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  • Day 6

    Delfine und Stecknadelschnecken

    May 1, 2007 in Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Sehr gut geschlafen! Nach dem Morgenbad im Meer müssen wir mit dem Frühstück warten, denn die Supermärkte öffnen gegen 9 Uhr.
    Heute steht eine Delphintour auf dem Plan. Ich hatte mich schon von zu Hause mit den beiden Veranstaltern in Verbindung gesetzt.
    Pünktlich 10.30 Uhr sind wir am Boot. Unsere großen Rucksäcke werden unter Deck verstaut. Es geht los. Raus aufs Meer. Ich liebe es! Nach einer Stunde wird das Wasser unruhig. Eine riesige Delphinschule umzingelt unser Boot. 100, 200???? Sie umringen unser Boot, schlüpfen aus dem Wasser in die Höhe, überschlagen und drehen sich um die eigene Achse. Ein Schauspiel der Superlative. Sie oder wir bleiben noch eine Stunde, bevor wir wieder Kurs auf den Hafen nehmen. Zwischendurch haben wir noch eine einmalige Begegnung mit einem Tiefseeaal...zumindest ein 3 Meter Stück davon...silber glänzend. Der Steuermann fischt ihn aus dem Wasser...unglaublich, was in der Tiefe so lebt.
    Dann treffen wir noch auf eine unechte Karettschildkröte. Auch sie wird an Bord untersucht und wieder frei gelassen.
    Von den Erlebnissen geflasht, verbringen wir noch eine Weile am Strand, bevor wir uns aufmachen zum nächsten Supermarkt und zur nächsten Etappe. Die Zuckerrohrfabrik ruft. Ohrenbetäubender Lärm, umhüllt von süßen Düften, empfing uns. Besucher und Arbeiter wuseln wie Ameisen hin und her. Keine Absperrung, keine Erklärung...wir stehen einfach mit an den Maschinen. Die fertigen Produkte schmecken köstlich. Den Kuchen gibt es morgen zum Frühstück. Doch was machen wir mit dem 50%igen Schnaps? Leider wird er nur in 1 Liter Glasflaschen verkauft. Das funktioniert mit unseren ohnehin schon zu vollen und zu schweren Rucksäcken nicht. Also muss eine Trekkingflasche dran glauben. Wir füllen den Fusel um! So haben wir die nächsten Abende etwas zum wärmen, gemixt mit O-Saft aus der anderen Flasche.
    Wir wollen heute noch in den Norden der Insel...es fährt aber kein Bus mehr, es ist Feiertag. Also stellen wir uns an den Kreisverkehr und halten mal wieder den Daumen hoch. Doch 1 Stunde passiert nichts. Müssen wir wieder auf die teure Taxe zurückgreifen?
    Doch dann hielt ein Taxi außer Dienst...Alfredo mit Frau und Sohnemann, nicht im Dienst, sondern auf Familienfeiertagstour. Wir einigen uns auf 50 Euro. Was dann geschieht ist unglaublich. Alfredo fährt uns nicht einfach in den Norden, sondern begibt sich mit uns und seinem gelben Stern, nebst Familie, auf Inseltour. Mehrere Stops zum Fotografieren an landschaftlich schönen Stellen, dann die Fahrt auf der alten spektakulären und inzwischen gesperrten Inselstraße...Alfredo hat Spaß uns "seine" Insel zu zeigen und wir genießen es in vollen Zügen!!! DANKE!
    Dann steigen wir in Porto Moniz aus und verabschieden uns leider. Die Sonne steht tief und taucht die bizarren Felsen in ein goldiges Licht. Nun knurren unsere Mägen fast lauter als die Brandung, die hoch über die Felsen spritzt. Angekommen, in einem wohl vornehmen Restaurant, scheint unser Outfit wohl nicht passend und wir verlassen das Lokal ohne Bestellung. Im nächsten Restaurant gleich gegenüber werden wir freundlich bedient und ordern uns Napfschnecken als Vorspeise und "Seetierchen am Spieß" als Hauptgang. Die Schnecken puhlten wir mit Omas kleinen Stecknadeln mit bunten Köpfen. Unseren Juice füllten wir mit unserem Zuckerrohrschnaps auf.
    Nun ist es stockdunkel und wir verlassen das Lokal, ohne zu wissen wo wir nächtigen. Hier an der Steilküste finden wir keinen Platz, also müssen wir noch 2 Kilometer zum Campingplatz in Ribeira do Janela wandern. Witzig aufgelegt laufen wir lachend durch die Straßen. Mitternacht kommen wir auf dem fast leeren Platz an, bauen unser Zelt auf und stellen uns 30 Minuten unter die himmlische Dusche.
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