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- Day 10
- Tuesday, July 23, 2024
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 7 m
SwedenGöteborgs Hamn57°41’60” N 11°57’9” E
Tacos, trunkene Schweden und E-Scooter.
July 23, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 21 °C
Tisdag, 23. Juli 2024.
Gut ausgeschlafen, frisch geduscht und motiviert einen coolen Tag zu erleben, musste ich, wie fast immer, zuerst in den örtlichen Supermarkt, der hierzulande unter anderem auch "hemköp" genannt wird, gehen und mir Verpflegung zulegen. Die Standardmahlzeit dieser Ferien besteht aus Eiern, Fleisch, Leksands Knäck, etwas Gemüse und einem Kvarg, wie man ihn hier nennt. Dazu einen Bryggkaffe und alles ist gut.
Die Küche in unserem Hostelgebäude war, wie am Vorabend, von den Pfadfindern aus Flandern besetzt. Diesmal waren aber noch die zahlreichen jüngeren Scouts dabei, die am Abend zuvor nicht dabei sein durften. Der Sandmann läuft ja schliesslich schon um 19.04. Auch wenn ich zunächst nur begrenzt begeistert war über das hege Geschehen im Essraum, wurde mir schnell klar, dass sie allesamt einfach nur nette Leute sind und sich vor der Abfahrt gen Malmö ein festliches Frühstück gönnen möchten. Netterweise haben sie mir sogar von ihrem Kaffee, der, dafür das er belgisch war, recht gut geschmeckt hat, eingeschenkt. Ein paar kurze Gespräche mit den Leuten vom Vorabend und dann ein zünftiges "auf Wiederschaun" in die Runde.
Auch heute hatte ich nach dem Frühstück Lust darauf, erstmal die Footprints für den anderen Blog zu verfassen. Dies tat ich im Aufenthaltsraum in dem Ryan fleissig seine Copywriting-Projekte vorantrieb.
Als ich dann, kurz nach Mittag fertig war hiess es wieder raus in die freie Welt. Als ich wieder durch Haga gelaufen bin, stolpere ich über einem Plattenladen, der eine wirklich gute Auswahl hatte. Von schwedischer Volksmusik über schwedischen Rock zu Reggae, Hip-Hop und Classic Rock. Fast hätte ich für Vincent eine Platte vom Album Eliminator von ZZ Top gekauft. Jedoch hatte ich zwei Bedenken. Einerseits, wie transportiere ich den ganzen Spass ohne das die Platte kaputt geht und zweitens kennt er die Band überhaupt, geschweige denn, mag er deren Musik? Nach kurzem innerlichen Abwägen, habe ich mich dazu entschieden von diesem Kauf abzusehen. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, die richtige Entscheidung. Vincent kannte die Band nicht einmal. Am Järntorget, einem grossen Platz in Göteborg, habe ich dann noch weitere schöne Postkarten gekauft und sogar internationale Briefmarken bekommen. Das ist in Schweden durchaus eine Sache von Glück.
Als geeigneten Ort um meine Grüsse an Freunde und Familie zu Papier zu bringen, habe ich das Jernotorget Brygghus, ja die schreiben sich mit "e" und nicht "ä", auserkoren. Eine nette Bar mit guter Auswahl. Das Special Effects der Brookly Brewery ist ein ausgezeichnetes alkoholfreies Bier und kam mir als Erfrischung gerade recht. Am Tisch gegenüber von mir sassen zwei Kerle, etwa mein Alter, die immer wieder zu mir rüberschauten. Wahrscheinlich wegen des Energie Cottbus-Trikots welches ich getragen habe. Als ich mit allen Karten fertig war dachte ich mir, dass ich die beiden mal anspreche und frage, welche Stadt zwischen Göteborg und Stockholm sie mir empfehlen würden. Der erste meinte Örebro und als ich ihn fragte wieso meinte er nur "weil ich dort wohne". Ja, dass ist eine Sichtweise auf die Frage jedoch nicht ganz die, die ich wollte. Der andere meinte dann, dass Jönköping sehenswert sei wegen See, schöner Stadt etc. Gebongt!
Danach ging es weiter in Richtung Hafen und Wasserfront von Göteborg. Wirklich beeindruckend was dort alles abgeht. Den Einwohnern von Göteborg stehen sogar kostenlose Fahrten mit der Fähre zu. Das ist mal ein Service. Gut, man könnte auch drüber nachdenken, ob Steuergelder auch anders eingesetzt werden können. Aber wer bin ich schon um das zu beurteilen. Zudem nicht immer meckern sondern auch mal dankbar sein und/oder Freude an etwas haben. Da es langsam aber sicher kühl wurde und Ryan und ich geplant hatten abends zu kochen, wollte ich nicht zu spät im Hostel sein. Zudem musste ich noch die morgige Reise buchen. Angekommen, habe ich mich zuerst mit Ryan über den Schlachtplan des vor uns liegenden Abend beraten. Spontan haben wir uns entschieden den Plan mit kochen über den Haufen zu werfen und stattdessen Tacos essen zu gehen. Als das geklärt war, habe ich alles für Jönköping (gesprochen "Jönschöping") gebucht.
Daraufhin gings los Richtung Järntorget und zu Tacos&Tequila, einem schicken Restaurant, welches für hervorragende Tacos bekannt sein soll. Für mich war es das erste Mal, dass ich Tacos probiert habe. Wenn die gut gemacht sind, ist dass ein wahrer Gaumenschmaus, wirklich gut.
Nach dem Essen ist vor der Bar. Da ich das Jerntorget Brygghus empfohlen hatte, war dies unsere erste Anlaufstelle. Als jedoch vier Securities vor dem Etablissement standen, wovon einer im Inneren patrouillierte, waren wir uns nicht mehr sicher, ob das der Ort ist, an dem wir unseren Abend verbringen wollen. Also weiter zur nächsten Strasse, wo Ryan die Down Under Bar ins Auge sticht. Das passt wie Arsch auf Eimer, perfekt. Die beiden Barkeeper, beide aus Australien, waren so authentisch wie man nur sein kann und haben einfach gute Laune verbreitet. Das kredenzte Bier war ebenfalls nicht schlecht. Draussen unseren Platz eingenommen, kamen wir recht schnell mit dem Doppel am Tisch gegenüber von uns ins Gespräch. Johannes und Sophie. Das Gespräch hielt sich wacker, selbst als Johannes seinen Kaffe und das Bier gekonnt über seiner Hose verschüttet hatte. Als wir dann die zweite Runde bestellt haben, ist dem jüngeren Barkeeper, der wohl selbst auch gerne am Zapfhahn genascht hat, das Kartenlesegerät runtergefallen und war, zumindest für ihn, defekt. Ryan hatte sich der Sache angenommen und das Ding repariert worauf uns der Barkeeper zwei australische bisquit shots spendiert hatte. Die waren wirklich gut. Laut ihm sollten sie nach TimTam, einem australischen Schokoriegel schmecken. Irgendwann war dann jedoch Zapfenstreich, dass heisst, dass die Sitzplätze draussen geschlossen werden und der Ausschank sowie der Genuss der kühlen Getränke lediglich im Innenraum der Bar stattfinden dürfen. Da war die Bude auch schon gut voll. Also auf ins Getümmel. Als ersten haben wir Federico aus Córdoba in Argentinien kennengelernt. Ein wahnsinnig cooler Typ. Leider waren die Begegnungen danach eher etwas seltsam. Einmal kam ein doch recht betrunkener Schwede auf uns zu, der von seiner Musik erzählt hat und uns danach fragte ob wir Drogen für ihn hätten. Okay, auf zur nächsten Bar. Jernotorget Brygghus.
Als wir nun dort waren, war der Laden voll. Gott sei Dank konnten wir uns einen Platz ergattern, der jedoch bei unserer nächsten Bestellung direkt wieder eingenommen wurde. Reise nach Jerusalem, Bar-Edition. Wieder ein paar spezielle Menschen, arrogante Frauen und Leute, die mich als Arschloch bezeichnet haben, weil ich auf die Frage woher ich komme "Tyskland" geantwortet habe. Ich schiebe das mal auf den ausgeprägten Alkoholpegel von denen. Für Ryan und mich war der Abend im Brygghus geritzt.
Auf nach Hause.
Bei etwa der Hälfte des Weges sieht Ryan einen E-Scooter und frägt mich, ob wir nicht mit dem nach Hause fahren wollten. Okay, ich fahre, da ich praktisch nüchtern war und er ist "Beifahrer". Das war lustig. Angekommen am Hostel meinte er, er kenne dort einen Aussichtspunkt auf die grösste Brücke in Göteborg, der nur etwa einen Kilometer entfernt sei. Also, jeder schnappt sich einen Scooter und los geht's. Das alles spielte sich um 02.30 ab. Aus einem Kilometer wurden schnell fünf, macht aber nix, da die Fahrt einfach zu viel Spass gemacht hat. Der Aussichtspunkt war atemberaubend, da die Brücke bei Nacht beleuchtet werden muss. Auf dem Rückweg durch den Tierpark haben wir noch Pinguine gesehen und haben dann final um 03.30 die Lichter gelöscht.
Tack så mycket, Ryan und Göteborg. Gut wars.
Vi ses imorgon.Read more








