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  • Day 11

    Heute

    February 27, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ 🌬 19 °C

    8:36 Uhr GoodNight
    Die Nacht war ruhig, die Wellen, besser Dünen, geschmeidig und der Sternenhimmel ein Traum. Mir fallen die Augen zu und später ist ja immer noch heute.
    Andreas hatte den ganzen Tag lang einen Ohrwurm „Deine Heimat ist das Meer, deine Freunde sind die Berge..“ ..und ich fragte dann mal, als Andreas wieder sang, ganz vorsichtig, ob noch jemand dieses Geräusch im Ohr hat, welches an surrende Tauben erinnert.? Thomas lachte und sagte, ja, dass sind die Schwingungen der Seile und Segel. Gottseidank, ich dachte schon, ich dreh irgendwie durch und bin jetzt ein Seemann mit Stimmen im Ohr.
    16:31 Uhr „Collin, i go sleeping.“
    Nach einer Stunde war ich wieder wach und gönnte mir wiederholt Zähne putzen und meinem Körper den Waschlappen, wir wollten sparsam mit dem Wasser umgehen, und hatte danach das Gefühl, als hätte ich ein WellnessWochenende genossen. Das nenne ich mal Minimalismus.
    21:27 Uhr Ich habe Nachtwache bis 23 Uhr. Collin&Thomas haben das MainSail geborgen, was im Dunkeln immer eine sehr spektakuläre Angelegenheit ist für mich, da der Katamaran vorher in die richtige Position gebracht werden muss. Er muss in den Wind gestellt werden und ich, ich sehe mich dann in einer kleinen Nussschale sitzend, gefühlt umgeben von Sturm und Monsterwellen.
    Wir fahren mit Autopilot und ohne Motor, Kurs 018*, es ist bewölkt daher weist der Mond nicht den Weg. Die Dünen von hinten, schieben uns den Kurs entlang und der Wind im kleinen GenackerSegel hilft. Wind und Meer. Ich ganz klein. Bewusster kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen. Wahnsinn.

    Heute Morgen, nachdem ich halb 9 noch einmal schlafen wollte, ich hatte in der Nacht nur 2 1/2 Stunden, wurde ich nach einer Stunde aus dem Tiefschlaf gerissen von einem mulmigen AchterbahnGefühl im Bauch. Der Himmel hatte sich in einer Stunde recht zugezogen, das Meer war hibbelig, für mich gefühlt gruselig. Ich hätte mich über einen Wetterbericht von Arno&derMorgencrew ausnahmsweise mal sehr gefreut. Es gibt immer mal wieder diese Momente in denen ich denke, hmmm, zuHause is ja auch irgendwie schön, um nicht das Wort Angst zu benutzen. jedoch, es war ein echt schöner Tag, incl. Augenrollen, Fluchen und Unverständnis & Freude, Lachen und Vertrauen.
    Andreas löst mich gleich ab. Ich werde noch meine LogbuchEintragung machen und kann meinen Schlafsack schon fast fühlen. Um 2:45 klingelt mein Wecker, sollte ich ihn hören, krabbel ich noch einmal in meinen Skianzug und gehe noch einmal raus in die Nacht….

    Da der Tag hier irgendwie anders ist, der Morgen ist der Abend und Mittags fallen mir die Augen zu, sind meine Erzählungen wohl auch durcheinander, aber das ist ja egal, alles zusammen ist „mein Hier&Jetzt“.
    Dankeschön, dass ich das erleben darf. ❤️
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