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  • Day 169

    Chandigarh, Srinagar

    May 30, 2019 in India ⋅ 🌙 35 °C

    In Jammu kann man keine Motorräder ausleihen... Kurz entschlossen fahren wir mit dem Nachtbus nach Chandigarh, falls ihr mal die Möglichkeit habt zwischen Bus und Bahn zu wählen, nehmt den Zug, es ist viel komfortabler. Nach den Schleudertrauma im Bus nehmen wir uns für ein paar Stunden ein Hotel. Joe hat einen Vermieter gefunden und fährt eine Royal Enfield Himalaya zu unseren Hotel. 411cc, irgendwas mit 22ps und ca.200 kg Gewicht, dagegen war meine Honda Dream ein Fliegengewicht. Royal Enfield hat 1901 das erste Motorrad auf dem Markt gebracht und ist jetzt Teil von Eichner einen indischen Automobilkonzern. Zum Glück lernen ich in Chandigarh fahren und nicht in Delhi, so fahren Julian und ich einige male um den Block, würgen unzählige male ab und nach ein paar Stunden haben wir den Dreh mit der Kupplung raus. Zum Glück ist Joe erfahren und kann uns viel beibringen. Im Shop angekommen leihen wir uns zwei Himalayas aus. Julian und ich wechseln uns beim fahren ab, Joe zieht durch. Im Nachhinein war das genau richtig, einer kann immer navigieren und helfen. Am ersten Tag fahren wir nur ca. 100 km im indischen Verkehr ist das schon ziemlich haarig, es herrscht Anarchie und konstante Hupbeschallung. Am nächsten Tag fahren wir 250km, die ersten 150km fliegen an uns vorbei und dann ,holy shit, nur noch Serpentinen, Stau, Drängeln und Wahnsinn. Wir kommen alle an unsere Grenzen und fressen pechschwarze Abgase. In den engen Kurven kann der Verkehr nur in eine Richtung fließen, wir warten, ein Mann kommt zu mir und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten die uns der Indische Verkehr bereitet, ich bin etwas perplex und kann mir nicht vorstellen dass, das in Deutschland vorkommen würde. Immer wieder sehen wir Militärkonvois, Trucks beladen mit Soldaten in voller Montur, ich erinnere mich an die Worte des Auswärtigen Amtes "Unbedingt erforderliche Reisen nach Srinagar sollten auf dem Luftweg erfolgen" ich glaube nicht das die sich auf den Verkehr bezogen haben, aber mir scheint dass hier die einzige Bedrohung zu sein. Im Verlauf des Trips begegnet uns keinerlei Gewalt, unter der Belagerung des Militärs gibt es wie immer nur einen Leidtragende, die Bevölkerung, jene sind auf Touristen angewiesen, andere Wirtschaftszweige sind scheinbar nicht stark ausgeprägt. Nachdem wir verdreckt in Srinagar angekommen sind, werden wir von einen jungen Mann gefragt ob wir in seinen Hausboot übernachten möchten. Wir schauen es uns an, sind begeistert und ziehen ein. Seine Großeltern bewirtschaften uns, dass Motto lautet"You are happy, iam happy" , eine schöne Philosophie, die auch noch gelebt wird. Im Wohnzimmer sitzen wir gemeinsam, die alte Dame schmaucht eine mindestens genau so alte Pfeife. Den Nächsten Tag verbringen wir damit Ausrüstung zu besorgen und eine fantastische Bootstour auf dem Dal See zu unternehmen. Srinagar ist ein Paradies.Read more