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  • Day 6

    Vergessen auf der Diskoinsel

    June 29, 2015 in Greenland

    Ein gut gelauntes good morning! Wir stapfen mit unseren Rucksäcken, im immer noch andauernden Sonnenschein, los. Straffen Schrittes sind wir in 25 Minuten am Hafen. Dort wartet schon das Linienschiff "Disco Line". Mit den Inuits schippern wir 4,5 Stunden zur Diskoinsel QEQERTARSUAQ, auch "große Insel " genannt. Die Fahrt geht los, wir gleiten gekonnt zwischen den Eisbergen hindurch. Die Sonne strahlt, doch hier ist es doch verdammt kalt...also nichts wie in die lange Unterwäsche schlüpfen, Mütze, Schal, Handschuhe an und die Fahrt genießen!!!!
    Angekommen auf der Insel, müssen wir uns erst einmal orientieren. Dann wandern wir los zum Roda Elv, dem roten Fluss. Von dort schwingt sich unser Weg einen Hügel hinauf und hinein in die Tundra. In einer bunten Picknickhütte stärken wir uns mit einem grandiosen Blick hinunter zur Bucht mit den Eisbergen. Stille umgibt uns wieder! Doch was ist das? BUCKELWALE!!!! .............wir blasen unsere Wanderung ab und laufen den Weg zurück zur Bucht, setzen uns ans Ufer und beobachten stundenlang 9 Buckelwale...sie springen, schlagen mit der Fluke, prusten und pusten!!!! Genial. Ein einmaliges Schauspiel!
    Dann wird es langsam Abend und wir trudeln dorthin zurück, wo das Linienschiff uns abgesetzt hat. Wir sind kaputt, vom Nichtstun...die stetige Sonne schafft uns. Dann rückt die Fahrplanzeit ran, doch wir bleiben weit und breit die beiden einzigen Menschlein hier. Wir warten...beratschlagen...warten...dann laufen wir zu ein paar Häusern zurück und fragten. Hier weiß ja jeder alles. "Ach das Linienschiff, na das kommt heute mit viel Verspätung, da es nicht durchs Eis kommt!"
    Aha, wieso kommt es nicht durchs Eis? Das Wetter ist doch traumhaft.
    Dann kommt das Schiff spät abends und wir werden während der nächsten 4,5 Stunden unsere "Eiserfahrung" selbst machen.
    Die Sonne steht etwas tiefer und taucht das Meer und die Eisriesen wieder in unglaublich schöne und warme Farbtöne. Auf größeren Eisbergen fotografieren wir unseren Schatten. Es ist einfach cool! Doch dann drosselt der Kapitän unsere Fahrt. Die Eisberge werden dichter...ständig ecken wir unter lautem Getöse und Gekrache an...uns wird es mulmig, der Spaß ist verschwunden. Das viel zu warme Wetter lässt unheimlich viele Eisberge brechen. Unsere Strecke von heute früh ist nicht wiederzuerkennen. Überall Eis, Eis, Eis...und nie weiß man, was sich unter der Oberfläche befindet. Mitternacht kommen wir endlich im Hafen an und wandern bei Sonnenschein zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg glauben wir unseren Augen nicht zu trauen. An der Schule ist ein Fußballspiel in vollem Gange...nach Mitternacht. Später erfahren wir, das die Einheimischen die Sonne ausnutzen und nur ganz kurz oder unterbrochen schlafen, da dann ja auch wieder die Zeit der Dunkelheit kommt. Sie haben sich an den Rhythmus der Natur angepasst.
    Für uns recht anstrengend, da auch wir unter permanenten Schlafmangel leiden. Aber bei uns ja nur kurz......
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