• Christoph Hübner
Jan – Jun 2020

Spanisch für Anfänger

Hier möchte ich meine überwiegend fotografischen Eindrücke vom Backpacking durch Südamerika zum Besten geben. Ich bin zum ersten Mal auf eigene Faust und zum ersten Mal auf einem anderen Kontinent unterwegs. Read more
  • Trip start
    January 5, 2020

    Auf geht's!

    January 5, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 1 °C

    Heute beginnt meine Reise mit ungewisser Route und Dauer. Bisher steht fest:
    Es geht von Dresden per Flixbus zum Flughafen Berlin Schönefeld und von da mit dem Flugzeug über Barcelona und Buenos Aires nach Ushuaia im Tierra del Fuego. Grob geplant habe ich außerdem bereits eine Trekkingtour durch den Nationalpark Torres del Paine im Herzen von Patagonien.

    Wirklich vorstellen kann ich mir das Ganze aber noch nicht...
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  • Ankunft in Barcelona

    January 5, 2020 in Spain ⋅ 🌙 9 °C

    Der erste Zwischenstopp ist in Barcelona, wo ich einen Tag Zeit habe, um die Stadt zu erkunden. Gewohnt chaotisch geht es gleich zu Beginn zu, so dass ich meine rudimentären Spanischkenntnisse direkt bemühen musste: Am Flughafen bin ich zur falschen Gepäckausgabe gelaufen und im Hostel war direkt meine Schlüsselkarte verschwunden.Read more

  • Gaudís ewige Baustelle

    January 6, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 9 °C

    Bei der ersten Nacht im Gruppenschlafsaal direkt einen Holzfäller als Nachbarn gehabt und die Schlüsselkarte zwischen Betttuch und Matraze gefunden (natürlich).

    Erste Station: La Sagrada Família - das wohl bekannteste Bauwerk des Architekten Antoni Gaudí, der das Stadtbild Barcelonas entscheidend geprägt hat. Normalerweise ärgert es einen ja immer, wenn man eine Sehenswürdigkeit eingerüstet sieht. Hier verstärken die waghalsigen Plateaus und Kräne denen surrealen Anblick nur noch mehr.Read more

  • Volle Ladung Barcelona

    January 6, 2020 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

    Als erste Belastungsprobe bin ich den ganzen Tag durch Barcelona gelaufen und hab noch weitere Touripunkte abgeklappert. Erst ging es hoch in den Park Güell, von wo aus ein toller Blick auf die Stadt möglich ist, dann weiter durch die schnurgeraden Straßen auf den Plaça de Catalunya, wo man von durch Futter angelockten Taubenschwärmen umgeben war, über die Marktstraße La Rambla zum Hafen und schließlich noch hoch auf den Montjuïc (ja, auch hier ohne Seilbahn). Hier hatte man nicht nur einen tollen Blick auf die Stadt im Licht der untergehenden Sonne, sondern auch auf den beeindruckenden Frachthafen.

    Neben Schulter-, Rücken-, Hüft-, Bein- und Fußschmerzen bleiben mir vor allem die vielen katalanischen Flaggen an den Balkonen und Fenstern im Kopf, mit denen die Menschen ihren Willen zur Unabhängigkeit zum Ausdruck bringen. Barcelona möchte ich auf jeden Fall noch mal länger besuchen!
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  • In Buenos Aires aufgewacht

    January 7, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C

    Erschöpfungsbedingt habe ich quasi den gesamten Flug nach Buenos Aires geschlafen, ohne zu verpassen die Straße von Gibraltar und die Atlantikküste des südamerikanischen Kontinents von oben zu sehen.

    Endlich gelandet, erwarteten mich ein ziemliches Kribbeln im Bauch jetzt auf einmal in Argentinien zu sein sowie lauschige 29 °C und die lateinamerikanische Gelassenheit während der endlos langen Warterei vor der Passkontrolle.

    Nächste Herausforderungen: SIM-Karte fürs Handy und Chip-Karte für den Nahverkehr kaufen. Letztere gibt's nur gegen Bargeld, also einen Geldautomat finden, der auch Geld ausspuckt, was hier inflationsbedingt nicht selbtverständlich ist. Schließlich durch die von Plastikmüll und herunter gekommenen Häusern geprägten Vororte ins Herz von Buenos Aires gelangen.
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  • Chillen in Puerto Madero

    January 7, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 2 °C

    Die Innenstadt von Buenos Aires versteckt ihre europäischen Einflüsse nicht, wobei ich eher auf die ganzen hübschen Mädels hier als auf die Architektur geschaut habe. Da ich viel Zeit am Flughafen zugebracht hatte und es heute bisschen ruhiger angehen lassen wollte, bin ich vor allem die Uferpromende im Stadtteil Puerto Madero entlang spaziert, hab die Menschen (ja genau, besagte Mädels) beobachtet und den Sonnenuntergang mit ein paar Empanadas genossen. Letztere werden sicher zu einer meiner Hauptnahrungsmittel in nächster Zeit werden.

    Schließlich habe ich einen Bus zum anderen Flughafen der Stadt genommen, von wo aus morgen früh um 04:30 Uhr mein Flug nach Ushuaia geht. Wird wieder eine kurze Nacht im Flugzeug!
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  • Kalt und nass

    January 8, 2020 in Argentina ⋅ 🌧 6 °C

    Ushuaia begrüßt mich mit Dauerregen und 6 °C, aber auch mit einem der wohl schönsten Flughäfen der Welt. Anstatt mit dem Bus zu fahren, bin ich über eine Stunde im Regen zu meinem Hostel gelaufen und hab dabei gleich mal die Regentauglichkeit meiner Klamotten und Rucksackhülle getestet. Ansonsten steht heute nur noch Essen auf dem Programm.Read more

  • Ans Ende der Welt geweht

    January 9, 2020 in Argentina ⋅ 🌧 9 °C

    Das Wetter heute Morgen war deutlich besser und ich habe direkt vom Hostel aus eine Wanderung zu den Überresten eines Gletschers gemacht, der einst bis an den Beagle-Kanal reichte. Dort oben wehten heftige Winböen, die mich ungelogen zwei Mal fast vom Weg abgebracht hätten und sogar kleine Steine durch die Gegend geschleudert haben. Jedoch hatte man einen tollen Blick auf Ushuaia, auch wenn die Bergspitzen alle wolkenverhangen waren.

    Auf dem Rückweg habe ich gleich noch Ushuaia erkundet. Die Stadt ist sehr vom Tourismus geprägt und die Preise für Lebensmittel und Ausflüge ungefähr so hoch wie bei uns.
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  • Leben im Hostel

    January 10, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

    Innerhalb der zwei Nächte, die ich hier verbracht habe, habe ich bereits eine Brasilianerin, die hier arbeitet, zwei junge belgische Ärzte, die jetzt auf Antarktisexpedition sind, eine Deutsche aus Karlsruhe, die während ihrer dreimonatigen Jobauszeit durch Patagonien reist und ein paar Amerikaner, die gerade aus der Antarktis zurück gekommen sind, getroffen. Dabei entwickeln sich schnell Gespräche über Zukunftsvorstellungen oder politische Probleme in der Welt. Auch habe ich so gleich viele hilfreiche Tipps für meine weitere Reise bekommen.

    Allerdings muss man sich auch ständig darum kümmern, was man alles unternehmen kann, wie viel es kosten, wie man zum nächsten Ziel kommt und wo man dort übernachtet. Eine Busverbindung zu buchen, stellte mich vor eine kleine Herausforderung, da hier in der Hochsaison schnell alles ausgebucht ist und Probleme beim Bezahlvorgang auftraten. Wenigstens kann man die Berge auch vom Hostel aus genießen, wenn man schon am Laptop hängen muss.
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  • Mission erfüllt. Pinguine!

    January 11, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 10 °C

    Über eine unglaublich schöne (wenn auch nicht gerade billige), geführte Tour konnte ich heute nicht nur über den Beagle-Kanal schippern, dabei das Panorama genießen und Kormorane sowie Seelöwen sehen, sondern auch ein kleines maritimes Museum besuchen, wo Studierende Feldforschung anhand der Knochen gestrandeter Meereslebewesen betreiben. Aber das bleibt alles dahinter zurück, dass ich auch auf einer Insel war, wo eine Pinguinkolonie lebt. Da die Tiere nicht wirklich scheu, sondern im Gegenteil, teilweise richtig neugierig sind, konnte man sie aus nächster Nähe betrachten.

    Nimmt man den Namen der Blogsoftware als Reiseziel, habe ich es jetzt bereits erfüllt!
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  • Mit dem Bus unterwegs

    January 12, 2020 in Chile ⋅ ⛅ 15 °C

    Gestern Abend wurde aus einem Dosenbier mit meinem argentinischen Schlafsaalkumpel ein lustiger Barabend, bei dem dann noch zwei Iren, eine Deutsche, eine Isländerin und drei Argentinierinnen dabei waren.

    Heute geht meine Reise per Bus weiter durch die weiten Graslandschaften, die den Osten Patagoniens prägen. Oft sieht man Guanacos und bei der Überquerung der Magellanstraße zeigten sich auch ein paar Delfine und Pinguine neben der Fähre. Das Ziel nach zehn Stunden (inkl. zweier Grenzkontrollen) ist Punta Arenas, eine relativ große Stadt in Chile, in der ich nur eine Nacht auf der Durchreise verbringen werde. Da ist die erste Seite im Reisepass dann auch direkt voll.
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  • Gedenken in Punta Arenas

    January 13, 2020 in Chile ⋅ 🌧 14 °C

    Bevor es weiter nach Puerto Natales geht, habe ich den Vormittag genutzt, um verschiedene Dinge in der Stadt zu erledigen (Geld abheben, Gaskartuschen und Essen kaufen) und die Uferpromende entlang zu laufen. Dort konnte man gut die Pinguinen zum Verwechseln ähnlich sehenden Kormorane beobachten.

    Im Reiseführer empfohlen wurde auch der städtische Friedhof, auf dem ich zufällig das Grab einer gewissen Fr. Hübner entdeckte. Mitten in Patagonien gedachte ich dadurch meiner jüngst verstorbenen Oma.
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  • Puerto Natales - das Gore-Tex-Mekka

    January 14, 2020 in Chile ⋅ ☁️ 10 °C

    Bei meinem morgenlichen Spaziergang durch Puerto Natales sah man nur wenige Menschen auf den Straßen. Von denen hatte aber jeder zweite einen großen Rucksack, sah eher europäisch aus und war wie ich wohl gerade auf dem Weg zu oder von einem der unzähligen Hostels hier. Auch beim Einkauf der Lebensmittel für meine anstehende Acht-Tages-Tour im Nationalpark Torres del Paine zeigte sich, warum die Entwicklung der Stadt in meinem Reiseführer als vom Fischerdorf zum Gore-Tex-Mekka beschrieben wird. In den Regalen klafften nämlich genau dort ziemliche Lücken, wo ich auch gern zugegriffen hätte.

    Trotzdem habe ich alles bekommen und frage mich jetzt zum einen, ob das nicht zu schwer wird und zum anderen, ob das denn auch reicht...
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  • Torres del Paine - Das Leben im Zelt

    January 22, 2020 in Chile ⋅ ☁️ 8 °C

    Im Nationalpark Torres del Paine muss man nicht in der wilden Natur unter widrigen Umständen übernachten, sondern kann sich jeden Abend ein kühles Bier und etwas zu Essen in den kleinen Läden der Campingplätze kaufen, eine warme Dusche genießen und in einer festen Hütte schlafen. Sein Gepäck kann man von einem Träger oder per Pferd transportieren lassen.

    All das kam für mich schon allein aus Kostengründen nicht infrage (gut, die warme Dusche mal ausgenommen), sodass ich acht Tage lang wirklich nur meine eigenen Lebensmittel und Campingausrüstung in Anspruch genommen habe.

    Nachts wacht man aufgrund der Kälte oder der starken Windböen ab und an mal auf und meine Luftmatraze hatte ab Tag 4 ein Leck, aber aufgrund der körperlichen Anstrengung schläft man doch recht gut. Füchse, Mücken und Caranchos (relativ große Vögel) gesellen sich gern zu den Zelten und eines Morgens hatte ich auch eine große Spinne im Zelt. Dort, wo die Camps an abschüssigen Hängen liegen, gibt es Plattformen.
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  • Torres del Paine - Der O-Trek

    January 22, 2020 in Chile ⋅ ☁️ 7 °C

    8 Tage, 130 km, 4500 Höhenmeter - Das ist meine Bilanz vom O-Trek im Nationalpark Torres del Paine, einem Rundweg, der einmal um das Bergmassiv und durch die beiden Täler führt. Auf dem Rücken: Alles, was man dafür braucht - Zelt, Isomatte, Schlafsack, Campingausrüstung, Kleidung, Lebensmittel und Hygieneartikel. Wasser kann überall aus den Flüssen getrunken werden, die auch die Campingplätze versorgen.

    Ich hatte unglaubliches Glück und keinen einzigen Regentag dabei. Auch die berüchtigten Winde, die die Wanderer wörtlich gern mal in die Knie zwingen, blieben größtenteils aus. Der Weg führt über Berghänge mit Blick auf die patagonischen Weiten, üppige Blumenwiesen und gespenstische Wälder (abgestorbene Bäume bleiben durch die rauen Temperaturen und den hohen Salzgehalt in der Luft lange stehen), Geröllfelder am Fuß bizarr geformter Felsspitzen, Hängebrücken und Sümpfe, entlang an tosenden Flüssen, Seen und Gletschern. Am Boden wachsen Orchideen und in der Luft gleitet der mächtige Andenkondor (zumindest einmal habe ich ziemlich sicher einen gesehen).

    Die Highlights: Die Überquerung des John-Gardner-Passes (höchster Punkt der Tour auf 1200 m) mit Blick auf den Grey-Gletscher, den Aufstieg in das Valle del Francés mit unglaublichem 360°-Panorama und natürlich der Aussichtspunkt auf die Torres. Letzteres stellte für mich gleichzeitig auch den grönenden Abschluss der Tour dar, da ich extra um 2:30 Uhr aufgestanden bin, um, unter dem Schein der Milchstraße und mit meiner Stirnlampe ausgerüstet, pünktlich zum Sonnenaufgang oben zu sein. Es hat sich definitv gelohnt!
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  • El Calafate - Stadt, Beere, Gletscher

    January 24, 2020 in Argentina ⋅ ☀️ 13 °C

    Wieder zurück in Argentinien geht meine Reise weiter nach El Chaltén mit Zwischenstopp in El Calafate. Die Stadt wurde nach einer Beere (ähnlich wie Heidelbeeren) benannt, die ich schon im Nationalpark Torres del Paine von den dornigen Sträuchern gegessen habe und die laut der Erzählung dafür sorgt, dass man auf jeden Fall zurück nach Patagonien kommt.

    Bekannteste Attraktion: Der Glaciar Perito Moreno, der wie der Grey-Gletscher (Torres del Paine) eines der Enden des südpatagonischen Eisschilds bildet und sich als einer der wenigen Gletscher weltweit nicht zurückzieht.

    Ansonsten merkt man auch dem recht zersiedelten El Calafate an, dass das rasante Wachstum der letzten Jahre nur einen Motor hatte - den Tourismus. Bei meinem abendlichen Spaziergang durch die Stadt begleitete mich lange Zeit ein streunender Hund. Diese gehörten bisher immer zum typischen Stadtbild in Patagonien.
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  • El Chaltén - Das Zentrum Patagoniens

    January 27, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 10 °C

    Zurück von meiner zweitägigen Wanderung rund um den Fitz Roy - den wohl bekanntesten Berg Patagoniens. Die Nacht habe ich auf einem Campingplatz in den Bergen verbracht (kostenlos, dafür aber auch nur mit einem Fluss und Plumpsklo ausgestattet), um auch hier den Sonnenaufgang erleben zu können. Wieder hatte ich richtig Glück mit dem Wetter, denn kurz nachdem ich mein Zelt im Rucksack verstaut und mich auf den Rückweg aufgemacht hatte, setzte Regen ein, der jeden Ausblick verhinderte.

    Damit nicht genug, denn wirklich keine Minute nachdem ich das Foto mit dem bogenförmigen Eisblock in der Laguna Torre am Tag zuvor geschossen hatte, drehte sich dieser um und bot keinen fotogenen Anblick mehr. Um letzteren war auch der wohl professionelle Instagramer bei seinem "Kletterfoto" bemüht.
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  • Sich kreuzende Wege

    January 29, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 8 °C

    Gestern habe ich noch mal ca. 1100 Höhenmeter überwunden, um eine tolle Aussicht auf die markanten Berge und ewigen Weiten Patagoniens zu genießen. Da mir das nicht genug war, habe ich mich auf dem Weg noch schnell Sisyphos' Aufgabe angenommen.

    Heute kreuzt sich mein Weg wohl zum letzten Mal mit Kasia, einer Polin, die ich zuerst im Hostel in Ushuaia und dann zufällig im Nationalpark Torres del Paine getroffen habe. Da sie mit einer argentinischen Freundin auch nach El Calafate und El Chaltén wollte, haben wir dort Nummern ausgetauscht, um uns dann wieder zufällig auf der Hauptstraße in El Calafate und einen Tag später am Busbahnhof zu treffen. In El Chaltén haben wir uns auf ein Bier verabredet und uns am nächsten Tag, wiederum zufällig, im selben Hostel getroffen (da ich nicht für mehrere Tage reserviert hatte, habe ich meins noch mal gewechselt). Auch wenn wir jetzt in völlig andere Richtungen unterwegs sind, würden wir uns wohl nicht mehr wundern, wenn wir uns eines Tages zufällig wiedersehen.
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  • Über die "grüne Grenze" nach Chile

    February 3, 2020 in Chile ⋅ 🌧 7 °C

    El Chaltén liegt für Autos gewissermaßen in einer Sackgasse. Es gibt jedoch eine Möglichkeit die Grenze zu Chile im Norden zu Fuß und mit einer Fähre zu passieren und nach Villa O'Higgins, ein kleines Dorf am Ende der berühmten Carretera Austral, zu gelangen. Dafür habe ich nun vier im guten wie im schlechten Sinne ereignisreiche Tage gebraucht und kann sie dank der spärlichen Internetverbindung in der Bibliothek in Villa O'Higgins teilen.

    Direkter Fehlstart: Ich hatte den Schlüssel für mein Schloss im Hostel-Schließfach liegen lassen - der Klassiker. Beeindruckend wie leicht es sich knacken ließ, aber auch dumm gelaufen, da ich jetzt ein Neues brauche.

    Nun standen drei Tage mit weit über 20 kg Gepäck (dieses Mal konnte ich ja nichts zurück lassen) und je über 20 km Wegstrecke an. Der erste Tag war staubig und der Wind peitschte einem gern mal kleine Steine ins Gesicht. Nachdem mich eine mögliche Unterkunft abwies, da sie für die Nacht wohl ausgebucht war, schlug ich mein Zelt ziemlich erschöpft irgendwo am Weg auf. Allerdings konnte ich hier auch Calafate-Beeren sammeln, um meinen Frühstücks-Haferbrei zu verfeinern. Der zweite Tag führte dann entlang des malerischen Lago del Desierto mit Blick auf den Fitz Roy und endete am argentinischen Grenzposten am Nordufer des Sees, wo man ebenfalls jedeglich den von Gletschern gespeisten See zum Waschen hat. Der dritte Tag war von stundenlangem Regen bestimmt, der auch den Weg in mein Handy fand (die Außentaschen meiner Regenjacke sind wider Erwarten nicht komplett wasserdicht). Noch trocknet es, aber die Chancen stehen schlecht, dass es das überlebt hat.

    Auf dem Weg begegnete mir bereits ein Leipziger, der nach zwei Tagen ungewissen Wartens auf dem Rückweg war. Und tatsächlich, auf dem Campingplatz in der Nähe der Fähranlegestelle und des chilenischen Grenzpostens warteten ca. 50 Leute, teilweise schon seit fünf Tagen auf eine Fähre, die aufgrund der Wellen nicht ablegen konnte. Am nächsten Tag erschien jedoch völlig überraschend ein Grenzbeamter auf dem Fußballplatz, wo wir uns gerade die Zeit vertrieben, um uns mitzuteilen, dass heute Abend noch zwei Fähren ankommen. Am Morgen hatten sich frustiert weitere Leute auf dem Rückweg gemacht, sodass keiner genau wusste, wie viele denn nun nach Villa O'Higgins wollten. Die erste Fähre mit 16 Plätzen war schnell belegt und die zweite bot Platz für 22 Passagiere. Nach dem Durchzählen die Erleichterung: Wir waren noch genau 21 Leute. Nach 2,5 h Fahrt und kurzem Busshuttle kamen wir schließlich irgendwann gegen 01:30 Uhr nachts an und wurden schon in einem Hostel erwartet, das über unsere Ankunft Bescheid wusste.
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  • Ruta 7: Villa O'Higgins - Cochrane

    February 6, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einem entspannten Tag in Villa O'Higgins mit kleinem Abendspaziergang habe ich direkt einen Platz im Bus nach Cochrane ergattern können und den ersten Abschnitt der Carretera Austral, offiziell auch Ruta 7, absolviert. Und tatsächlich ist es ein tolles Gefühl durch enge Kurven windend über die Schotterpiste zu poltern und dabei auf der einen Seite Bergpanoramen und tiefblaue Seen und auf der anderen rauschende Wasserfälle und bizarre Pflanzen vorbeiziehen zu sehen.

    Die Kamera war dann wieder in Cochrane dabei, wo ich jetzt schon den dritten Tag auf einem kleinen Campingplatz mit liebevollem Frühstück verbringe. Direkt am ersten Abend habe ich hier ein lesbisches Pärchen aus Chile kennengelernt, mit dem ich etliche Biere getrunken und am Tag darauf eine Wanderung durch den naheliegenden Nationalpark unternommen habe. Die beiden sind zwei richtige Chicas locas und wir hatten viel Spaß zusammen.

    PS: Mein Handy geht wieder! Wuhu!
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  • Ruta 7: Cochrane - Coyhaique

    February 9, 2020 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach einigen Nächten in Cochrane geht es weiter Richtung Norden. Der Abstecher nach Chile Chico vorgestern verzögerte sich an einer spektakulären Steilküste aufgrund von Felsbrocken auf der Straße, die der Kleinbus jedoch gerade so umfahren konnte. Der Grund für meinen längeren Aufenthalt war jedoch einen Einblick in die landestypischen Traditionen beim alljährlichen Volksfest in Cochrane zu erhalten.

    Letzte Nacht verbrachte ich in Puerto Tranquilo, wo ich mein Zelt am Strand des Sees aufschlug und zusammen mit drei Gleichgesinnten, die die Carretera Austral mit dem Fahrrad bezwingen, noch an einem kleinen Lagerfeuer im Mondschein saß. Heute nahm ich dort noch eine Bootstour zu den außergewöhnlichen Marmorhöhlen mit, die eines Touri-Highlights in der Region sind. Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Bus weiter nach Coyhaique.
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  • Ruta 7: Coyhaique - Chaitén

    February 14, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 18 °C

    Verlor sich das Flair der Carretera ein wenig als sie asphaltiert durch die Hügellandschaft um Coyhaique führte, kehrte es kurz vor Puyuhuapi zurück. Riesige Farne und Mammutblätter (großer Rhabarber, der auch genauso gegessen wird) säumen die Straßenränder und prägen das Bild des angrenzenden Nationalparks. Die Mooswälder entstehen durch die hohen Niederschläge in der Region und ich hatte Glück, dass die tief hängenden Wolken den Blick auf den beeindruckenden hängenden Gletscher freigaben.

    Während ich aufgrund der sporadischen Busverbindung einen Tag länger als erhofft in Puyuhuapi verbracht habe, genoss ich es auch einfach mal nur auf dem Campingplatz zu entspannen und das Feuer im Ofen für den Mate-Tee zu schüren.

    Heute bin ich dann in Chaitén angekommen und werde hier wohl erst mal auf besseres Wetter warten, bis sich die Regenwolken verziehen und ich den angrenzenden, von Vulkanen geprägten Nationalpark erkunden kann.
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  • Ruta 7: Chaitén - Puerto Montt

    February 17, 2020 in Chile ⋅ 🌧 13 °C

    Die letzte Etappe der Carretera Austral führt nach Puerto Montt. Davor habe ich in Chaitén aber noch Kolibris von meinem Zelt aus beobachten können, Limbo auf der Fiesta de la cerveza (Bierfest) getanzt, den Krater des Vulkans gesehen, der die Kleinstadt 2008 zerstört hat und in einem von heißen Thermalquellen gespeisten Bad abgehangen.

    Glück hatte ich dabei nicht nur mit dem Wetter, sondern auch beim Trampen. Nirgendwo musste ich länger als zehn Minuten warten und teilweise hielten sogar Autos an, obwohl ich nur am Straßenrand entlang lief. Wenn man nicht gerade auf der Ladefläche eines Pickups sitzt, lernt man so auch gleich noch mehr Chilenen kennen als auf dem Campingplätzen ohnehin schon. Dabei sind sie unglaublich nett, gesellig und teilen gern.
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  • Carretera Austral KM 0 - Puerto Montt

    February 19, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Carretera Austral beginnt in Puerto Montt, wo ich sie nun verlassen werde. Ich habe es während der ganzen Zeit nicht geschafft einen Ruta-7-Aufkleber zu kaufen und ein Foto eines der typischen Straßenschilder zu machen, obwohl ich beides seit Villa O'Higgins im Kopf hatte. Manche Dinge sollen einfach nicht sein. Dafür noch als Nachtrag ein Foto einer der drei Autofähren, mit denen ich auf dem für mich letzten Abschnitt der Ruta 7 gefahren bin.

    In Puerto Montt war ich für umgerechnet 3,50 Euro (ohne Trinkgeld) beim Friseur und habe lange Zeit das bunte Treiben auf dem Fischmarkt beobachtet, wo ich Zeuge eines skurrilen Feuerwehreinsatzes wurde. Irgendwie hatte sich ein Hund auf das Dach einer der Souvenirläden verirrt. Die Spuren der nun im März (Ende der Ferienzeit in Chile) wieder aufkommenden Proteste konnte man eindrücklich am Regierungsgebäude der Stadt sehen. Die werde ich in den nächsten Wochen, nachdem was mir viele Chilenen erzählt haben, mit Sicherheit noch ausgiebiger erleben.
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  • Typisch Alemania

    February 21, 2020 in Chile ⋅ ☀️ 21 °C

    Dass Chile etliche Einflüsse der früheren deutschen Siedler hat, ist mir anhand vertrauter Straßennamen, deutschen Schulen und Feuerwehren (hier heißen sie eigentlich Bomberos), dem allseits präsenten, sehr leckeren Bier und auch hier verwendeten Wörten wie "kuchen" bereits aufgefallen. In Puerto Varas, einer kleinen Stadt unweit Puerto Montts, die von Deutschen gegründet wurde, sieht man es auch den Häusern und der Kirche an. Na gut, zumindest gibt es bei uns keine Vulkane und die traditionellen Tänze bei den Stadtfesten sehen auch anders aus.

    Zufällig entdeckte ich in der Stadt das kleine Kunstmuseum Pablo Fierros, das er selbst zu einem Kunstwerk hat werden lassen und in welchem er persönlich seine Werke verkauft.

    Am Tag darauf ging es auf den im ersten Foto abgebildeten Vulkan Osorno, wo man sich durch die karge Kraterlandschaft wie auf dem Mond fühlt. Auch dabei kam ich nicht ohne neue Bekanntschaften aus, konkret einer Holländerin, mit der ich den Tag verbracht habe, drei deutschen Mädels, die uns im Auto hoch auf den Vulkan und ein älteres brasilianisches Ehepaar, das uns wieder nach unten gebracht hat.
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