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- 2020/03/02 21:00
- ⛅ 18 °C
- 海抜: 15 m
- チリRegión de Los RíosValdivia39°49’4” S 73°14’34” W
Protestmontag
2020年3月2日, チリ ⋅ ⛅ 18 °C
Mein letzter Abend in Valdivia fiel auf das Ende der chilenischen Hauptferienzeit, die von Weihnachten bis Ende Februar andauert. Obwohl die Regierung nach den eskalierten Protesten letztes Jahr eingelenkt hat und Ende April ein Verfassungsreferendum stattfinden wird, machten viele, überwiegend junge Leute, ihrer angestauten Wut weiterhin Luft.
Die Proteste richten sich gegen die große Ungleichheit im Land. Während die Wirtschaft seit der Diktatur Pinochets zwar stets gewachsen ist, bildete sich durch unregulierte Privatisierung (sogar Wasserrechte können hier erworben werden) eine verhältnismäßig kleine Oberschicht, der quasi das ganze Land gehört. Ärmeren Schichten wird der Zugang zu Bildung und damit gutbezahlten Jobs durch hohe Schul- und Studiengebühren erschwert. Das Niveau der staatlichen Schulen und des öffentlichen Gesundheitssystems ist schlecht. Vielen älteren Menschen sind jedoch auch noch die Schrecken der Vergangheit bekannt, in die ein politisch instabiles Land stürzen kann.
Da ich mir selbst ein Bild machen wollte, begab ich mich ins Stadtzentrum, wo mehrere hundert Demonstrierende Straßen verstopften und Parolen riefen. Dort entging mir nicht, dass auch Steine in Richtung der herannahenden Polizei geworfen wurden. Nur innerhalb weniger Minuten wendete sich die Dynamik als Tränengasgranaten in die Menge flogen und Wasserwerfer vorrückten. So musste auch ich schnell flüchten und wurde noch Zeuge entstehender Straßenkämpfe, bei denen die Demonstrierenden Berge aus Müll, Autoreifen, etc. auf den Straßenkreuzungen in Brand setzten, Ampeln und Fassaden beschädigten und ihren Hass gegen Staat und Polizei zum Ausdruck brachten.もっと詳しく
旅行者 Huiui, Das klingt sehr ereignisreich! Sei vorsichtig mein Freund, dir fehlt die Weste mit der Aufschrift "Presse". Ein schwierige Situation wie ich schätze. Vor allem weil man sich wohl kaum unabhängig informieren kann. Alles gute für die kommenden Tage.
Christoph Hübner Danke danke. Ja, spätestens in Santiago werde ich nicht "einfach mal nur so" auf die Straße gehen.