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  • Day 54

    Land in Sicht..

    April 11, 2023, Mozambique Channel ⋅ 🌙 28 °C

    Es ist 4:31 Uhr und mein Wecker klingelte ewig lang vor sich hin, aber ich konnte nicht aufstehen vor Müdigkeit, weil ich so geschwitzt habe in der Nacht, dass ich wohl kaum geschlafen habe.
    Die Dämmerung hat bereits begonnen, der Mond steht noch hell leuchtend oben am Himmel, und ein schön geformtes Wolkenband gibt über dem Horizont einen schmalen Streifen frei, in dem ich jetzt, er ist mittlerweile rot gefärbt, einen Küstenstreifen erkennen kann. Obwohl wir, ich schätze mind. 20 NM entfernt von der Küste sind, schleichen wir gefühlt, da das Wasser hier nur 20-30 m tief ist, es unzählige flache Stellen gibt, der Tidenhub 4-5 m beträgt, Fischernetze gespannt sein könnten…. ….wir uns einfach küstennah in unbekannten Gewässern befinden. Vor uns, die Küste von Madagaskar.

    Es ist alles so spannend und faszinierend, dass ich wünschte, meine Reise würde nie enden.

    Auch wenn immer wieder hier und da meine wahrgenommene Energie nicht rosafarben und positiv ist, habe ich das Gefühl, dass jeder von uns genug Raum und Zeit für sich hat und wir ein wirklich mega gutes Team sind.
    Ich muss an Mike denken. Er fehlt. „Und nach Ralf&Annette bist auch du ein weiterer immer willkommener Ehrengast auf HORIZONE. 💝“

    Land in Sicht - Madagaskar

    Die Zeit
    BonitoBonito
    Windhosen
    ..und es ist erst 7:15 Uhr….

    Ich muss mal schnell Zähne putzen gehen. 😂

    Die Zeit:
    Mir fiel schon gestern auf, dass es zwischen der Uhrzeit und der angegebenen Zeit auf den aufgenommenen Fotos, eine Stunde Unterschied besteht. Heute, in Küstennähe, haben wir die Stunde Unterschied auch sichtbar auf den nautischen Instrumenten. Unsere Telefone zeigen eine Stunde später an.
    Das lädt zum philosophieren ein.
    Wir werden die Zeitzone gewechselt haben, die Ortungsdienste der Fotos waren am schnellsten aktualisiert, gefolgt von unseren Telefonen einen Tag später. Die nautischen Instrumente werden wir per Hand aktualisieren müssen. Was mir als Mädchen zwar nicht ganz einleuchtet, weil die Zeit im Gegensatz zu den mir gebotenen Informationen doch eher unspektakulär ist. Mein Gefühl „zeitlos zu sein“, war nie passender.

    BonitoBonito:
    Die Männer, die noch nicht wach waren, wurden geweckt vom Surren der Angel. Motoren stoppen, Handschuhe…., die zweite Angel surrte.. Binnen einer halben Stunde hatten wir 3 Bonitos geangelt und unser Abendessen war gesichert.

    Windhosen:
    Zeitgleich zum Bonito fischen beobachteten wir Windhosen, lachten, wir können nicht googeln, sind es Windhosen oder Windrosen? Für mich waren es für einen Moment lang einfach WolkenSchnorchel. Es war so faszinierend, da die Rotation so deutlich sichtbar war, wie aus der Wolke eine Windhose entsteht. Bei anderen, die schon bis zum Ozean reichten, konnten wir das aufgewirbelte Wasser deutlich erkennen. Wahnsinn.

    Nachdem ich 23 x laut sagte, dass ich mal Zähne putzen gehen sollte, es war einfach alles viel spannender, als mir unten schwitzend meine Zähne zu putzen, ging ich irgendwann runter meine Zähne putzen. 😂 Die Badepause ist mit geputzten Zähnen einfach noch schöner, danach bin ich nämlich BootFertig, nicht Stadtfein, wie ich zuHause immer sage, sondern Bootfein.

    Unsere Badepause, die Männer hatten immer noch die Quallen von gestern im Hinterstübchen 🙄 und überlegten echt, ob sie sie ausfallen lassen, EINSPRUCH!!, war wieder ein Gedicht. Bei gefühlten noch wärmeren Wassertemperaturen, Badewannenwasser, einer Wassertiefe von 20 Metern, das Meer diesmal in einem dunklen Grünton und ohne Strömung, gönnten wir unseren Körpern den Luxus in Salzwasser zu tauchen.

    Um 9:14 Uhr, nachdem wir schon so viel erlebt hatten, dass es für einen ganzen Tag reichen würde, bekam ich eine SMS von Vodafone: „Herzlich Willkommen in Madagaskar..“. Ich checkte minütlich die Balken oben steuerbord auf meinem Display und schickte Josi eine SMS. Prompt folgte: Mammmmmmmmaaaaaa. ❤️
    Ich schaffte es tatsächlich, genau den passenden Moment abzupassen, und konnte mit Josi telefonieren. Ihre Stimme und ihr Lachen am Telefon zu hören, war sooooo schön. Im Kopf plante ich schon die nächsten Anrufe, jedoch wurden wir, nachdem wir uns gefühlt sehr sehr lange gegenseitig zuhörten, unterbrochen und die Balken auf meinem Handy oben Steuerbord waren nicht mehr gesehen.

    Wir fuhren an einer kleinen vorgelagerten Insel vorbei und ich muss gestehen, ich schaute sie mir durch das Fernglas genau an, dass ich so gern angehalten hätte. Die Küste Madagaskar‘s strahlte so viel positive Energie aus, und obwohl auch Madagaskar zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, glaube ich, dass man dieses Land liebevoll kennenlernen kann, bestimmt wundervolle herzliche Menschen trifft und auch noch einzigartige Fleckchen Natur….

    Der Tag war so chaotisch und schön, dass die 20 Foto‘s nicht ausreichen.
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