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  • Day 9

    Isle of Mull, Scenic Route, Tag 2

    July 7, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Nacht in der Holzhütte war frischer als erwartet, doch der Morgen überraschte uns mit recht milden Temperaturen. Heute wollten wir uns die von Charley und seiner Frau empfohlene Scenic Route ansehen, eine Straße, die an der Küste entlang zum nördlichen Teil der Insel führt. Und wir wurden nicht enttäuscht! Die Küste mit ihren vielen wilden Buchten und den Steilen Bergen war traumhaft schön. Da machte uns selbst das teils sehr trübe Wetter und ein bisschen Nieselregen hier uns da nichts aus. Wir entdeckten auf der Karte ein kleines Schloss und ein Café ganz in dessen Nähe und beschlossen dort einen Snack zu uns zu nehmen. Leider war dieses Schloss kein Altes, wie wir es erwartet hatten, sondern ein modernes Hotel, in dem die Nacht ab 160£ aufwärts kostete. Also haben wir uns dort nur die Beine vertreten und begaben uns danach bereits wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Die Zeit hier rennt wirklich. Aber eben auch, weil die Wege durch die vielen Serpentinen und die damit verbundenen 30 mph statt der erlaubten 60 mph viel länger dauern. Es ist also bereits 17 Uhr als wir im niedlichen Ort Tobermory ankommen, weil wir dort noch etwas Brot zu unserem bereits stolz erstandenen Isle of Mull-Käse kaufen wollten. Wir schlenderten die süße Hafenstraße entlang, durchwühlten noch ein paar kleine Souveniershops und kauften mal wieder mehr als geplant im winzigen, aber gut sortierten Co-op Supermarkt. Danach ging es wieder in Richtung Scenic Route, auf der wir schon einige ausgezeichnete Plätze gesehen hatten und wurden schnell fündig. Zwischen Straße und Meer gab es eine offene, hügelige, vom Felsen zerfressene Schafweide...das Panorama war fantastisch. Also James an der Straße abgestellt, Zelte aufgeschlagen und Baloo angepflockt. Wir aßen unseren sehr würzigen Käse mit unserem Rosinenbrot bis uns schlecht war, es schmeckte einfach zu gut. Zum Nachspülen gab es Guinness aus der Dose. Es wehte eine angenehme steife Brise, wir mussten das erste Mal kein Smidge auflegen (Insektenschutz speziell gegen Midges, Mücken, Zecken, Bremsen...) und unsere Zelte ließen sich zum Glück sturmsicher im Weidenboden verankern...und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Heringe halten werden! Ich habe versucht einen wieder herauszuziehen, um die Zeltleine zur Korrektur neu zu spannen und hab mir fast einen Bruch gehoben.
    Als wir also gerade so gemütlich da saßen und speisten, fuhr ein Auto langsamer an der Straße entlang, bremste kurz, fuhr dann weiter und kam wieder zurück. Ein freundliches Gesicht schaute aus dem Fenster, es war Charley mit seiner Frau, die uns einen Tag zuvor die tollen Tipps gegeben haben. Sie hielten kurz an und winkten uns zu, fragten ob wir alles gefunden hätten und ob es uns gut gehe. Wir waren hin und weg, dass wir die beiden durch Zufall auf diesem Teil der Insel nochmal wieder sahen und dass sie sich so um unser Wohlergehen sorgten. Wir bedankten uns nochmal ganz herzlich, sagten ihnen dass es uns super ginge dank ihrer Hinweise und winkten nochmal stürmisch zum Abschied. Da geht einem echt das Herz auf.
    Jetzt liege ich gerade im Zelt, es ist 22 Uhr und wie immer noch taghell, ein steter Nieselregen zog über die Berge auf und zwang uns heute etwas früher in unsere Behausungen. Gar nicht schlimm. So kann der Tag morgen vielleicht etwas früher starten. Cheerio!
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