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  • Day 8

    Heliummöwen

    May 3, 2007 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    7 Uhr holt uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir wollen ja nicht, dass die ersten Gäste über unseren Frühstückstisch laufen. Gegen 8 Uhr kommt der "Besenmann" und kehrt vor uns den Aufgang. Wenn der wüsste! Aber es ist nichts mehr von unserem Schlafgemach zu sehen. Inzwischen sind auch die Sanitäranlagen geöffnet und wir kommen noch rechtzeitig zu unserer Morgenwäsche. Pünktlich um 10 Uhr stehen wir am Eingang, laufen über unser Schlafquartier und bekommen Eintritt in die Grotte. Die Führung verstehen wir nicht...leider nur in englisch, aber die Höhle spricht eine verständliche Sprache. Wir bewundern mal wieder, was die Natur vor 800 Millionen Jahren geschaffen hat und haben unsere Freude mit den 3D Brillen.
    Auf geht es zur nächsten Etappe...zum östlichen Zipfel. Wir klettern über die Leitplanke und schon stoppt das erste Auto und nimmt uns nach Funchal mit. Ein netter Fahrer, der uns am Busbahnhof austeigen lässt..."von hier kommt ihr mit dem Bus weiter". Danke! Der Bus fährt in 2 Stunden nach Canical, also haben wir noch Zeit für den Supermarkt, einen Picknick am Strand und einer Runde im Atlantik schwimmen. Mal wieder verpassen wir fast die Zeit und rennen im Dauerlauf zum Bus und ab geht es zur Ostküste, wo wir 17 Uhr ankommen. Was fangen wir nun mit dem Abend an? Natürlich wandern wir los über die Halbinsel. Einen Schlafplatz werden wir bestimmt finden. Die Touristen sind alle auf dem Heimweg und kommen uns entgegen. Wir wandern gegen die Strömung. Nach einer Stunde sind wir ganz alleine. Ein kurzer Badestop in einer abgelegenen Bucht und dann erklimmen wir schon den ersten Gipfel. Stürmischer Wind treibt uns voran. Dieses Fleckchen Erde ist ein Träumchen!!! Bizarre Felsformationen, ein schäumendes Meer in sattem Blau...eine karge Halbinsel in Erdtönen, ohne Baumbewuchs...ein Zipfel, der so anders an der sonst so grünen Insel hängt. Wir nutzen nun "illegal " den Schutz der Naturschutzbehördenhütte zum Abendessen. Frisch gestärkt nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen und klettern auf ungesichertem Weg zum nächsten Gipfel. Hier geht es nur auf allen Vieren weiter, da uns der Sturm fast wegfegt.
    Langsam zwingt uns die Dämmerung einen Schlafplatz zu suchen. In einer kleinen Bucht werden wir fündig...noch schnell ein paar Steine aus dem Weg räumen und schwupps steht auch das Zelt schon. Heute gönnen wir uns noch eine Flasche Madeirawein, lauschen dem tosenden Atlantik und unseren "Heliummöwen". Dann schlafen wir ein und werden plötzlich hellwach, sitzen beide senkrecht im Zelt...der Sturm rüttelt ohne Unterlass an unserer Behausung. Wir haben tatsächlich etwas Angst, das wir samt Zelt in die Fluten geweht werden. Aber Ende gut, alles gut.
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