• Cärolein
  • Lea Grünheid
6月 – 7月 2018

Roadtrip To Scottish Highlands

Juni 2018 - Juli 2018 もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2018年6月29日

    Nur noch 2 Stunden

    2018年6月29日, ドイツ ⋅ ⛅ 23 °C

    Wo fange ich am besten an, ohne direkt zu viel zu verraten?
    Ahja...UUUUÄÄÄLAAAUUUUB!!!!

    Der erste und vermutlich auch einzige Trip dieses Jahr soll mich direkt in die Wildnis der Highlands von Schottland führen. Wildcampen ist dort nämlich noch erlaubt. Und weil ich Angst habe, dass mich nachts, völlig alleine in der Dunkelheit ein wilder Waschbär überfällt und mir heimlich meine Wäsche wäscht, nehme ich einfach Lea mit. Und Lea, die nichts dergleichen fürchtet, nimmt ihren schokobraunen Labrador mit, Baloo.
    Ziemlich schnell war klar, welche Reisemöglichkeiten für uns ausscheiden werden. Spätestens an der Sperrgepäckabgabe hätte man uns am Flughafen eh die Weiterreise verweigert, denn außen an meinem Rucksack hängt eine Reiseaxt, Lea führt Gaskatuschen mit sich...naja und eben Baloo. Der könnte zwar im Frachtraum mitreisen, aber im Flugzeug sitzen ohne Fenster?!? Nee echt nicht, auch nicht für Baloo!!!
    Wir fahren also mit dem Auto, großzügigerweise habe ich meins zur Verfügung gestellt, bis Dünkirchen in Frankreich, dann setzen wir mit der Fähre über nach Dover und tauschen dort Elvira gegen einen Rechtslenker, um uns auf den britischen Straßen heimischer zu fühlen.
    Dass Elvira (Auto) aber plötzlich die Lichter ausgehen, 4 Tage vor Abreise, war so nicht geplant. Dank eines vollen Dienstplanes, konnte ich mich erst gestern um einen Termin in der Werkstatt meines Vertrauens kümmern, nachdem ich am Mittwoch im Schweiße meines Angesichts und unter Einsatz meines Lebens sämtliche Lampen gewechselt, eingebaut und wieder ausgebaut, getauscht und wieder zurückgetauscht habe, um verzweifelt festzustellen...kein Licht! Also heute früh (nach einem Abschiedsabend im Bierlokal meines Vertrauens) aus dem Bett gefallen und ab zur Werkstatt. Dort wurde ich bereits freudig erwartet. Ich habe noch schnell einen Tipp abgegeben, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und nach etwa 45min kam die Diagnose: es war die Sicherung. Jackpot!!! Ding ding ding!!!
    Problem behoben, zu Hause die restlichen Lampen auch gleich einmal ausgetauscht und dabei festgestellt: HA!!! noch eine defekt. Gibts ja gar nicht!!!

    Nun gut, jetzt wartet eigentlich nur noch der leere Ruchsack auf mich und die schwere Entscheidung: was nehme ich mit in die Wildnis Schottlands und was kann getrost zu Hause bleiben? Zum Glück habe ich die letzten Wochen schon eine Liste erstellt, die es nur noch abzuarbeiten galt. Mein Rucksack hat Platz für 45Liter plus 10Liter, wenn es denn sein muss. Außen will aber auch noch ein Zelt, ein Rucksack und eine Isomatte angehängt werden, die Axt und ein paar Wanderschuhe. Es wird also kein leichtes Vergnügen, so viel steht fest. Nun platzt das grüne Monster aus allen Nähten, ich werde ihn in den nächsten 14 Tagen NIIIEEE WIEDER so akurat zusammen gestopft bekommen. Beten wir einfach einen kurzen Moment zu Mutter Natur, dass wir uns nicht ernsthaft wehtun werden, denn die Reiseapotheke ist am unzugänglichsten Ort überhaupt verstaut: gaaaanz unten hinten.

    Gegen 20Uhr werde ich also mit gepackten Taschen, frisch geduscht (der letzte Luxus für die nächsten 2 Wochen) bei Lea vor der Tür stehen und dann starten wir durch! Wir fahren planmäßig ca 8 bis 9 Stunden nach Frankreich, Dünkirchen und sollen morgen früh um 6Uhr Ortszeit auf der Fähre sein. Diese bringt uns dann in 2h nach Dover, wo wir das Auto tauschen und weiter fahren. Unser erstes Ziel nach weiteren 8h Fahrt wird Melrose, südlich von Schottland sein, wo wir geplant haben das erste Mal die Zelte aufzuschlagen. Mal sehen ob wir so lange durchhalten, zum Glück zwingt uns Baloo zu langen, ausgiebigen Pausen.
    So, genug gequatscht! Ab unter die Dusche, nochmal im mich gehen und dann geht es endlich los!!!
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  • Dünkirchen...Halbzeit

    2018年6月30日, フランス ⋅ ⛅ 14 °C

    Endlich, nach gut 8,5h Fahrt sind wir in Dünkirchen, Frankreich, angekommen. Baloo schlägt gerade Saltos und wir vertreten uns die Beine nach der langen Fahrt im Dunkeln. Langsam geht auch hier die Sonne auf, doch dicke Wolken verhindern eine Schönwetterbilanz. Jetzt warten wir, dass wir auf die Fähre fahren dürfen...もっと詳しく

  • Natur in Dover, Samphire Hoe

    2018年6月30日, イングランド ⋅ ☀️ 19 °C

    Unsere Fähre hat uns sicher in den Hafem von Dover gebracht...ab jetzt kann der Urlaub erst richtig beginnen. Dachten wir. Die Autovermietung war gar nicht so leicht zu finden, die Computertechnik und ein nicht am vorgesehenen Standort stehendes Auto haben uns 1,5h Nerven gekostet. Dafür allerdings hat uns die sehr freundliche Avis-Dame gleich 2 Upgrates verpasst und nun fahren wir einen äußerst geräumigen Peugeot, nagelneu und noch nie zuvor vermietet. Ob das so eine gute Idee war...😅
    Auf der Suche nach einem kleinen Rastplatz kurz hinter Dover, stießen wir zufällig auf hübsche Natur und der Gelegenheit Baloo endlich seinen lang ersehnten Auslauf zu gönnen. Wir spazierten also einen kleinen Wanderweg an der Küste entlang und steuerten direkt auf den Ozean zu. Es herrschte gerade Ebbe und Baloo konnte ein paar Bahnen schwimmen, Lea konnte endlich die ersten Fotos machen und wir kamen ganz schnell in Urlaubsstimmung. Herrlich. Sonnenschein, warme 22°C und eine erfrischende aber nicht allzu kalte Brise ließen uns wieder einen klaren Kopf bekommen. Jetzt fahren wir aber doch weiter. Wir schlagen Melrose als nächstes Ziel an.
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  • Das erste Camp

    2018年6月30日, イングランド ⋅ 🌙 13 °C

    Kurz vor der schottischen Grenze, nach weiteren 8h Autofahrt, haben unsere müden Seelen die Kräfte verlassen, die Augen fielen beim Fahren zu und keiner hatte mehr Energie. Die Landschaft, durch die wir fuhren wurde immer karger aber auch immer schöner. Statt der großen 3spurigen Autobahn, kamen wir immer weiter hinein in die Ödnis, bewaldete Hügel taten sich vor uns auf, überall standen Schafe auf schier unendlichem Grün und wir wussten, unser Ziel ist schon ganz nah. Ein kurzer Blick ins Faltnavi verriet uns den perfekten Ort, an dem wir unser erstes Lager aufschlagen wollten. Ein kleiner namenloser See irgendwo im Nirgendwo. Wir fuhren von der Hauptstraße ab und schlängelten uns auf einer äußerst schlanken Straße entlang, unser etwas zu breites Auto bzw die Fahrerin hatten gut zu tun nicht links von der Straße abzukommen, wenn sich hinter einem gewundenem Berg plötzlich ein einsames Auto zeigte.
    Am Ziel angekommen wurden wir mit einem traumhaften Ausblick belohnt, die Sonne begann gerade unterzugehen und wir hüpften noch schnell in den etwas eigenartig riechenden See, um uns den Schweiß von der Haut zu waschen. Was für ein tolles Gefühl!!!
    Dann wurden schnell und fachmännisch die Zelte aufgebaut, damit wir endlich unseren wohlverdienten Schlaf bekommen.
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  • Melrose Abbey

    2018年7月1日, スコットランド ⋅ ☀️ 24 °C

    Guuuten Morgen, die Sonne lacht und heizt unsere Zelte auf angenehme 50°C auf. Wir krabbeln verschlafen aus unseren Lagern und genießen den herrlichen Blick auf den See. Ein kleines Fischerboot schaukelt leise auf dem Wasser, ansonsten ist es immernoch herrlich still.
    Wir frühstücken und packen ganz gemächlich unsere sieben Sachen zusammen, dem Glücklichen schlägt eh keine Stunde.
    Wir fahren in Richtung Melrose, keine Stunde und schon erreichten wir das kleine Örtchen.
    Auf dem Weg dorthin fuhren wir erneut enge, sich wild windende Straßen entlang, wunderbare weite Landschaften taten sich vor uns auf. Hinter einer engen Linkskurve führte die Straße direkt in einen dichten, beeindruckenden Nadelwald hinein. Nur ein kleines Schild am Straßenrand verkündete, dass wir nun schottischen Boden befahren. ENDLICH!!! Wir stoppten für ein kurzes Fotoshooting und dann ging es weiter, jetzt durch Schottland, wo die Straßen irgendwie nochmal schmaler sind. Melrose wir kommen!
    Dort angekommen spazierten wir die kleinen Straßen entlang zur Melrose Abbey, einer Abtei-Ruine, die aber noch unter Aufsicht steht und dessen letzte Überbleibsel streng gepflegt werden. Wir zahlten eine kleine Summe Eintritt und marschierten auf das Abteigelände. Wir umrundeten zunächst das Hauptgebäude, einmal quer über den Friedhof, auf dem zuletzt noch 2008 ein enfernter Verwandter der hiesigen Vorfahren begraben wurde. Auch das Innere der Ruine wirkte recht beeindruckend. Man konnte noch Teile der kunstvoll hergestellten Decken bestaunen, und die riesen Fensterbögen.
    Allerdings war auch der heutige Tag ausgesprochen warm für schottische Verhältnisse (26°C) und wir flüchteten zurück in unser vollklimatisiertes Mietfahrzeug, nachdem wir noch schnell einige Liter Wasser aus einem COOP-Markt holten.
    Unser nächstes Ziel sollte das Tantallon Castle sein.
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  • 221B Feldweg, 1. Mücke links

    2018年7月1日, スコットランド ⋅ ⛅ 17 °C

    Was soll ich sagen? Dem Glücklichen schlägt scheinbar doch eine Stunde, sie nennt sich Feierabend. Den hatten die Herrschaften, die sich um die touristischen Belange des Tantallon Castle kümmern nämlich just 2min vor unserer Ankunft am Schloss. 17 Uhr 30! Nun gut, dann eben nicht. Zumindest nicht heute. Wir planen hier in der Nähe unser Lager aufzuschlagen und morgen erneut anzugreifen. Wenn die Tore offen sind, ganz gesittet natürlich, die Axt bleibt auch im Auto, wenn sich alle vernünfrig benehmen.
    Wir fuhren also ein Stück die Küste entlang, wachsamen Blickes, Ausschau haltend nach einem geeigneten Schlafplatz. Ein kleiner Parkplatz auf dem sich ein gerade schließender Imbiss befand, erregte unsere Aufmerksamkeit. Von dort aus hätte man prima die ca. 50m hinunter zum kleinen, wilden Strand- und Wiesenabschnitt klettern können, der uns nahezu perfekt erschien sich dort niederzulassen. Leider machte uns das Imbiss-Diner-was-auch-immer-Personal darauf aufmerksam, dass der Farmer, dem u.a. der Parplatz gehört, keine über Nacht parkenden Fahrzeuge auf seinem Grundstück wünscht und so mussten wir mit hängenden Ohren wieder von dannen ziehen. Wir fuhren also wieder zurück und bogen in jede noch so kleine Gasse und jeden noch so kleinen Feldweg ein, bis wir endlich fündig wurden. Eingesäumt von Feldern, einem kleinen Baumabschnitt und noch mehr Feldern campeb wir nun also auf dem Feldweg und machen schlichtweg vom Jedermannsrecht gebrauch. Wir prügeln die Heringe in den harten, lehmigen Boden und brühen uns einen köstlichen Kaffee auf.
    Das Wetter ist immer noch bombig, die Mücken sind hungrig und aus der Ferne hören wir in unregelmäßigen Abständen lautes Knallen. Mein Tipp war, dass die Schotten scharf schießen. Lea meint im einige Meilen entfernten Hotel werden Tontauben geschossen. Ich hoffe Lea hat recht.
    Lassen wir nun also die Nacht herein brechen und hoffen, dass es hier keine Wildschweine gibt.
    Morgen gehts dann zum Schloss und weiter nördlich rund um Edinburgh zu einem weiteren, eindrucksvollen Castle.
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  • Tantallon Castle

    2018年7月2日, スコットランド ⋅ ⛅ 14 °C

    Zum Glück wurden wir heute früh nicht vom heimischen Farmer mit einem Mähdräscher überrollt. Dieser grüßte nur freundlich winkend aus seinem Trekker heraus, als wir bereits wieder am Auto standen und unsere Sachen zusammen packten.
    Heute war das Tantallon Castle dran, es war noch reichlich früh und etwas bedeckt und windig, dementsprechend frisch und somit das perfekte Wetter um an einen Touristenort zu fahren, an dem man möglichst wenige Touristen haben möchte.
    Wir fuhren den uns bereits bekannten Weg zurück zum Schlossparkplatz und hielten im Ticket- und Souvenierhäuschen einen kleinen Plausch mit dem älteren Angestellten, der nicht schottischer hätte aussehen können, mit langem weißen Bart und nem Zwirbelschnäuzer, blaues Hemd im Schottenkaro und ner weißen Weste drüber. Der herrliche leicht gälische Dialekt ist schwer zu verstehen aber macht unglaublich Spaß zuzuhören.
    Die recht gut erhaltene Schlossruine selber stand direkt an der felsigen Küste, es herrschte Ebbe und ließ die umliegende Landschaft gleich noch rauher aussehen.
    Kalter Wind zog durch durch die Türme und jede noch so kleine Kammer, nur im Kerker war es etwas angenehmer aber auch nicht wirklich wärmer. Wir erkundeten jeden Winkel dieser uralten Gemäuer, ein alter, 35m tiefer Brunnen erweckte mein Interesse und lud zum Fotos machen ein.
    Nach etwa 1h Erkundungstour auf dem Weg zurück zum Auto, schlenderten wir nochmal durch den Souveniershop, kauften Chips mit Haggis-Geschmack und Kaffee und setzten guter Dinge unsere Tour fort.
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  • Dunnotar Castle

    2018年7月2日, スコットランド ⋅ ⛅ 14 °C

    Ursprünglich wollten wir uns eine Abbeyruine in St. Andrews ansehen, doch als wir in dem kleinen aber wirklich sehr hübschen, typisch britischen Ort mit den alten Backsteinhäusern und kleinen verwinkelten Straßen ankamen, waren wir etwas enttäuscht. Die Ruine wurde von der Stadt als Park genutzt, war völlig überlaufen und Hunde waren verboten. Baloo konnten wir aber wegen der Hitze nicht im Auto lassen, also stiegen wir kurzerhand wieder ein und fuhren schnurstracks zum Dunnotar Castle...wohlweißlich, dass auch dieses Schloss seine Pforten für uns bald schließen könnte. Nach St. Andrews brauchten wir schon etwa 1,5h, zum Dunnotar Castle würde es noch einmal die selbe Zeit sein.
    Um 16:30 kamen wir dort an und hatten Glück, das Schloss schließt seine Zugbrücke erst um 18 Uhr. Auch dieses Schloss steht direkt an der Steilküste auf einem riesigen Felsvorsprung quasi mitten im Wasser. Um dort hin zu gelangen, muss man ersteinmal viele steile Stufen an der Festlandseite der Felseb hinunter gehen, um dann erneut viele Stufen auf der Felsenschlossseite wieder hinauf zu steigen.
    Auf halben Weg bogen wir noch kurz links ab, dort führte ein inoffizieller Trampelpfad direkt zum Wasser und für Baloo gab es kein Halten mehr. Die kleine Wasserratte überschlug sich fast vor Freude über das kühle Nass und Lea und ich turnten auf den Steinen und Felsen herum um machten Fotos von der faszinierenden Umgebung.
    Die Schließzeiten im Nacken erkundeten wir dann doch auch das Castle von innen und genossen die Gedanken an die Vorstellung, wie es sich hier wohl gelebt haben muss.
    Pünktlich um 17:50 hatten wir alles gesehen und überlegten bereits, wo wir unser nächstes Lager aufschlagen wollen, denn bis Loch Rannoch war es für die fortgeschrittene Uhrzeit doch etwas zu weit. Also suchten wir auf der Landkarte nach einem kleinen See zwischen Dunnotar und Loch Rannoch.
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  • River Dee, Spittal of Glenmuick

    2018年7月2日, スコットランド ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach ca 1,5 Stunden Fahrt entlang der fantastischen Natur Schottlands mit all seinen Bergen und Tälern, kleinen Flüssen, bewaldeten Bergspitzen und den unfassbar engen und sich wild windenden Straßen erreichten wir mitten im Nirgendwo das Straßenende. Aber nicht Loch Muick, den wir eigentlich gesucht haben. Stattdessen jedoch folgten wir fast den halben Weg einem kleinen, flachen Flüsschen, River Dee und dieser war dann für unsere Bedürfnisse bestens geeignet. Wir parkten am Straßenrand und genossen erstmal die Aussicht. Das Flüsschen schlengelte sich wild durch ein Tal, wir waren eingerahmt von Bergen und dichten, dunklen Nadelwäldern. Wir liefen mit unseren sieben Sachen ein Stückchen bis zum Fluss und mussten feststellen, trockenen Fußes kommen wir da nicht rüber. Also Schuhe aus und an der flachsten Stelle barfuß durch die unerwartet warmen Fluten. Auf der anderen Seite, mit respektvollem Abstand zum Wald, fanden wir den nahezu perfekten Ort. 5m zum Wasser, 20m zum Wald.
    Wir wurden zwar fast von den Mücken und den hier heimischen und am meisten gefürchteten Midges aufgefressen aber ein Lagerfeuer am Wasser und eine leichte Brise, machten es etwas erträglicher. Wir kochten uns ein kleines Abendbrot und erschraken bei einem Blick auf die Uhr. Mitternacht und noch fast taghell. So weit oben im Norden geht die Sonne nie richtig unter, man kann die ganze Nacht auch ohne Taschenlampe noch zurechtfinden.
    Jetzt aber schnell ab ins Zelt, die nervigen Insekten schlafen scheinbar auch schon, na dann gute Nacht!
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  • Loch Rannoch

    2018年7月3日, スコットランド ⋅ ⛅ 19 °C

    River Dee und seine Umgebung weckte uns mit einem geschäftigen Gebrumme. Obwohl vielmehr weckte mich Baloo, den Lea kurze Zeit zuvor aus dem Zelt gelassen hat, auf die harte Tour. Er war fleißig am Fliegen und Mücken und Bremsen fangen und sprang dabei auf meinem Zelt herum. Es war 7 Uhr Ortszeit, die Sonne lachte uns an und es war scheinbar an der Zeit aufzustehen. Wir schnappten unsere Handtücher und machten uns startklar im Fluss zu baden aber einmal den großen Zeh ins Wasser getaucht, stellten wir fest SCHEISSE IST DAS KALT!!! Also nur bis zu den Knien rein und kopfüber Haare gewaschen mit unserem superduper Allround-Outdoorwaschgel, zu 100% biologisch abbaubar, flora- und faunaverträglich.
    Wir lümmelten noch bis zum Mittag in der Sonne und genossen die Ruhe, bis wir uns zu unserem eigentlichen Ziel aufmachten. Loch Rannoch. Wir schüttelten noch schnell die 200 Fliegen ais unseren Zelten und ab ging die Post. Einmal Richtung Westen bitte, aber gaaaanz langsam. Wir wollen nur zum See, ganz ohne Zeitdruck. Aus den geplanten 2h Fahrtzeit wurden dann aber doch 5h. Die Landschaften waren wirklich atemberaubend. Je weiter wir gen Westen fuhren, je höher wurden die Berge. Sie schlossen uns förmlich ein und doch war alles so weit entfernt, dass man sich nur auf den engen Bergstraßen eingeengt fühlte. Durch die Täler flossen wilde Flüsse, hier und da konnte man ein paar Schafsherden sehen und ganz gelegentlich fuhren wir an einem einsamen kleinen typisch schottischen Häuschen vorbei, wir hielten häufer an um Fotos zu schießen und einfach nur da zu sitzen. An einem dieser Häuser entdeckten wir ein kleines Schild auf dem "Giftshop & Coffee" stand. Es stand inmitten dieser wilden, grünen Landschaft, eingerahmt von Weiden und wir beschlossen bei der nächsten Gelegenheit zu wenden und zurück zu fahren. Kaffee war jetzt genau das Richtige.
    Wir wurden schon an der Gartenpforte von einer freundlichen Schottin empfangen, die uns direkt in ihren Garten lotste, Baloo mit Begeisterun begrüßte und uns in den klitzekleinen Giftshop führte, den sie scheinbar nebenbei privat betrieb. Dort stand allerhand Krimskrams herum, Tassen mit Hirschen und Füchsen drauf, Spardosen und Kameraoptik, selbstgebaute Holzschilder mit Sprüchen drauf, Platzdeckchen, Kugelschreiber, kleine Taschen und und und. Lea kaufte sich prompt eines der Schilder und wir fragten vorsichtig nach einem Kaffee. Sofort leuchteten ihre Augen, wir durften uns einen ihrer vielen Plätze auf dem niedlichen Hof aussuchen und schon stürzte sie ins Haus und begann zu wirbeln. Wir schauten uns derweil etwas um, wurden von einer freundlichen Hausente begrüßt, von einem Kampfhahn ("take care of him, he has the devil inside") und seinen 2 Hühner kritisch beäugt und plötzlich bog noch ein Shetland Pony um die Ecke. Herrlich!
    Zum Kaffee bekamen wir noch einen ganzen Stapel an verschiedensten Kuchen und Keksen gereicht, alles selbstgemacht und unglaublich köstlich. Am Ende sagte die feeundliche Schottin uns, wir dürfen bezahlen, was wir möchten und ich glaube wir waren ganz großzügig, das aber auch zurecht. Und schon ging es weiter bis in einen kleinen Ort, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Hier war es so ungeheuer urig, dass wir auch hier eine Pause einlegten und unsere Adleraugen einen kleinen Souveniershop ausfindig machten. Zack! Neu eingekleidet. So schnell kann es gehen. Oder so langsam...wir hatten nur noch eine Stunde Fahrtzeit vor uns aber schon insgesamt 4 hinter uns. Aber wir hatten ja Zeit und es machte echt Spaß einfach mal nur dort anzuhalten, wo uns die Nase nach stand.
    Am See angekommen, fuhren wir eine kleine kurvige Straße entlang auf der Suche nach einem geeineten Platz zum zelten. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig, parkten das Auto, stiegem aus und prüften fachmännisch die Bedingungen. Einen geeigneten Platz zu finden, an dem man 2 Zelte aufbauen kann, ist gar nicht so einfach. Hier war der Boden viel zu steinig, da gab es zu viele Lunken im Boden aber mit ein bisschen Fanatsie und ein paar kleinen Komforteinschränkungen befanden wir diesen Ort für perfekt und wir fingen fröhlich an die Zeltstangen zu sortieren und Feuerholz zu sammeln. Der See lädt direkt zum Baden ein aber wir verschieben diese Freude auf morgen, denn wir haben Hunger. Heute Abend gibt es Würstchen und Brot frisch vom Feuer. Mjam!!! Das Feuer brennt und die Sonne geht unter und wir lassen entspannt den Tag mit unserem ersten schottischen Bier ausklingen. Cheers!
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  • Somewhere in Glen Nevis

    2018年7月4日, スコットランド ⋅ ⛅ 21 °C

    Loch Rannoch war auch am nächsten Morgen noch wunderschön anzuschauen, die Sonne lachte mir ins Gesicht, als ich die Haustür öffnete und verschlafen nach draußen schaute. Mit Blick auf einen klaren, von Wäldern und kleinen Bergen eingerahmten See, konnte nichts mehr schief gehen. Ein Tag zum Helden zeugen! Wir kletterten aus unseren Behausungen, gingen uns im See waschen und bereiteten das Frühstück vor. Heute gab es Baked Beans und Toast.
    Wir hatten schon unser nächstes Ziel vor Augen, es war ja auch schon wieder mittags. Heute steht Fort William auf der Tagesordnung, laut Navi ca 2h Fahrtzeit. Wir planen lieber etwas mehr ein, denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: wir werden bestimmt einmal anhalten und Fotos machen. Oder auch zweimal...oder drei...
    Ich weiß gar nicht, hatte ich eigentlich schonmal von der Landschaft hier geschrieben? Ich glaub nicht, dabei ist sie doch so fantastisch!!! Je weiter westlich wir fahren, desto höhere und steilere Berge tun sich um uns herum auf. Wir sind natürlich nicht in den Alpen unterwegs oder klettern gerade durch die Rocky Mountains aber es ist schon sehr beeindruckend, wo die Schotten glauben, dass sie dort 'Straßen' bauen können. Ich fahre hier schon wirklich vorsichtig und trotzdem bremst Lea unterbewusst mit und sucht vergeblich den nicht vorhandenen Panikhaken auf der Rechtslenker-Beifahrerseite. Zum Glück fahren wir mit dem autoeigenen Navi, so dass Lea nicht beim auf-die-Karte-gucken blass und schlecht wird, denn das passiert selbst dem Fahrer auf diesen Berg-und-Tal-Straßen. Nach einigen Zwischenstopps kommen wir dann in Fort William an und stellen schnell fest: unfassbar viele Menschen hier. Kurzerhand füttern wir das Navi mit einer neuen Adresse: Glen Nevis. Ein Tal mitten in den Highlands und hier wollen wir heute Nacht bleiben. Wir fahren also wieder kleine einspurige Straßen entlang, jederzeit mit Gegenverkehr rechnend und finden schon eine tolle Stelle direkt am Fluss Nevis...allerdings steht dort, wie auf dem kompletten Weg bis dahin, ein Schild, auf dem steht, dass man dort nicht über Nacht zum Campen parken darf. Ergo campen verboten. Ergo wir fahren weiter. Nochmal etwa 10 min später fahren wir in eine klitzekleine Straße, die zu einer Sackgasse führt, hier wittern wir unsere Chance. 10 oder 15 min später spuckt uns die Natur einen prall gefüllten, naturbelassenen Parkplatz vor die Räder. Einmal kritisch die Massen beäugt, stellen wir fest: alles Tagesbesucher. Die verschwinden in spätestens 2 Stunden wieder. Also fix einparken und einmal die Lage auskundschaften. Ein Stück weit den bewaldeten und mit hohen Gräsern und Farn bewachsenen Hang hinunter...et voilá...eine halbwegs ebene Fläche, kniehoch mit Grasbüscheln bewachsen und nochmal 10m weiter konnte man ein paar Felsen hinunter steigen und stand direkt am Fluss Water of Nevis. Fantastisch. Schnell die Rucksäcke zusammen gepackt, Baloo unter die Achsel geklemmt und in Rekordzeit die Zelte aufgeschlagen. Die Luft hier wirkt nahezu tropisch, es weht im Wald zwischen den Bergen kaum Wind und wieder mal stieg das Termometer bis auf 30 Grad an. Wir schwitzten schon beim Rumstehen, ein Festmahl für alles, was hier so herumkriecht. Schnell ging es runter zum Fluss, oben im Gras ließen uns die Bremsen keine Zeit zum Aufatmen. Die Luft hier war etwas klarer, ein kleiner Windhauch umschmeichelte uns. Wir gingen uns im Fluss den Schweiß abspülen und staunten über das, was wir hier geboten bekamen. Hohe Felswände rechts und links vom Fluss, überall verschieden große Felsbrocken, auf denen man fast bis auf die andere Seite hopsen konnte. Über uns die Berge. Ein großartiger Anblick. Wir tranken Kaffee, aßen Abendbrot und genossen das wilde Rauschen des Wassers. Erholung pur!
    Heute geht es auch etwas früher ins Bett, wir erhoffen uns einen traumhaften Sonnenaufgang über den Bergen direkt vor uns (vom Fluss aus gesehen, hier oben bei den Zelten sieht man nur Wald und Farn). Unsere Zwischenzelte sind wiedermal zu einem eigenen Biotop mutiert, überall haben Spinnen ihre Netze aufgehängt und ein Schwarm Fliegen reibt sich auch schon die Hände und wartet nur darauf, dass wir unsere Pforten öffnen. Wir kämpfen uns also ins Innenzelt und fallen glücklich auf unsere Isomatten. Es ist jetzt 21:30 und immernoch taghell. Wir warten gespannt auf morgen.
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  • Glenfinnan Viaduct, Harry Potter Brücke

    2018年7月5日, スコットランド ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute haben wir den ersten "typisch schottischen" Morgen erlebt. Wir steckten verschlafen die Köpfe aus den Zelten und wurden von trübem Wetter und Nieselregen begrüßt. Sämtliche Midges und Fliegen aus der Umgebung haben sich schutzsuchend in unsere Zwischenzelte verkrochen und lauerten auf ihren Frühstückssnack...also auf uns. Mit Lichtgeschwindigkeit packten wir unsere Sachen zusammen, die wir für unsere Morgentoilette und das Frühstück brauchten und liefen zum Fluss. Pünktlich zum Frühstück dann klarte der Himmel auch schon wieder auf und es verpsrach ein weiterer sonnig warmer Tag zu werden.
    Langsam aber sicher verabschiedeten wir uns von diesem wundervollen Tal und zogen weiter nach Fort William, wo wir ein wenig Proviant und Midges-Schutz kauften. Danach machten wir uns auf den Weg zum Glenfinnan Viaduct, die berühmte Brücke aus den Harry Potter Romanen, auf die der Zug nach Hogwarts entlang fuhr. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir schon da und genossen abseits des Weges ein paar Chips in der Sonne mit Blick auf diese beeindruckende Brücke. Zu festen Zeiten fährt dort auch eine alte Dampfeisenbahn lang und bleibt mitten auf der Brücke stehen, damit die zahlreichen Besucher Fotos machen können. Wir waren ein paar Stunden zu früh dran und fuhren schleunigst wieder los, bevor der Ansturm Touristen begann. Die wenigen Parkmöglichkeiten, die es dort in der Nähe gab, waren jetzt schon mehr als überlaufen und wir kamen nur mit Mühe wieder runter vom Parkplatz.
    Ursprünglich planten wir einen Schlafplatz in der Nähe eines beeindruckenden Waldes, des Oakwood, zu suchen, doch leider durfte man auch dort nicht das Auto über Nacht stehen lassen, von Wildcampen mal ganz zu schweigen. Etwas enttäuscht aber trotzdem noch guter Laune, fuhren wir also noch ein kleines Stück weiter....in Richtung des Ortes Lochaline, wo morgen eine Fähre auf die Isle of Mull übersetzen soll.
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  • Loch Arienas, ein Bauchgefühl

    2018年7月5日, スコットランド ⋅ ⛅ 15 °C

    ...wir fuhren ein Stück weit ohne Navi, denn wir hatten kein festes Ziel vor Augen. Die Karte aufgeschlagen navigierte und Lea sicher in Richtung Fähre, die Augen wachsam auf die Straße gerichtet, wo ein geeigneter Campingort auftauchen könnte. Optionen gab es einige aber wir wollten gerne ans Wasser, ob See oder Fluss spielte keine Rolle. Ich entdeckte rechts von mir plötzlich einen kleinen Fluss und kurz dahinter eine kleine Straße, die ebenfalls nach rechts abbog. Eine kurze Vollbremsung, ein kurzes zustimmendes Nicken von Lea und ich setzte James, unseren Peugeot 2008 GT Line ein paar Meter zurück und wir bogen in den Weg ein. Gerade als wir dachten, wir hätten den Fluss verloren und kämen im Nirgendwo heraus, tat sich hinter einem Hügel ein hübscher See auf und wir wurden wieder wachsam. ZACK da war er, unser perfekter Campingplatz. Etwa 200m vom geparkten Auto entfernt in einer klitzekleinen "Bucht" mit Strandabschnitt bauten wir unsere Zelte auf, Baloo tobte ausgelassen durch den Sand und das Wasser. Wir taten es ihm gleich und stürmten die Fluten, die recht warm waren. Allerdings pfiff der Wind uns danach die Kälte in die Knochen und wir hatten Mühe uns wieder warm zu bekommen. An Lagerfeuer war heute nicht zu denken, denn wo kein Holz da auch kein Feuer.
    Wir ließen den Abend also gemächlich ausklingen, mit abnehmenden Wind und zunehmenden Midgesschwärmen. Hopp hopp, rein ins Zelt und entspannt die Nudeln und Kekse verdauen. Morgen gehts auf die Isle of Mull, auf der wir 2 Nächte verbringen wollen, also ab in den Schlafsack und Ruhe bewahren.
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  • Isle of Mull, Tag 1

    2018年7月6日, スコットランド ⋅ ☀️ 14 °C

    Der heutige Tag sollte uns endlich auf die Isle of Mull führen, ein Tipp aus schottischen Internetforen, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wir hatten keine Eile und lümmelten noch etwas an unserem Privatstrand herum, spielten Frisbee mit Baloo und packten kurz vorm Mittag unsere Sachen zusammen. Der Weg nach Lochaline war kurz und die Fähre fuhr uns direkt vor der Nase weg. Die nächste sollte erst in 1,5 Stunden fahren, also hatten wir genügend Zeit einen Snack und einen Kaffee an der kleinen, gemütlichen Snackbar zu uns zu nehmen, die direkt am Fähranlieger stand. Lea hatte einen Haggisburger und ich einen Lammburger...beides sehr lecker. Die Überfahrt ging sehr zügig, wir brauchten keine halbe Stunde mit Rauffahren, Übersetzen und wieder Herunterfahren. Die Insel entpuppte sich als größer als erwartet, viele Nadelwälder, viele Berge und dementsprechend viele Täler, kleine Bächlein und Flüsse und gelegentlich ein kleiner See. Wir fuhren in Richtung der Cargain Arches, einer eindrucksvollen Küstenregion, wurden aber ein wenig enttäuscht, denn bis dorthin zu kommen war nahezu unmöglich. Wir fuhren kleine Wege die Berge hoch, teils wussten wir gar nicht, ob die Wege für Autos überhaupt noch zugelassen waren, und steile Wege wieder hinunter, doch an die Arches war kein Herankommen. Die rauhe Küste erlaubte es uns auch nicht, dort entlang zu wandern, um zu unserem Ausflugsziel zu gelangen. Also beschlossen wir, uns einen Schlafplatz zu suchen und morgen weiter zu sehen. Das allerdings war, so dachten wir, gar nicht so einfach. Wir fuhren die Hauptstraße bis zum Ende, einem kleinen Ort namens Fionnphort entlang, die Augen wachsam nach links und rechts schweifend, einmal bogen wir in Richtung eines Sees ab, aber dort, wie auch auf der restlichen Strecke, waren überall eingezäunte Weiden, überall standen einzelne Häuser in Sichtweite und namen uns somit vermeintlich unsere Möglichkeiten. In Fionnphort angelangt, waren wir bereits so verzweifelt, dass wir beschlossen eine Nacht im Auto zu schlafen. Die wunderschöne Küste konnten wir gar nicht richtig genießen. Leider und zu unserem Frust, standen überall Schilder auf denen ausdrücklich stand, dass man dort weder über Nacht parken, noch im Auto schlafen oder ein Zelt aufstellen darf. Zähneknirschend und leicht fluchend drehten wir also wieder um und wollten uns gerade entgegen unserer Prinzipien einen Campingplatz auf der anderen Seite der Insel suchen, als Lea einen klitzekleinen Fischerhafen entdeckte, wo es einen provisorischen Parkplatz gab, auf dem KEIN Verbotsschild stand. Wir hatten gerade wieder die Autoschlafoption gewählt, als neben uns ein Fahrzeug hielt, aus dem ein nettes schottisches Pärchen ausstieg und mit Smalltalk begann. Als wir erzählten dass wir Probleme haben einen Platz zum Wildcampen zu finden, staunten die beiden nicht schlecht. Sie erzählten uns, dass es auf Mull völlig egal ist, wo man sein Zelt aufschlägt, ob am Straßenrand oder auf der Weide neben den Schafen, "nobody gives a shit" war deren Aussage. Und die beiden sollten es wissen, war doch deren Haus in direkter Sichtweite. Und weil wir gerade so schön dabei waren, zeigte uns Charley, so der Name des Schotten, ein paar nette Orte, wo man problemlos und mit toller Aussicht nächtigen kann. Cargain Road, Telegrafenmast 22 links rein, da steht eine Holzhütte, die sei für jeden frei zugänglich. Jackpott. Er gab uns noch seine Email-Adresse, falls wir noch Fragen haben oder Probleme haben beim Wege finden und dann zogen wir los. Problemlos fanden wir die Hütte und waren schwer begeistert. Es passten genau zwei Isomatten und Schlafsäcke in die Hütte und Baloo hatte auch noch Platz. Überall lag Feuerholz herum, eine Feuertonne stand bereit und eine Bank, auf der man ins schöne Tal blicken konnte. Großartig!!! Also machten wir es uns gemütlich, tobten mit Baloo, schmissen die Assitonne an und knabberten Haggischips, als Baloo plötzlich in Richtung Auto starrte (stand einige Meter hinter uns) und leise knurrte. Wir rissen zeitgleich unsere Köpfe herum und starrten in die Dämmerung. Nichts. Baloo ließ sich zwar beruhigen, doch er guckte immer wieder wie versteinert zur Wegauffahrt. Nach einer kleinen Weile stand dort plötzlich ein Reh auf dem Weg, vielleicht 20m entfernt von uns, guckte uns neugierig an und zog weiter seines Weges. Wir freuten uns über diese Begegnung und setzten uns wieder auf unsere Bank. Plötzlich ein kaum hörbares Knacken von rechts, ich blickte auf und in knapp 10m Entfernung wieder ein Reh im hohen Gras. Es stand ganz entspannt da, knabberte sein Abendbrot und beäugte uns. Lea schlich sich etwas heran und machte Fotos, es war schön anzusehen, wie es scheinbar ohne Angst gemütlich neben uns verweilte. Nach diesem kleinen "Abenteuer" verbarrikadierten wir uns in der Hütte und versuchten über Nacht nicht zu erfrieren, denn auf dieser Insel und in den Bergen, war es ziemlich kalt.もっと詳しく

  • Isle of Mull, Scenic Route, Tag 2

    2018年7月7日, スコットランド ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Nacht in der Holzhütte war frischer als erwartet, doch der Morgen überraschte uns mit recht milden Temperaturen. Heute wollten wir uns die von Charley und seiner Frau empfohlene Scenic Route ansehen, eine Straße, die an der Küste entlang zum nördlichen Teil der Insel führt. Und wir wurden nicht enttäuscht! Die Küste mit ihren vielen wilden Buchten und den Steilen Bergen war traumhaft schön. Da machte uns selbst das teils sehr trübe Wetter und ein bisschen Nieselregen hier uns da nichts aus. Wir entdeckten auf der Karte ein kleines Schloss und ein Café ganz in dessen Nähe und beschlossen dort einen Snack zu uns zu nehmen. Leider war dieses Schloss kein Altes, wie wir es erwartet hatten, sondern ein modernes Hotel, in dem die Nacht ab 160£ aufwärts kostete. Also haben wir uns dort nur die Beine vertreten und begaben uns danach bereits wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Die Zeit hier rennt wirklich. Aber eben auch, weil die Wege durch die vielen Serpentinen und die damit verbundenen 30 mph statt der erlaubten 60 mph viel länger dauern. Es ist also bereits 17 Uhr als wir im niedlichen Ort Tobermory ankommen, weil wir dort noch etwas Brot zu unserem bereits stolz erstandenen Isle of Mull-Käse kaufen wollten. Wir schlenderten die süße Hafenstraße entlang, durchwühlten noch ein paar kleine Souveniershops und kauften mal wieder mehr als geplant im winzigen, aber gut sortierten Co-op Supermarkt. Danach ging es wieder in Richtung Scenic Route, auf der wir schon einige ausgezeichnete Plätze gesehen hatten und wurden schnell fündig. Zwischen Straße und Meer gab es eine offene, hügelige, vom Felsen zerfressene Schafweide...das Panorama war fantastisch. Also James an der Straße abgestellt, Zelte aufgeschlagen und Baloo angepflockt. Wir aßen unseren sehr würzigen Käse mit unserem Rosinenbrot bis uns schlecht war, es schmeckte einfach zu gut. Zum Nachspülen gab es Guinness aus der Dose. Es wehte eine angenehme steife Brise, wir mussten das erste Mal kein Smidge auflegen (Insektenschutz speziell gegen Midges, Mücken, Zecken, Bremsen...) und unsere Zelte ließen sich zum Glück sturmsicher im Weidenboden verankern...und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Heringe halten werden! Ich habe versucht einen wieder herauszuziehen, um die Zeltleine zur Korrektur neu zu spannen und hab mir fast einen Bruch gehoben.
    Als wir also gerade so gemütlich da saßen und speisten, fuhr ein Auto langsamer an der Straße entlang, bremste kurz, fuhr dann weiter und kam wieder zurück. Ein freundliches Gesicht schaute aus dem Fenster, es war Charley mit seiner Frau, die uns einen Tag zuvor die tollen Tipps gegeben haben. Sie hielten kurz an und winkten uns zu, fragten ob wir alles gefunden hätten und ob es uns gut gehe. Wir waren hin und weg, dass wir die beiden durch Zufall auf diesem Teil der Insel nochmal wieder sahen und dass sie sich so um unser Wohlergehen sorgten. Wir bedankten uns nochmal ganz herzlich, sagten ihnen dass es uns super ginge dank ihrer Hinweise und winkten nochmal stürmisch zum Abschied. Da geht einem echt das Herz auf.
    Jetzt liege ich gerade im Zelt, es ist 22 Uhr und wie immer noch taghell, ein steter Nieselregen zog über die Berge auf und zwang uns heute etwas früher in unsere Behausungen. Gar nicht schlimm. So kann der Tag morgen vielleicht etwas früher starten. Cheerio!
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  • Loch Leven

    2018年7月8日, スコットランド ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Nacht an der Küste war stürmisch und regnerisch aber unsere Zelte haben dem Wetter getrotzt und wir hatten es erstaunlich warm in den Zelten. Der Morgen war erneut trüb und immer mal wieder nieselte es gegen die Zeltwände. Plötzlich ein gelangweiltes Muuuh direkt neben mir. In der Nachbarwohnung höre ich ein aufgeregtes Winseln, Lea macht ein Fenster auf und guckt den weidenden Kühen zu. Baloo wird rausgelassen und ZACK, keine Kuh mehr weit und breit. Wir frühstücken Rührei, Brot und Käse und bauen unser Lager ab. Auf gehts zurück zur Fähre nach Fishnish...doch zuvor halten wir noch einmal in Salen, dort fanden wir gestern ein paar Schiffswracks am Ufer und heute wollten wir noch ein paar Fotos davon machen. Gesagt, getan....ab zur Fähre. Diese, weil heute Sonntag ist, fährt aber erst in 1.5 Stunden, also machten wir es uns auf einer Bank bequem und schrieben endlich mal ein paar Postkarten. Die Zeit verging zügig und die Überfahrt genauso schnell, wie auf dem Hinweg...keine 15min. Danach speisten wir unser nächstes Ziel in den multifunktionellen Boardcomputer von James ein, Kinlochleven, ein kleiner Ort am See Loch Leven. Prompt navigierte uns James zur nächsten Fähre, eine Abkürzung, die uns ca 1h Fahrzeit schenkte. Nach kürzester Zeit kamen wir auch schon im Ort an, kauften fix ne Bratwurscht und Brot und Senf und fuhren ganz langsam den Weg wieder zurück am See entlang, denn dort erspähte ich bereits auf dem Hinweg eine hübsche Stelle. Dank unseres ausgezeichneten Orientierungssinns fanden wir die klitzekleine Einfahrt in das kleine Wäldchen am Ende des Sees ohne Probleme, kundschafteten die Umgebung aus und begannen mit geübten Handgriffen unsere Zelte aufzuschlagen. Ein Feuerplatz war sogar schon vorhanden und nach einem köstlichen Kaffee und ein paar Keksen, machten wir uns daran Feuerholz zu sammeln. Das war gar nicht so leicht, denn immer wieder nieselte es mal mehr mal weniger vor sich hin. Lea hat es trotzdem geschafft mit allen Skills, die wir so bei Bear Grylls in seiner Survival Show aufgegabelt haben, ein Feuer zu entfachen, während ich das zuvor gesammelte Holz zerkleinerte...wir kamen beide sehr ins Schwitzen. 27 Bremsen und etwa 200 Midges gefällt das. Zum Glück weht hier gelegentlich ein wenig Wind und vertreibt damit diese nervigen, hungrigen Biester.
    Nun sitzen wir also hier am Lagerfeuer, haben bereits Grillwurst und ein Cider vernichtet und planen, wie und wo es morgen hingehen soll. Es bleibt weiter spannend, bleiben Sie dran bei "Hanni und Nanni on Tour"!
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  • Kilchurn Castle

    2018年7月9日, スコットランド ⋅ ☀️ 19 °C

    Der Morgen war, wie so oft in den Highlands, trüb und wolkenverhangen, die Bergspitzen waren nicht mehr zu erkennen. Das übliche Prozedere absolvierten wir routiniert und stellten dabei fest, dass der Campingkocher trotz neuer Gaskartusche langsam aber sicher den Geist aufgeben wird. Also googelten wir, wo es den nächsten Outdoor-Shop gab....wir waren ja dieses Mal gar nicht sooo weit entfernt von der Zivilisation. Eine halbe Stunde brauchte James nur, dann kamen wir in Oban an, dort gab es nicht nur einen Outdoorladen, sondern gleich 3, und das nur in der einen Straße, die wir einmal hoch und wieder runter geschlendert sind. Lea kaufte sich einen neuen, superduper Gaskocher nebst Kartuschen und wir nahmen, dank Sale, noch das eine oder andere Shirt mit.
    Danach ging es weiter zum Kilchurn Castle, es lag quasi auf unserem Weg zu den Wild Swimming Spots, die wir um es vorweg zu nehmen nicht gefunden haben. Das Castle lag direkt an einem See, ein kleiner Sandweg durch Weideland und hohen Gräsern führte und direkt dort hin. Es war schon ziemlich verfallen, einige Teile waren mit Bauzäunen abgesperrt, da sie zu marode waren zum Begehen. Wir ließen uns also kurz in die Zeit um das 15. Jahrhundert zurückfallen und erklommen die Gemäuer.
    Zurück bei James holten wir dann unsere Karten heraus und versuchten herauszufinden, wo die Wild Swimming Spots sind, laut unserer Recherche vor einigen Wochen sind das natürlich entstandene Badestellen direkt am Fluss Orchy.
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  • River Orchy

    2018年7月9日, スコットランド ⋅ ☀️ 18 °C

    Tja, wo auch immer die Schwimmgelegenheiten sein sollten, gefunden haben wir sie nicht. Wir fuhren eine Weile den Fluss entlang und fanden statt dessen eine ganz zauberhafte Stelle für unser nächstes Camp. Wir hatten optimalen Zugang zum flachen Fluss, der Weg dorthin führte über einen etwa 7m breiten Kieselstrand, und eine Feuerstelle gab es auch schon. Erstmal Lager aufbauen und baden gehen. Endlich wieder Haare waschen, einige Stellen sind tief genug, um sich auch mal einfach nur ins Wasser fallen zu lassen, ein paar kleine Fische knabbern uns an den Füßen herum und wir planschen vergnügt im Fluss. Lea hat Waschtag und verbindet gleich das Praktische mit dem Nützlichen. Herrlich!
    Nach Kaffee und Keksen machten wir uns sogleich ans Werk und suchten nach Feuerholz. Das war hier gar nicht so leicht, ein bisschen Treibholz lag herum aber sonst nicht viel. Wir kletterten also wie die Bergziegen über die Felsen, drum herum wuchsen überall Bäume, und zauberten einen vertrockneten Ast nach dem anderen aus dem Unterholz. Einige Stämme waren so dick, dass wir sie mit der guten alten Reiseaxt zerlegen mussten. Lea kletterte sogar bis auf die andere Seite des Flusses um Holz zu holen, während ich den Holzfäller mimte. Hier herrscht Midge-Warnstufe 5, bestimmt 500 Viecher umkreisen unsere Nasenlöcher, uns trotz Profi-Insektenschutz fressen sie mein Gesicht und die Kopfhaut. Nachdem wir dann alles fachmännisch zerkleinert hatten, stellten wir fest, das Holz reicht locker bis morgen früh und die, die nach uns hierher finden, haben auch noch was davon. Den Abend ließen wir also standesgemäß am Lagerfeuer ausklingen, jetzt gibt es zum Glück auch nicht mehr ganz so viele Midges.
    Die Nacht war wieder verhältnismäßig warm, wir werden mit Regen geweckt und ich stelle fest, meine Handtücher hängen noch draußen am Zelt...zum trocknen...
    Nun gibt es erstmal Frühstück, danach werden wir aufbrechen zum Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark, unser letztes großen Reiseziel.
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  • Lunch at The Rod And Reel Pub

    2018年7月10日, スコットランド ⋅ ☁️ 15 °C

    Fish and Chips...endlich....ich kann nie wieder etwas essen!!! Sehr lecker aber riesige Portionen.
    Und sehr interessant, was man auf dem Ladies-Lokus so alles kaufen kann...im 3er Pack ☝️

  • Das erste Mal Campingplatz

    2018年7月10日, スコットランド ⋅ ☁️ 18 °C

    Oh Gott!!! Wir müssen alle sterben!!!
    Wie soll ich es anders beschreiben?! Nachdem wir genüsslich gespeist und das Pub wieder verlassen haben, brachte uns unser Navi in den Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark. Alles schön und gut. Es gab nur ein entscheidenes Problem. In der Zeit von März bis Oktober darf hier nur an ausgesuchten Stellen wild gecampt werden, und diese Stellen haben wir beim besten Willen nicht finden können...und falls doch mal kein Verbotsschild am Wegesrand stand, erlaubten es die Bedingungen einfach nicht 2 Zelte auf einer halbwegs ebenen Fläche aufzubauen. Die Zeit schritt voran und wir kamen an einem Campingplatz vorbei, es war bereits nach 18 Uhr und es begann erneut, wie schon den ganzen Tag, zu nieseln und zu regnen. Also checkten wir auf dem Campingplatz ein, liefen eine Runde mit Baloo, der hier strickt an der Leine sein muss und ich habe mich kurzerhand auf die Duschen gestürzt. Traumhaft!!!
    Morgen wollen wir noch einen letzten Versuch ein Stück weit westlicher und außerhalb des Nationalparks unser Glück versuchen, am Donnerstag dann schon langsam in Richtung England/ Dover fahren. Auf keinen Fall mehr Campingplatz!!! So ist zumindest unser Plan.
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  • Tea time in a lovely Inn

    2018年7月11日, スコットランド ⋅ ☁️ 16 °C
  • Old Lachlan Castle

    2018年7月11日, スコットランド ⋅ 🌧 15 °C

    Ein wolkenverhangener Tag begleitet von stetem Nieselregen bei angenehmen 19°C...so stelle man sich einen schönen Tag in Schottland vor. Wenn dann auch noch eine Burgruine vor einem auftaucht, ist die Szene perfekt. So geschehen heute Nachmittag auf dem Weg an der Westküste entlang auf der Suche nach einem letzten Schlafplatz in Schottland. Wir hielten kurzerhand an, liefen einen kleinen Trampelpfad entlang zum maroden Bauwerk und ließen uns in längst vergangene Zeiten zurück verfallen. Nach einem kurzen Fotoshooting und etwas angeweicht vom Sprühregen, gingen wir zurück zu James und fuhren weiter die enge Küstenstraße entlang.もっと詳しく

  • Letztes Camp in Schottland, Westcoast

    2018年7月11日, スコットランド ⋅ 🌧 16 °C

    Die Auswahl entlang der Straße war sehr begrenzt, ein schöner Platz war fix gefunden, nur leider schon mit einem überbreiten Zelt besetzt. Pha!!! Wir finden eh einen viel Besseren! So! Schon aus Trotz! Während wir so dahinkullerten, lief endlich mal wieder Musik im Radio (hier reden die Moderatoren mehr als dass Musik läuft) und es machte sich Partystimmung breit, wir sangen laut mit und verstörten dabei vollends Baloo, glaube ich. Nach weiteren 15min Umhergegurke legte Lea dann beinahe eine Vollbremsung hin, haute den Rückwärtsgang rein und fuhr in eine kleine Lichtung zwischen der Baumreihe, die uns von der steinigen Küste trennte. Et voilá...da war er auch schon, unser nächster und letzter Campingplatz in diesem ach so wunderbaren Land. Eine neue Regenfront zo auf und wir bauten in rasanter Geschwindigkeit unsere Zelte auf, so fix waren wir wirklich noch nie. Ich glaube es dauerte keine 5min. Abendbrot kochte uns Erwin dann noch im geöffneten Kofferraum aber der Regen verzog sich und machte einem wunderschönen Wolkenhimmel platz. Wir saßen noch lange draußen, beobachteten, wie sich die Flut langsam ihren Weg in unsere Richtung bahnte und staunten mit einer Tüte Chips overträumt über einen fantastischen Sonnenuntergang über den Bergen.
    Unsere Zelte in sicherer Höhe wissend, verkrochen wir uns langsam in unsere Schlafsäcke...morgen haben wir eine lange Fahrt nach England vor uns...letzter Halt bevor es weiter geht nach Dover.
    Oidhche mhath!
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  • Letztes Camp in GB...

    2018年7月12日, イングランド ⋅ ⛅ 20 °C

    ...an einem winzigen, leicht stinkigem See. Morgen geht es dann recht früh los nach Dover, James gegen Elvira eintauschen und ab auf die Fähre. Ich brauch aber auch dringend mal wieder ein richtiges Bett!もっと詳しく