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  • Day 5

    Loch Rannoch

    July 3, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 19 °C

    River Dee und seine Umgebung weckte uns mit einem geschäftigen Gebrumme. Obwohl vielmehr weckte mich Baloo, den Lea kurze Zeit zuvor aus dem Zelt gelassen hat, auf die harte Tour. Er war fleißig am Fliegen und Mücken und Bremsen fangen und sprang dabei auf meinem Zelt herum. Es war 7 Uhr Ortszeit, die Sonne lachte uns an und es war scheinbar an der Zeit aufzustehen. Wir schnappten unsere Handtücher und machten uns startklar im Fluss zu baden aber einmal den großen Zeh ins Wasser getaucht, stellten wir fest SCHEISSE IST DAS KALT!!! Also nur bis zu den Knien rein und kopfüber Haare gewaschen mit unserem superduper Allround-Outdoorwaschgel, zu 100% biologisch abbaubar, flora- und faunaverträglich.
    Wir lümmelten noch bis zum Mittag in der Sonne und genossen die Ruhe, bis wir uns zu unserem eigentlichen Ziel aufmachten. Loch Rannoch. Wir schüttelten noch schnell die 200 Fliegen ais unseren Zelten und ab ging die Post. Einmal Richtung Westen bitte, aber gaaaanz langsam. Wir wollen nur zum See, ganz ohne Zeitdruck. Aus den geplanten 2h Fahrtzeit wurden dann aber doch 5h. Die Landschaften waren wirklich atemberaubend. Je weiter wir gen Westen fuhren, je höher wurden die Berge. Sie schlossen uns förmlich ein und doch war alles so weit entfernt, dass man sich nur auf den engen Bergstraßen eingeengt fühlte. Durch die Täler flossen wilde Flüsse, hier und da konnte man ein paar Schafsherden sehen und ganz gelegentlich fuhren wir an einem einsamen kleinen typisch schottischen Häuschen vorbei, wir hielten häufer an um Fotos zu schießen und einfach nur da zu sitzen. An einem dieser Häuser entdeckten wir ein kleines Schild auf dem "Giftshop & Coffee" stand. Es stand inmitten dieser wilden, grünen Landschaft, eingerahmt von Weiden und wir beschlossen bei der nächsten Gelegenheit zu wenden und zurück zu fahren. Kaffee war jetzt genau das Richtige.
    Wir wurden schon an der Gartenpforte von einer freundlichen Schottin empfangen, die uns direkt in ihren Garten lotste, Baloo mit Begeisterun begrüßte und uns in den klitzekleinen Giftshop führte, den sie scheinbar nebenbei privat betrieb. Dort stand allerhand Krimskrams herum, Tassen mit Hirschen und Füchsen drauf, Spardosen und Kameraoptik, selbstgebaute Holzschilder mit Sprüchen drauf, Platzdeckchen, Kugelschreiber, kleine Taschen und und und. Lea kaufte sich prompt eines der Schilder und wir fragten vorsichtig nach einem Kaffee. Sofort leuchteten ihre Augen, wir durften uns einen ihrer vielen Plätze auf dem niedlichen Hof aussuchen und schon stürzte sie ins Haus und begann zu wirbeln. Wir schauten uns derweil etwas um, wurden von einer freundlichen Hausente begrüßt, von einem Kampfhahn ("take care of him, he has the devil inside") und seinen 2 Hühner kritisch beäugt und plötzlich bog noch ein Shetland Pony um die Ecke. Herrlich!
    Zum Kaffee bekamen wir noch einen ganzen Stapel an verschiedensten Kuchen und Keksen gereicht, alles selbstgemacht und unglaublich köstlich. Am Ende sagte die feeundliche Schottin uns, wir dürfen bezahlen, was wir möchten und ich glaube wir waren ganz großzügig, das aber auch zurecht. Und schon ging es weiter bis in einen kleinen Ort, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Hier war es so ungeheuer urig, dass wir auch hier eine Pause einlegten und unsere Adleraugen einen kleinen Souveniershop ausfindig machten. Zack! Neu eingekleidet. So schnell kann es gehen. Oder so langsam...wir hatten nur noch eine Stunde Fahrtzeit vor uns aber schon insgesamt 4 hinter uns. Aber wir hatten ja Zeit und es machte echt Spaß einfach mal nur dort anzuhalten, wo uns die Nase nach stand.
    Am See angekommen, fuhren wir eine kleine kurvige Straße entlang auf der Suche nach einem geeineten Platz zum zelten. Nach kurzer Zeit wurden wir fündig, parkten das Auto, stiegem aus und prüften fachmännisch die Bedingungen. Einen geeigneten Platz zu finden, an dem man 2 Zelte aufbauen kann, ist gar nicht so einfach. Hier war der Boden viel zu steinig, da gab es zu viele Lunken im Boden aber mit ein bisschen Fanatsie und ein paar kleinen Komforteinschränkungen befanden wir diesen Ort für perfekt und wir fingen fröhlich an die Zeltstangen zu sortieren und Feuerholz zu sammeln. Der See lädt direkt zum Baden ein aber wir verschieben diese Freude auf morgen, denn wir haben Hunger. Heute Abend gibt es Würstchen und Brot frisch vom Feuer. Mjam!!! Das Feuer brennt und die Sonne geht unter und wir lassen entspannt den Tag mit unserem ersten schottischen Bier ausklingen. Cheers!
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  • Day 6

    Somewhere in Glen Nevis

    July 4, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 21 °C

    Loch Rannoch war auch am nächsten Morgen noch wunderschön anzuschauen, die Sonne lachte mir ins Gesicht, als ich die Haustür öffnete und verschlafen nach draußen schaute. Mit Blick auf einen klaren, von Wäldern und kleinen Bergen eingerahmten See, konnte nichts mehr schief gehen. Ein Tag zum Helden zeugen! Wir kletterten aus unseren Behausungen, gingen uns im See waschen und bereiteten das Frühstück vor. Heute gab es Baked Beans und Toast.
    Wir hatten schon unser nächstes Ziel vor Augen, es war ja auch schon wieder mittags. Heute steht Fort William auf der Tagesordnung, laut Navi ca 2h Fahrtzeit. Wir planen lieber etwas mehr ein, denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: wir werden bestimmt einmal anhalten und Fotos machen. Oder auch zweimal...oder drei...
    Ich weiß gar nicht, hatte ich eigentlich schonmal von der Landschaft hier geschrieben? Ich glaub nicht, dabei ist sie doch so fantastisch!!! Je weiter westlich wir fahren, desto höhere und steilere Berge tun sich um uns herum auf. Wir sind natürlich nicht in den Alpen unterwegs oder klettern gerade durch die Rocky Mountains aber es ist schon sehr beeindruckend, wo die Schotten glauben, dass sie dort 'Straßen' bauen können. Ich fahre hier schon wirklich vorsichtig und trotzdem bremst Lea unterbewusst mit und sucht vergeblich den nicht vorhandenen Panikhaken auf der Rechtslenker-Beifahrerseite. Zum Glück fahren wir mit dem autoeigenen Navi, so dass Lea nicht beim auf-die-Karte-gucken blass und schlecht wird, denn das passiert selbst dem Fahrer auf diesen Berg-und-Tal-Straßen. Nach einigen Zwischenstopps kommen wir dann in Fort William an und stellen schnell fest: unfassbar viele Menschen hier. Kurzerhand füttern wir das Navi mit einer neuen Adresse: Glen Nevis. Ein Tal mitten in den Highlands und hier wollen wir heute Nacht bleiben. Wir fahren also wieder kleine einspurige Straßen entlang, jederzeit mit Gegenverkehr rechnend und finden schon eine tolle Stelle direkt am Fluss Nevis...allerdings steht dort, wie auf dem kompletten Weg bis dahin, ein Schild, auf dem steht, dass man dort nicht über Nacht zum Campen parken darf. Ergo campen verboten. Ergo wir fahren weiter. Nochmal etwa 10 min später fahren wir in eine klitzekleine Straße, die zu einer Sackgasse führt, hier wittern wir unsere Chance. 10 oder 15 min später spuckt uns die Natur einen prall gefüllten, naturbelassenen Parkplatz vor die Räder. Einmal kritisch die Massen beäugt, stellen wir fest: alles Tagesbesucher. Die verschwinden in spätestens 2 Stunden wieder. Also fix einparken und einmal die Lage auskundschaften. Ein Stück weit den bewaldeten und mit hohen Gräsern und Farn bewachsenen Hang hinunter...et voilá...eine halbwegs ebene Fläche, kniehoch mit Grasbüscheln bewachsen und nochmal 10m weiter konnte man ein paar Felsen hinunter steigen und stand direkt am Fluss Water of Nevis. Fantastisch. Schnell die Rucksäcke zusammen gepackt, Baloo unter die Achsel geklemmt und in Rekordzeit die Zelte aufgeschlagen. Die Luft hier wirkt nahezu tropisch, es weht im Wald zwischen den Bergen kaum Wind und wieder mal stieg das Termometer bis auf 30 Grad an. Wir schwitzten schon beim Rumstehen, ein Festmahl für alles, was hier so herumkriecht. Schnell ging es runter zum Fluss, oben im Gras ließen uns die Bremsen keine Zeit zum Aufatmen. Die Luft hier war etwas klarer, ein kleiner Windhauch umschmeichelte uns. Wir gingen uns im Fluss den Schweiß abspülen und staunten über das, was wir hier geboten bekamen. Hohe Felswände rechts und links vom Fluss, überall verschieden große Felsbrocken, auf denen man fast bis auf die andere Seite hopsen konnte. Über uns die Berge. Ein großartiger Anblick. Wir tranken Kaffee, aßen Abendbrot und genossen das wilde Rauschen des Wassers. Erholung pur!
    Heute geht es auch etwas früher ins Bett, wir erhoffen uns einen traumhaften Sonnenaufgang über den Bergen direkt vor uns (vom Fluss aus gesehen, hier oben bei den Zelten sieht man nur Wald und Farn). Unsere Zwischenzelte sind wiedermal zu einem eigenen Biotop mutiert, überall haben Spinnen ihre Netze aufgehängt und ein Schwarm Fliegen reibt sich auch schon die Hände und wartet nur darauf, dass wir unsere Pforten öffnen. Wir kämpfen uns also ins Innenzelt und fallen glücklich auf unsere Isomatten. Es ist jetzt 21:30 und immernoch taghell. Wir warten gespannt auf morgen.
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  • Day 7

    Glenfinnan Viaduct, Harry Potter Brücke

    July 5, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute haben wir den ersten "typisch schottischen" Morgen erlebt. Wir steckten verschlafen die Köpfe aus den Zelten und wurden von trübem Wetter und Nieselregen begrüßt. Sämtliche Midges und Fliegen aus der Umgebung haben sich schutzsuchend in unsere Zwischenzelte verkrochen und lauerten auf ihren Frühstückssnack...also auf uns. Mit Lichtgeschwindigkeit packten wir unsere Sachen zusammen, die wir für unsere Morgentoilette und das Frühstück brauchten und liefen zum Fluss. Pünktlich zum Frühstück dann klarte der Himmel auch schon wieder auf und es verpsrach ein weiterer sonnig warmer Tag zu werden.
    Langsam aber sicher verabschiedeten wir uns von diesem wundervollen Tal und zogen weiter nach Fort William, wo wir ein wenig Proviant und Midges-Schutz kauften. Danach machten wir uns auf den Weg zum Glenfinnan Viaduct, die berühmte Brücke aus den Harry Potter Romanen, auf die der Zug nach Hogwarts entlang fuhr. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir schon da und genossen abseits des Weges ein paar Chips in der Sonne mit Blick auf diese beeindruckende Brücke. Zu festen Zeiten fährt dort auch eine alte Dampfeisenbahn lang und bleibt mitten auf der Brücke stehen, damit die zahlreichen Besucher Fotos machen können. Wir waren ein paar Stunden zu früh dran und fuhren schleunigst wieder los, bevor der Ansturm Touristen begann. Die wenigen Parkmöglichkeiten, die es dort in der Nähe gab, waren jetzt schon mehr als überlaufen und wir kamen nur mit Mühe wieder runter vom Parkplatz.
    Ursprünglich planten wir einen Schlafplatz in der Nähe eines beeindruckenden Waldes, des Oakwood, zu suchen, doch leider durfte man auch dort nicht das Auto über Nacht stehen lassen, von Wildcampen mal ganz zu schweigen. Etwas enttäuscht aber trotzdem noch guter Laune, fuhren wir also noch ein kleines Stück weiter....in Richtung des Ortes Lochaline, wo morgen eine Fähre auf die Isle of Mull übersetzen soll.
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  • Day 7

    Loch Arienas, ein Bauchgefühl

    July 5, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 15 °C

    ...wir fuhren ein Stück weit ohne Navi, denn wir hatten kein festes Ziel vor Augen. Die Karte aufgeschlagen navigierte und Lea sicher in Richtung Fähre, die Augen wachsam auf die Straße gerichtet, wo ein geeigneter Campingort auftauchen könnte. Optionen gab es einige aber wir wollten gerne ans Wasser, ob See oder Fluss spielte keine Rolle. Ich entdeckte rechts von mir plötzlich einen kleinen Fluss und kurz dahinter eine kleine Straße, die ebenfalls nach rechts abbog. Eine kurze Vollbremsung, ein kurzes zustimmendes Nicken von Lea und ich setzte James, unseren Peugeot 2008 GT Line ein paar Meter zurück und wir bogen in den Weg ein. Gerade als wir dachten, wir hätten den Fluss verloren und kämen im Nirgendwo heraus, tat sich hinter einem Hügel ein hübscher See auf und wir wurden wieder wachsam. ZACK da war er, unser perfekter Campingplatz. Etwa 200m vom geparkten Auto entfernt in einer klitzekleinen "Bucht" mit Strandabschnitt bauten wir unsere Zelte auf, Baloo tobte ausgelassen durch den Sand und das Wasser. Wir taten es ihm gleich und stürmten die Fluten, die recht warm waren. Allerdings pfiff der Wind uns danach die Kälte in die Knochen und wir hatten Mühe uns wieder warm zu bekommen. An Lagerfeuer war heute nicht zu denken, denn wo kein Holz da auch kein Feuer.
    Wir ließen den Abend also gemächlich ausklingen, mit abnehmenden Wind und zunehmenden Midgesschwärmen. Hopp hopp, rein ins Zelt und entspannt die Nudeln und Kekse verdauen. Morgen gehts auf die Isle of Mull, auf der wir 2 Nächte verbringen wollen, also ab in den Schlafsack und Ruhe bewahren.
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  • Day 8

    Isle of Mull, Tag 1

    July 6, 2018 in Scotland ⋅ ☀️ 14 °C

    Der heutige Tag sollte uns endlich auf die Isle of Mull führen, ein Tipp aus schottischen Internetforen, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wir hatten keine Eile und lümmelten noch etwas an unserem Privatstrand herum, spielten Frisbee mit Baloo und packten kurz vorm Mittag unsere Sachen zusammen. Der Weg nach Lochaline war kurz und die Fähre fuhr uns direkt vor der Nase weg. Die nächste sollte erst in 1,5 Stunden fahren, also hatten wir genügend Zeit einen Snack und einen Kaffee an der kleinen, gemütlichen Snackbar zu uns zu nehmen, die direkt am Fähranlieger stand. Lea hatte einen Haggisburger und ich einen Lammburger...beides sehr lecker. Die Überfahrt ging sehr zügig, wir brauchten keine halbe Stunde mit Rauffahren, Übersetzen und wieder Herunterfahren. Die Insel entpuppte sich als größer als erwartet, viele Nadelwälder, viele Berge und dementsprechend viele Täler, kleine Bächlein und Flüsse und gelegentlich ein kleiner See. Wir fuhren in Richtung der Cargain Arches, einer eindrucksvollen Küstenregion, wurden aber ein wenig enttäuscht, denn bis dorthin zu kommen war nahezu unmöglich. Wir fuhren kleine Wege die Berge hoch, teils wussten wir gar nicht, ob die Wege für Autos überhaupt noch zugelassen waren, und steile Wege wieder hinunter, doch an die Arches war kein Herankommen. Die rauhe Küste erlaubte es uns auch nicht, dort entlang zu wandern, um zu unserem Ausflugsziel zu gelangen. Also beschlossen wir, uns einen Schlafplatz zu suchen und morgen weiter zu sehen. Das allerdings war, so dachten wir, gar nicht so einfach. Wir fuhren die Hauptstraße bis zum Ende, einem kleinen Ort namens Fionnphort entlang, die Augen wachsam nach links und rechts schweifend, einmal bogen wir in Richtung eines Sees ab, aber dort, wie auch auf der restlichen Strecke, waren überall eingezäunte Weiden, überall standen einzelne Häuser in Sichtweite und namen uns somit vermeintlich unsere Möglichkeiten. In Fionnphort angelangt, waren wir bereits so verzweifelt, dass wir beschlossen eine Nacht im Auto zu schlafen. Die wunderschöne Küste konnten wir gar nicht richtig genießen. Leider und zu unserem Frust, standen überall Schilder auf denen ausdrücklich stand, dass man dort weder über Nacht parken, noch im Auto schlafen oder ein Zelt aufstellen darf. Zähneknirschend und leicht fluchend drehten wir also wieder um und wollten uns gerade entgegen unserer Prinzipien einen Campingplatz auf der anderen Seite der Insel suchen, als Lea einen klitzekleinen Fischerhafen entdeckte, wo es einen provisorischen Parkplatz gab, auf dem KEIN Verbotsschild stand. Wir hatten gerade wieder die Autoschlafoption gewählt, als neben uns ein Fahrzeug hielt, aus dem ein nettes schottisches Pärchen ausstieg und mit Smalltalk begann. Als wir erzählten dass wir Probleme haben einen Platz zum Wildcampen zu finden, staunten die beiden nicht schlecht. Sie erzählten uns, dass es auf Mull völlig egal ist, wo man sein Zelt aufschlägt, ob am Straßenrand oder auf der Weide neben den Schafen, "nobody gives a shit" war deren Aussage. Und die beiden sollten es wissen, war doch deren Haus in direkter Sichtweite. Und weil wir gerade so schön dabei waren, zeigte uns Charley, so der Name des Schotten, ein paar nette Orte, wo man problemlos und mit toller Aussicht nächtigen kann. Cargain Road, Telegrafenmast 22 links rein, da steht eine Holzhütte, die sei für jeden frei zugänglich. Jackpott. Er gab uns noch seine Email-Adresse, falls wir noch Fragen haben oder Probleme haben beim Wege finden und dann zogen wir los. Problemlos fanden wir die Hütte und waren schwer begeistert. Es passten genau zwei Isomatten und Schlafsäcke in die Hütte und Baloo hatte auch noch Platz. Überall lag Feuerholz herum, eine Feuertonne stand bereit und eine Bank, auf der man ins schöne Tal blicken konnte. Großartig!!! Also machten wir es uns gemütlich, tobten mit Baloo, schmissen die Assitonne an und knabberten Haggischips, als Baloo plötzlich in Richtung Auto starrte (stand einige Meter hinter uns) und leise knurrte. Wir rissen zeitgleich unsere Köpfe herum und starrten in die Dämmerung. Nichts. Baloo ließ sich zwar beruhigen, doch er guckte immer wieder wie versteinert zur Wegauffahrt. Nach einer kleinen Weile stand dort plötzlich ein Reh auf dem Weg, vielleicht 20m entfernt von uns, guckte uns neugierig an und zog weiter seines Weges. Wir freuten uns über diese Begegnung und setzten uns wieder auf unsere Bank. Plötzlich ein kaum hörbares Knacken von rechts, ich blickte auf und in knapp 10m Entfernung wieder ein Reh im hohen Gras. Es stand ganz entspannt da, knabberte sein Abendbrot und beäugte uns. Lea schlich sich etwas heran und machte Fotos, es war schön anzusehen, wie es scheinbar ohne Angst gemütlich neben uns verweilte. Nach diesem kleinen "Abenteuer" verbarrikadierten wir uns in der Hütte und versuchten über Nacht nicht zu erfrieren, denn auf dieser Insel und in den Bergen, war es ziemlich kalt.Read more

  • Day 9

    Isle of Mull, Scenic Route, Tag 2

    July 7, 2018 in Scotland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Nacht in der Holzhütte war frischer als erwartet, doch der Morgen überraschte uns mit recht milden Temperaturen. Heute wollten wir uns die von Charley und seiner Frau empfohlene Scenic Route ansehen, eine Straße, die an der Küste entlang zum nördlichen Teil der Insel führt. Und wir wurden nicht enttäuscht! Die Küste mit ihren vielen wilden Buchten und den Steilen Bergen war traumhaft schön. Da machte uns selbst das teils sehr trübe Wetter und ein bisschen Nieselregen hier uns da nichts aus. Wir entdeckten auf der Karte ein kleines Schloss und ein Café ganz in dessen Nähe und beschlossen dort einen Snack zu uns zu nehmen. Leider war dieses Schloss kein Altes, wie wir es erwartet hatten, sondern ein modernes Hotel, in dem die Nacht ab 160£ aufwärts kostete. Also haben wir uns dort nur die Beine vertreten und begaben uns danach bereits wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Die Zeit hier rennt wirklich. Aber eben auch, weil die Wege durch die vielen Serpentinen und die damit verbundenen 30 mph statt der erlaubten 60 mph viel länger dauern. Es ist also bereits 17 Uhr als wir im niedlichen Ort Tobermory ankommen, weil wir dort noch etwas Brot zu unserem bereits stolz erstandenen Isle of Mull-Käse kaufen wollten. Wir schlenderten die süße Hafenstraße entlang, durchwühlten noch ein paar kleine Souveniershops und kauften mal wieder mehr als geplant im winzigen, aber gut sortierten Co-op Supermarkt. Danach ging es wieder in Richtung Scenic Route, auf der wir schon einige ausgezeichnete Plätze gesehen hatten und wurden schnell fündig. Zwischen Straße und Meer gab es eine offene, hügelige, vom Felsen zerfressene Schafweide...das Panorama war fantastisch. Also James an der Straße abgestellt, Zelte aufgeschlagen und Baloo angepflockt. Wir aßen unseren sehr würzigen Käse mit unserem Rosinenbrot bis uns schlecht war, es schmeckte einfach zu gut. Zum Nachspülen gab es Guinness aus der Dose. Es wehte eine angenehme steife Brise, wir mussten das erste Mal kein Smidge auflegen (Insektenschutz speziell gegen Midges, Mücken, Zecken, Bremsen...) und unsere Zelte ließen sich zum Glück sturmsicher im Weidenboden verankern...und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Heringe halten werden! Ich habe versucht einen wieder herauszuziehen, um die Zeltleine zur Korrektur neu zu spannen und hab mir fast einen Bruch gehoben.
    Als wir also gerade so gemütlich da saßen und speisten, fuhr ein Auto langsamer an der Straße entlang, bremste kurz, fuhr dann weiter und kam wieder zurück. Ein freundliches Gesicht schaute aus dem Fenster, es war Charley mit seiner Frau, die uns einen Tag zuvor die tollen Tipps gegeben haben. Sie hielten kurz an und winkten uns zu, fragten ob wir alles gefunden hätten und ob es uns gut gehe. Wir waren hin und weg, dass wir die beiden durch Zufall auf diesem Teil der Insel nochmal wieder sahen und dass sie sich so um unser Wohlergehen sorgten. Wir bedankten uns nochmal ganz herzlich, sagten ihnen dass es uns super ginge dank ihrer Hinweise und winkten nochmal stürmisch zum Abschied. Da geht einem echt das Herz auf.
    Jetzt liege ich gerade im Zelt, es ist 22 Uhr und wie immer noch taghell, ein steter Nieselregen zog über die Berge auf und zwang uns heute etwas früher in unsere Behausungen. Gar nicht schlimm. So kann der Tag morgen vielleicht etwas früher starten. Cheerio!
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  • Day 10

    Loch Leven

    July 8, 2018 in Scotland ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Nacht an der Küste war stürmisch und regnerisch aber unsere Zelte haben dem Wetter getrotzt und wir hatten es erstaunlich warm in den Zelten. Der Morgen war erneut trüb und immer mal wieder nieselte es gegen die Zeltwände. Plötzlich ein gelangweiltes Muuuh direkt neben mir. In der Nachbarwohnung höre ich ein aufgeregtes Winseln, Lea macht ein Fenster auf und guckt den weidenden Kühen zu. Baloo wird rausgelassen und ZACK, keine Kuh mehr weit und breit. Wir frühstücken Rührei, Brot und Käse und bauen unser Lager ab. Auf gehts zurück zur Fähre nach Fishnish...doch zuvor halten wir noch einmal in Salen, dort fanden wir gestern ein paar Schiffswracks am Ufer und heute wollten wir noch ein paar Fotos davon machen. Gesagt, getan....ab zur Fähre. Diese, weil heute Sonntag ist, fährt aber erst in 1.5 Stunden, also machten wir es uns auf einer Bank bequem und schrieben endlich mal ein paar Postkarten. Die Zeit verging zügig und die Überfahrt genauso schnell, wie auf dem Hinweg...keine 15min. Danach speisten wir unser nächstes Ziel in den multifunktionellen Boardcomputer von James ein, Kinlochleven, ein kleiner Ort am See Loch Leven. Prompt navigierte uns James zur nächsten Fähre, eine Abkürzung, die uns ca 1h Fahrzeit schenkte. Nach kürzester Zeit kamen wir auch schon im Ort an, kauften fix ne Bratwurscht und Brot und Senf und fuhren ganz langsam den Weg wieder zurück am See entlang, denn dort erspähte ich bereits auf dem Hinweg eine hübsche Stelle. Dank unseres ausgezeichneten Orientierungssinns fanden wir die klitzekleine Einfahrt in das kleine Wäldchen am Ende des Sees ohne Probleme, kundschafteten die Umgebung aus und begannen mit geübten Handgriffen unsere Zelte aufzuschlagen. Ein Feuerplatz war sogar schon vorhanden und nach einem köstlichen Kaffee und ein paar Keksen, machten wir uns daran Feuerholz zu sammeln. Das war gar nicht so leicht, denn immer wieder nieselte es mal mehr mal weniger vor sich hin. Lea hat es trotzdem geschafft mit allen Skills, die wir so bei Bear Grylls in seiner Survival Show aufgegabelt haben, ein Feuer zu entfachen, während ich das zuvor gesammelte Holz zerkleinerte...wir kamen beide sehr ins Schwitzen. 27 Bremsen und etwa 200 Midges gefällt das. Zum Glück weht hier gelegentlich ein wenig Wind und vertreibt damit diese nervigen, hungrigen Biester.
    Nun sitzen wir also hier am Lagerfeuer, haben bereits Grillwurst und ein Cider vernichtet und planen, wie und wo es morgen hingehen soll. Es bleibt weiter spannend, bleiben Sie dran bei "Hanni und Nanni on Tour"!
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  • Day 11

    Kilchurn Castle

    July 9, 2018 in Scotland ⋅ ☀️ 19 °C

    Der Morgen war, wie so oft in den Highlands, trüb und wolkenverhangen, die Bergspitzen waren nicht mehr zu erkennen. Das übliche Prozedere absolvierten wir routiniert und stellten dabei fest, dass der Campingkocher trotz neuer Gaskartusche langsam aber sicher den Geist aufgeben wird. Also googelten wir, wo es den nächsten Outdoor-Shop gab....wir waren ja dieses Mal gar nicht sooo weit entfernt von der Zivilisation. Eine halbe Stunde brauchte James nur, dann kamen wir in Oban an, dort gab es nicht nur einen Outdoorladen, sondern gleich 3, und das nur in der einen Straße, die wir einmal hoch und wieder runter geschlendert sind. Lea kaufte sich einen neuen, superduper Gaskocher nebst Kartuschen und wir nahmen, dank Sale, noch das eine oder andere Shirt mit.
    Danach ging es weiter zum Kilchurn Castle, es lag quasi auf unserem Weg zu den Wild Swimming Spots, die wir um es vorweg zu nehmen nicht gefunden haben. Das Castle lag direkt an einem See, ein kleiner Sandweg durch Weideland und hohen Gräsern führte und direkt dort hin. Es war schon ziemlich verfallen, einige Teile waren mit Bauzäunen abgesperrt, da sie zu marode waren zum Begehen. Wir ließen uns also kurz in die Zeit um das 15. Jahrhundert zurückfallen und erklommen die Gemäuer.
    Zurück bei James holten wir dann unsere Karten heraus und versuchten herauszufinden, wo die Wild Swimming Spots sind, laut unserer Recherche vor einigen Wochen sind das natürlich entstandene Badestellen direkt am Fluss Orchy.
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  • Day 11

    River Orchy

    July 9, 2018 in Scotland ⋅ ☀️ 18 °C

    Tja, wo auch immer die Schwimmgelegenheiten sein sollten, gefunden haben wir sie nicht. Wir fuhren eine Weile den Fluss entlang und fanden statt dessen eine ganz zauberhafte Stelle für unser nächstes Camp. Wir hatten optimalen Zugang zum flachen Fluss, der Weg dorthin führte über einen etwa 7m breiten Kieselstrand, und eine Feuerstelle gab es auch schon. Erstmal Lager aufbauen und baden gehen. Endlich wieder Haare waschen, einige Stellen sind tief genug, um sich auch mal einfach nur ins Wasser fallen zu lassen, ein paar kleine Fische knabbern uns an den Füßen herum und wir planschen vergnügt im Fluss. Lea hat Waschtag und verbindet gleich das Praktische mit dem Nützlichen. Herrlich!
    Nach Kaffee und Keksen machten wir uns sogleich ans Werk und suchten nach Feuerholz. Das war hier gar nicht so leicht, ein bisschen Treibholz lag herum aber sonst nicht viel. Wir kletterten also wie die Bergziegen über die Felsen, drum herum wuchsen überall Bäume, und zauberten einen vertrockneten Ast nach dem anderen aus dem Unterholz. Einige Stämme waren so dick, dass wir sie mit der guten alten Reiseaxt zerlegen mussten. Lea kletterte sogar bis auf die andere Seite des Flusses um Holz zu holen, während ich den Holzfäller mimte. Hier herrscht Midge-Warnstufe 5, bestimmt 500 Viecher umkreisen unsere Nasenlöcher, uns trotz Profi-Insektenschutz fressen sie mein Gesicht und die Kopfhaut. Nachdem wir dann alles fachmännisch zerkleinert hatten, stellten wir fest, das Holz reicht locker bis morgen früh und die, die nach uns hierher finden, haben auch noch was davon. Den Abend ließen wir also standesgemäß am Lagerfeuer ausklingen, jetzt gibt es zum Glück auch nicht mehr ganz so viele Midges.
    Die Nacht war wieder verhältnismäßig warm, wir werden mit Regen geweckt und ich stelle fest, meine Handtücher hängen noch draußen am Zelt...zum trocknen...
    Nun gibt es erstmal Frühstück, danach werden wir aufbrechen zum Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark, unser letztes großen Reiseziel.
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  • Day 12

    Lunch at The Rod And Reel Pub

    July 10, 2018 in Scotland ⋅ ☁️ 15 °C

    Fish and Chips...endlich....ich kann nie wieder etwas essen!!! Sehr lecker aber riesige Portionen.
    Und sehr interessant, was man auf dem Ladies-Lokus so alles kaufen kann...im 3er Pack ☝️