling😇
    Als wir am Nachmittag das patschnasse Zelt abbauen müssen flaut unsere Nordfeelingbegeisterung etwas ab. Zum Glück schlafen wir heute Nacht im Hostel, wo sich das Zelt ein wenig erholen darf, bevor es am nächsten Tag am tatsächlich nördlichsten Punkt der Nordkappinsel Mageroya, dem Knivskjellodden, wieder von uns gebraucht wird.
    Um 17.10 setzen wir unsere Reise im diesmal angenehm leeren Bus fort. Ich knalle mich auf einen Doppelsitz und schlafe sofort ein. Wandern im Regen macht müde😅
    Als ich nach anderthalb Stunden durch die regennassen Scheiben luge, hat sich die Landschaft verändert. Statt der endlosen Mischwälder, sind die Bäume niedriger geworden, der Anteil knorriger Birken nimmt zu. Immer wieder flitzen Rentiere an der Straße entlang, der Regen lässt sich davon nicht beirren.
    Und irgendwann, hinter der finnischen Grenze, verschwinden die Bäume dann ganz. Wir sind am Porsangerfjord angekommen und folgen ihm nun bis Honnigsvag, unserer heutigen Tagesetappe. Ich drücke mein Gesicht an der Fensterscheibe platt und beobachte die Sturzflüge der Möwen.
    Um 21.45 (inzwischen mit einer Stunde Zeit-Rückumstellung) werden wir schon im Hostel erwartet. Das Hostel liegt an einer Fischfabrik und duftet entsprechend 😂
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  • Da hinten ist der Nordkapp-Felsen, von dem wir heute gestartet sindMoltebeeren 😋 leider sind nur wenige reif

    Nordkapp und Knivskjellodden

    July 30, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Regionalbus bringt uns zum Nordkapp, mit dabei eine Gruppe von Pariser Abiturienten und ein Radfahrer, der am Nordkapp seine dreiwöchige Tour an der Küste Norwegens startet.
    Morgens im Hostel habe ich einen Wanderer kennen gelernt, der den E1 bis hinunter nach Sizilien startet und habe mit einem Pärchen geschwätzt, die beide in Rente sind und gerade von Süddeutschland ans Nordkapp geradelt sind. Sie zeigen mir strahlend die Bilder, die sie von der Mitternachtssonne am Nordkapp geschossen haben.
    Soviel Glück haben wir heute nicht. Das Nordkapp erreichen wir im Nebel und so bleibt es auch den ganzen Weg bis zum Knivskjellodden, dem wirklich nördlichsten Punkt, den wir nach 18 steinigen und zum Teil matschigen Wanderkilometern erreichen. Trotzdem bin ich euphorisch, endlich mal wieder eine Herausforderung bergauf und bergab. Der Nebel macht es nicht leicht dem Pfad zu folgen, aber zum Glück gibt es Steintürme, die wohl vor allem im Winter eine wichtige Rolle zur Orientierung im Schnee spielen .
    Unser Zelt bauen wir im Tal 2km vor dem Knivskjellodden auf, der letzten flachen Stelle bevor es nur noch über Felsen und Steine an der Küste entlang geht. Die Franzosen haben hier auch ihr Lager aufgeschlagen. Ihre Rufe und ihre Aufgedrehtheit ändern sich schlagartig, als wir vom Knivskjellodden zurück kehren und eine Rentierherde aus dem Nebel tritt.
    Gegen 22.00 kommen wir endlich dazu, uns das Abendessen und heissen Tee zu machen . Eine Stunde später kuschele ich mich in den warmen Schlafsack.
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  • Zurück in Honningsvag

    July 31, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

    Gegen 3.00 nachts wache ich auf, es ist taghell im Zelt. Der Nebel hat sich verzogen und tatsächlich ist ein blauer Streifen am Himmel zu erkennen! Als ich um 8.30 erneut aufwache, knallt die Sonne auf das Zelt. Yesss… jetzt sehen wir endlich mal wo wir eigentlich sind. In baumloser Natur: Wollgrasfelder, kleine Seen und Bäche, krakeelende Vögel umgeben von steilen Abhängen. Heute haben wir nur 8km vor uns - bis zum Wanderparkplatz, wo um 14.30 der einzige Bus des Tages (hoffentlich) hält. Zum Glück planen wir viel Zeit dafür ein, denn es geht meist bergauf und wir kommen aus dem Staunen und fotografieren nicht heraus. Wir laufen den gleichen Weg wie gestern nur in die umgekehrte Richtung, doch in der Sonne wirkt er ganz anders. Und wir kommen aus dem Grüßen nicht heraus, etliche Wanderer kommen uns entgegen. Gestern sind wir hier völlig allein durch den geheimnisvollen Nebel gestapft.
    Um 14.00 erreichen wir den Parkplatz. auf dem die Franzosen bereits abhängen. Sie sind heute morgen viel früher als wir gestartet, denn einige von ihnen wollten noch schnell zum Nordkapp trampen, dass wir ja schon gestern zu Fuß erobert haben.
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  • Lazy day auf der Hurtigrutenfähre

    August 1, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    Um 4.30 klingelt unser Wecker, denn um 5.45 müssen wir am knapp 3 km entfernten Hurtigrutenterminal sein. Aber es bleibt genug Zeit für einen Kaffee und letztes Zusammenpacken der Habseligkeiten. Dann schultern wir die Rucksäcke und stiefeln los. Da es taghell ist, spielt die Uhrzeit hier keine Rolle. Kurz bevor wir ankommen, überholen uns Hans und Roswitha aus Nürnberg auf ihren Rädern. Die beiden freuen sich auf ihre 4 Tage an Bord. Von Trondheim aus werden sie nach Nürnberg zurück radeln. Den Morgen verbringen wir mir den beiden quatschend an Deck, während die meisten Kreuzfahrtpassagiere noch schlafen.
    Ich bin schon glücklich über die 18 Stunden, die ich auf der MS Polaris verbringen darf. Und ich koste sie voll aus bei Vorträgen, Landgang in Hammerfest und einer langen Sitzung im Whirlpool. Mit einer Finnin quatsche ich mich fest, bis ihr einfällt, dass sie zum Dinner muss. Und ich schlappe aufgeweicht und durchgekocht wieder zurück zur Panoramalounge, wo Haralds und mein Dinner wartet: Guacemole und Weißbrot aus dem Coop in Hammerfest. Der Ausblick dabei ist das entscheidende: Schneebedeckte Berge, kleine Inseln, farbenfrohe Holzhäuschen… Und an der Bar werden wir uns jetzt ein Bier leisten😋
    Um Mitternacht müssen wir dann dieses wunderbare Postschiff verlassen. Aber auf uns wartet ja die kleine Nordstjernen, die uns ab Donnerstag von Longyearbyen aus 5 Tage Richtung 80. Breitengrad schippern wird, zwar ohne jeglichen Komfort und Whirlpool, aber dafür mit Blick auf kalbende Eisberge, Papageientauchern, Walrösser und vielleicht sogar einem Eisbär.
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  • Unsere Outdoorhalle vor dem Terminal
    Svalbard in SichtUngefährliche Begegnung am GepäckbandBlick aus dem ShuttlebusUnsere CabinIn Longyearbyen gibt es mehr Schneemobile als MenschenGleich gibt es Abendessen

    Ankunft in Svalbard

    August 2, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Reise mit dem Linienschiff passte nicht in unseren Zeitplan und so müssen wir auf einen 80 minütigen Flug der SAS zurück greifen um endlich in der Arktis anzukommen. Der kleine Terminal öffnet erst 2 Stunden vor Abflug und so richten wir uns eine eigene Outdoorwartehalle ein…
    Der Pilot verspricht uns begeistert sommerliche 11 Grad für Longyearbyen, trotzdem fröstele ich, als ich mit Harald dort ein paar Stunden später die einsame Hauptstraße entlang laufe. Unsere Herberge, die Coal Miner Cabin, liegt außerhalb, direkt dahinter das Eisbärenwarnschild. Ab hier darf man sich nur bewaffnet weiter fort bewegen..
    Da begeben wir uns lieber Richtung Wasser, kaufen Bier und Kekse für die Reise und streiten uns mit ein paar angriffslustigen Küstenschwalben, die der Meinung sind, dass wir in ihrem Territorium nichts verloren haben…
    „Scheissklimaerwärmung“ schreien sie, „was macht ihr blöden Touris plötzlich hier?“ „Morgen ziehen wir weiter“, schreie ich zurück. „Wir sehen uns dann am 80. Breitengrad…“
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  • Unsere MS Nordstjernenunser gemütliches Zuhause für 4 NächteEin runder Tisch direkt am BuffetGrymant, eine verlassene russische BergbausiedlungUnser KapitänIch übernehme dann auch mal...

    Expeditionsbeginn

    August 3, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ ☁️ 11 °C

    Ich wache morgens aufgeregt auf, heute ist der Start der Cruise. Wie werden die Leute drauf sein? Nur 90 Passagiere… das kann schief gehen oder wunderbar sein.
    Ein erstes Kennenlernen findet bei einer Busfahrt zu einem Huskycamp statt. Camp Barenz liegt 10km von Longyearbyen entfernt und endlich befinden wir uns in arktischer Wildnis. Der Guard erklärt uns wo wir uns im Camp aufhalten dürfen. Das Mädel, dass die Huskys pflegt, verspricht, dass diese friedlich sind, solange sie vor keinen Schlitten gespannt werden. Erst in der Meute erwacht ihr Jagdinstinkt. Nach einer Runde Huskykuscheln futtern wir in einer gemütlichen Holzhütte mit Feuerstelle
    Pfannkuchen.
    An Board schließen wir uns mit Pippa und Mike. aus London zusammen. Somit
    landen sie am Tisch der „Deutschen“ und sorgen die nächsten Tage beim Essen für gute Stimmung.
    Als wir das erstemal unsere 7 qm große Kabine betreten, verliebe ich mich gleich in das dunkelbraune Doppelstockbett aus den 50ern. Die MS Nordstjernen steht unter Denkmalschutz, weshalb sie nicht modernisiert werden und nur noch bis nächstes Jahr auf große Fahrt gehen darf. Sie hat keinerlei Kreuzfahrtschnickschnack und zieht deshalb nur naturliebende Passagiere an, die sich vor allem an Deck aufhalten wollen, um die unglaubliche Natur Spitzbergens sowie der weiteren Svalbardinseln zu erleben und zu genießen. Vor dem Abendessen lernen wir alle 7 Guides kennen. Wir 6 Deutschen werden von Mike betreut, der in Innsbruck und München studiert und sich auf die Arktis spezialisiert hat. Unsere Gruppe ist damit sehr familiär und wesentlich kleiner als die Skandinavische und die englischsprachige Gruppe.
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  • Wir sind bereits eine eingeschworene Truppe😇

    Gletscher, Eisberge, Polar Bears

    August 4, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ ☁️ 9 °C

    Was für ein Tag… spät am Abend liege ich in meiner Koje und lasse die unglaublichen Eindrücke an mir vorbei ziehen. Ich habe so viel gesehen und erlebt, dass das an den weiteren Tagen wohl kaum zu toppen sein wird🤭
    Morgens wache ich aufgrund der ewigen Helligkeit bereits um 5.30 auf. Ich verspüre große Lust auf einen Kaffee und tatsächlich, er steht bereits frisch aufgebrüht an der Bar! Gwenda und Neil, ein australisches Pärchen, hocken sich zu mir und springen kurz darauf schon wieder auf, denn sie haben ein Walross entdeckt. Sein Kopf verschwindet allerdings gleich wieder. Aber damit ist es um unsere Ruhe geschehen. Wir schnappen unsere Jacken und Kameras und eilen aufs Vorderdeck, Hier stehen bereits Mike und Pippa mit ihren Ferngläsern und zeigen mir begeistert ein paar Papageientaucher, die über unseren Kopf hinweg zoomen. Wir haben den Magdalenenfjord erreicht und ich bestaune die kleinen Eisschollen, die an uns vorbei schaukeln.
    Nach dem Frühstück findet unser erstes Briefing statt. Wir lernen den Umgang mit den schmalen Schwimmwesten, die uns ab jetzt fest zugeordnet sind und auf jedem Landgang - 2 pro Tag wenn das Wetter und die Eisbären mitspielen - begleiten werden.
    Die Regeln beim Erkunden der Inselchen sind strikt: Entferne dich nie mehr als 20 Meter von deinem bewaffneten Guide und folge seinen Fußtritten, damit die empfindliche Vegetation nicht gestört wird.
    Unser erster Ausflug mit dem Tenderboot führt auf eine kleine Insel, wo wir einiges über den Walfang lernen. Der Höhepunkt ist das Bad im Eismeer und wir sind uns natürlich alle einig, dass es gar nicht kalt ist🥶… läppische 8 Grad… aber natürlich sind wir „Arcticdipper“ dann doch stolz wie Lumpi…
    Wir schippern zum nächsten Fjord und machen am Nachmittag einen weiteren Landgang. Staunend bewundern wir das Kalben der uns umgebenden Gletscher und tasten uns vorsichtig rutschend auf einen vereisten Hügel hinauf.
    Ein weiterer Höhepunkt erwartet uns nach der Rückkehr. Erste Eisbärensichtung: Ein Eisbär und 2 Robben „spielen“ miteinander verstecken, leider aus weiter Ferne. Irgendwann lerne ich aber mit dem Fernglas umzugehen und bleibe 2 Stunden trotz leichtem Regen auf dem Vorderdeck und lasse mir von den Guides immer wieder zeigen, wo sich der Eisbär gerade verbirgt.
    Dann schippern wir weiter und es wird Zeit für das Abendessen. Gerade als wir uns gemütlich niederlassen wollen, erschallt aus dem Lautsprecher die nächste Eisbärensichtung. Das Abendessen wird um eine halbe Stunde verschoben und ich begebe mich noch immer durchgefroren brav wieder nach draußen. Dieser Eisbär ist sehr gut ernährt (was gleich im Logbuch vermerkt und an den nationalpark weiter gegeben wird) und zum Glück auch mit bloßem Auge sehr gut zu erkennen. Er wälzt sich in der Tundra und fühlt sich sichtlich wohl.
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  • RentiereTexasbarSonnen statt LandgangBrückenbesichtigungDas wäre ihr Preis gewesen: Heisse QuellenÜberquerung des 80. Breitengrads

    Eisbäralarm

    August 5, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ ☁️ 6 °C

    Unsere Morgenexpedition startet bei der „Texas hut“ einer alten Trapperhütte, die inzwischen zur Trekkinghütte umfunktioniert wurde. 3 Tage mit dem Schneemobil dauert die Reise von Longyearbyen aus. Als Brauch bringt die jeweilige kleine Truppe, die sich dorthin aufmacht, eine Flasche Hochprozentigen mit. Im Gegenzug probieren sie sich dann durch die dort bisher angesammelten Getränke..

    Unsere Wanderung führt über den Berg zu einem kleinen Strand auf der anderen Seite und wir erfahren alles über das damalige Trapperleben und entdecken alte Fallen. Die 80 jährige Ingrid, eine ehemalige Mathe- und Physiklehrerin, bleibt auf Zureden unseres Guides mit zwei anderen Geheingeschränkten an der Texashütte zurück. Ingrid liebt den Norden und Spitzbergen war schon immer ihr Traum. Deshalb ist sie etwas erbost, dass ihr Mikes Ausführungen entgehen, fügt sich aber in ihr Schicksal. Bei der Wanderung herrscht ein gewisser Zeitdruck, damit wir das Tenderboot auf der anderen Seite erreichen und wir müssen dabei eng zusammen bleiben.
    Da ich gerade „eine Frau erlebt die Polarnacht“ lese, bin ich diesmal diejenige, die Mike mit Fragen löchert und alles über das frühere Jäger- und Trapperleben auf Spitzbergen erfahren möchte. Mike erzählt mir, dass wir die Hütte, in der Christiane Ritter gemeinsam mit ihrem Mann sowie einem norwegischen Trapper in den dreißiger Jahren überwinterte, später noch passieren werden. Die beiden Männer stellten in der Gegend, in der wir uns gerade befinden, ihre Fallen für Schneehühner und Polarfüchse auf, während die Autorin sich neue Seehundrezepte ausdachte, die Hütte instand hielt und Tagebuch schrieb. Mike meint grinsend, dass die ausführlichen und emotional geschriebenen Tagebücher der Frauen dieser Zeit für die arktische Recherche heute weitaus wertvoller seien, als die kurzen knappen Tagebücher der Männer, die nur emotionslose Einträge wie „Seehund erlegt, zerteilt…“ enthielten.

    Für den Nachmittag stehen warme Quellen auf dem Programm. Doch gerade als die erste Ausbootung beginnt, entdeckt eine der Guides einen merkwürdig gescheckten Stein, der sich kurz darauf zu bewegen beginnt. Wir werden vom Mittelschiff weg auf das Vorderdeck gerufen und der Landgang wird abgesagt. Tatsächlich handelt es sich um einen grantig dreinblickenden Eisbär, der geschlafen hat und wohl durch das Motorengeräusch der Tenderboote erwacht ist. Er beruhigt sich schnell als er merkt, dass das Boot nicht weiter näher kommt und die ihn durch ihr Fernglas anglotzenden Gestalten bescheuert aussehen und als Nahrungsquelle ungeeignet und wenig nährstoffreich sind. Wahrscheinlich registriert er auch, dass er mit zum Teil riesigen Teleobjektiven aus allen Richtungen fotografiert wird, denn er beginnt zu posieren und sich wohlig zu strecken.

    Später fahren wir wieder näher an die warmen Quellen heran, die aus nur 2cm großen, wenig dampfenden Löchern mit ca. 18 Grad warmen Wasser bestehen und die einzige Stelle mit noch vulkanischer Aktivität auf Spitzbergen darstellen. Zum Baden wären sie also ungeeignet gewesen, was ein wenig tröstet.
    Da sich unser Guide mit uns auf der Brücke trifft, dürfen wir diese gleich mit besichtigen und dem Wachhabenden Offizier hallo sagen.

    Das Abendessen wird diesmal durch die Sichtung mehrerer Wale unterbrochen. Später überqueren wir den 80. Breitengrad und feiern diesen nicht vielen Menschen vorbehaltenen Moment mit einem Glas Sekt auf dem Vordeck. Dann steuert das Schiff zur Sandbank Moffen, wo wir mit dem Fernglas eine männliche Walrosskompanie beobachten können.
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  • Ny Alesund

    August 6, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ 🌧 7 °C

    Der letzte Ausflugstag bricht an. Da es nieselt verzichte ich auf das frühe Aufstehen. Heute Vormittag benutzen wir das letzte mal die Tenderboote 🥲. Wir schauen uns eine ehemalige Siedlung an, die nur sehr kurzzeitig benutzt wurde: New London. Ernest Mansfield wollte hier Marmor abbauen und ließ eine Siedlung mit Wohnhäusern errichten. Bereits nach der 1. Ladung Marmor wurde Mansfield von der British Northern Exploration Company, die das ganze finanziert hatte, gefeuert, denn der wunderbare Marmor zerkrümelte auf dem Weg nach England. Nur der Thermafrost hatte ihn zusammen gehalten.
    Ein paar der damaligen Wohnhäuser stehen heute in Ny Alesund, wo wir am Nachmittag anlegen. Diesmal direkt am Hafen, denn hier existiert eine bewohnte Siedlung. Früher wurde hier Kohle abgebaut, heute gibt es verschiedene Forschungsstationen und dafür leben hier ganzjährig Menschen. Ny Alesund gilt als die nördlichste Community und hat sogar ein Postamt. Dort ist übrigens gerade der Leitungsposten frei geworden. Wer also Interesse hat…
    Natürlich schreibe ich meiner Mutter eine Postkarte vom nördlichsten Postamt der Welt. Leider verpasse ich den Polarfuchs, der just in diesem Augenblick um den Laden schleicht… zum Glück hat Gwenda ihn gesichtet und vermacht mir ein Bild.
    Trotzdem schaue ich im Amundsenmuseum (er ist von hier aus mit einem Zeppelin zum Nordpol gestartet) immer wieder aus dem Fenster. Doch der kleine Fuchs lässt sich nicht mehr blicken😙

    Am Abend verabschiedet sich dann die Crew von uns und manch einer hat eine Träne im Auge. Die Svalbardexpedition war ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis!
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  • Tschüss Svalbard
    Tschüss GuidesTouchierte RelingDie Vestlandexplorer hat das Manöver unbeschadet überstandenHuskycafeLetztes Einkaufen, doch die Waffen müssen draußen bleibenZurück in Tromsö

    Abschied von Svalbard

    August 7, 2023 in Svalbard and Jan Mayen ⋅ ☁️ 7 °C

    Bereits um 7.00 ist Checkout. Ich gehe nochmal schnell an Deck und verabschiede mich von den Möwen. Dann ein kleines Sandwich zum Frühstück, ein Abschiedsquiz durch die Crew und um 9.00 legen wir an. Beim Anlegen geschieht ein kurzes Happening, damit uns nicht langweilig wird. Unser Kapitän touchiert ein vor uns liegendes Boot! Aber mehr als etwas abgesplittertes Holz an der Reling ist wohl nicht zu beklagen.

    Wir haben, so wie die meisten von uns, noch ein paar Stunden bis zum Abflug. Also Zeit zum shoppen und um im Huskycafe noch einen Kaffee zu trinken, Adressen und Fotos auszutauschen und zum letzten Mal rumzublödeln. Gwenda und Neil, die Australier, fliegen noch heute weiter nach London, Mike und Pippa bleiben noch eine Nacht in Oslo. Harald und ich sind die einzigen, deren Reise bereits in Tromsö endet. Hier werden wir 2 Tage bleiben, dann beginnt meine Durchquerung von Senja und Harald fliegt nach Hause.
    In Tromsö werde ich mich mit Nahrung für 8 Tage eindecken, denn Synnöve und ich werden durch absolute Einsamkeit wandern. Wettermässig sieht es bisher recht gut aus.
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    Trip end
    August 7, 2023