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  • Day 161

    Verstörende Begegnung | Grand Teton NP

    August 10, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Ich weiß wirklich nicht wie wir das schaffen. Wir geraten jedes mal an die komischsten menschen, diesmal waren es genau genommen 6 menschen.

    Ein Pärchen, eine 3-mann-Gruppe aus Québec und ein einzelner reisender hahaha. Also es fing alles so an...

    Wir sind nachdem wir uns von diesem über-touri-ort verabschieden konnten (da wir 7$ für deinen Tagespass bezahlen mussten haben wir uns gedacht wir nutzen das und gehen nochmal duschen, also 2 duschen für 7$, klingt schon besser :D) sind wir zu einem kostenlosen „campingplatz“ gefahren. Kaum dort angekommen sind wir auf „john“ gestoßen, ein sehr witziger aber etwas trotteligen Typ aus Florida. Er hat einen schwarzen Schäferhund, sehr süß, aber er sagt er ist böse. Hab ich nicht ganz verstanden aber okay. Dieser campingplatz war für uns aber nicht ganz erreichbar, weil die straße die dorthin geführt hätte aus steinen bestand, also aus so ca. 20 cm Durchmesser steinen. Keine Ahnung welche autos da darüberbrettern können, unser bredek jedenfalls nicht. Also sind wir ganz am Anfang auf einem großen schotterplatz geblieben, zwei autos neben john. Wir brauchten ja auch nur einen platz zum schlafen, legal bevorzugt. Kurz danach kamen wolf und Morgan an, ebenfalls aus Florida, und haben überlegt wo sie für die nacht parken sollten. Da die beiden aussahen als wären sie in unserem alter haben wir dann angeboten, dass sie einfach neben uns bleiben können.

    Aus diesem angebot wurde ein gruppentreffen am Lagerfeuer mit von john gesponsertem Feuerholz. Irgendwann im Laufe des abends kamen noch 3 Jungs mit einem Québec kennzeichen an, woraufhin wir alle unseren Unmut über die provinz zum Ausdruck gebracht haben- aber: chapeau, Sam, Alex und Erik waren extrem cool und witzig. Am ende des abends saßen wir alle bis 1 Uhr morgens zusammen, Pfadfinderstimmung inklusive (die Québec Jungs sind -wie der Zufall es will- auch wirklich Pfadfinder).

    Uns ist nicht so ganz klar geworden was Morgan und Wolf beruflich machen, john macht irgendwas für den Staat und arbeitet auch an Flughäfen und sowas und die Jungs waren 19 und fangen jetzt ihr Studium an oder sowas. Als Morgan ihren bartagam aus ihrem Anhänger geholt hat wurde mir langsam klar, dass die beiden etwas „anders“ sind. Das hat eigentlich schon der name ihres Gefährten verraten. „Wolf“ ist glaube ich nämlich kein richtiger Name. Zwischendurch haben die beiden sich auch ganz merkwürdig gestreckt, als würde man von 3 stunden sitzen irgendwelche körperlichen Beeinträchtigungen erwarten müssen. Der abend nahm seinen lauf (und nico 6 corona zu sich) und wir sind dann alle irgendwann brav in unsere Unterkünfte verschwunden.

    Am nächsten morgen ging es dann noch merkwürdiger weiter als „wolf“ mit offenen und sehr langen Haaren ohne t shirt und mit einer Wasserflasche bewaffnet aus seinem Anhänger rauskam. Bis 9 uhr morgens schlafen wäre für ihn sehr ungewöhnlich, denn er hat eine sehr routinierte morgenroutine und sein Körper würde ihm so viel schlaf nicht erlauben (darüber kann ich nur lachen, 13 stunden sind ja wohl das Minimum, vorher geht nichts). An dieser stelle habe ich den fatalen Fehler gemacht nachzufragen was denn seine routine sei. Ja also zuerst natürlich sein obligatorisches wasser, denn (danke für die Erklärung, wäre das nicht etwas offensichtliches das jeder erwachsene ebenfalls weiss) der Körper verliert im schlaf wasser. Das wäre notwendig um alles wieder ins geichgewicht zu bringen (............ ich glaube nicht, dass hier eine Flasche wasser bei dem Kollegen reicht). Da hat es langsam klick gemacht, denn am Abend zuvor haben wir uns über Zucker unterhalten und er hat schon sehr weise darüber gesprochen, dass man Zucker aus seiner Ernährung streichen sollte weil man deswegen mehr oder weniger stirbt. Auch hier, lieber wolf, nein, man stirbt nicht wenn man hin und wieder mal ein Eis isst. Oder ein Brot, in de zwangsläufig auch so etwas drin ist. Aber gut, lassen wir das, ich will ja nicht, dass sein Gleichgewicht gestört wird.

    Seine morgenroutine besteht (beginnt übrigens um 5 uhr morgens........) weiterhin aus 1 stunde yoga und 1 stunde meditation, gefolgt von einer dusche und frühstück- zuckerfrei versteht sich. Dann ist mir auch eingefallen, dass seine Gefährtin etwas von „eigenem business“ erzählt hat. Nico und ich sind natürlich sehr neugierig geworden und nico hat sich die instagram Namen geben lassen (@morgan_yonge bei instagram...). Ich habe nico sofort angesehen, dass er einfach nur weg wollte, da war nämlich derselbe Blick wie in Situationen als er auf dem Spielplatz keine snacks mehr hatte. Also sind wir, zugegebenermaßen mittlerweile ziemlich genervt von Wolfs Möchtegern Weisheit, direkt abgehauen nachdem wir den Kanadiern noch alles gute gewünscht haben, die waren echt nett und normal.

    Als wir internet hatten und gesehen haben was die beiden für einen Schrott fabrizieren hatten wir dann auch keine fragen mehr. Sie ist spirituelle Architektin (WTF ?) und er ist „mindset“trainer oder sowas und verkauft eigene „Programme“ im Internet über die die käufer Bewertungen a la „Wolfs Programm hat mein leben verändert“ aussehen. Da will ich garnicht wissen welche armen Würmer diesen scheiss kaufen und GLAUBEN.

    Herzlichen Glückwunsch, Wolf und Drachenlady Morgan, ihr habt es in unser Kabinett der Kuriositäten geschafft!

    Schockiert und auch glücklich, dass wir jetzt die Wahrheit kennen und vor allem in dem wissen, dass wir nicht zurück zu diesem Platz fahren, wie erst morgens zusammen besprochen weil der abend ja so cool war, haben wir uns dann auf reisen durch den Grand Teton nationalpark gemacht der direkt vor dem yellowstone nationalpark liegt. Leider ein ziemlich beachtlicher Flop. Nicht nur, dass der komplette park vollkommen überflutet war (und ich meine nicht durch wasser, sondern durch touristen) und man absolut keinen parkplatz gefunden hat, hat man auch nicht wirklich etwas gefunden was man sich hätte angucken können.

    Die „attraktionen“ in diesem park sind die berge, die sieht man allerdings von überall, also haben wir uns gedacht, dass wir uns eher einen gefallen tun wenn wir uns einen schlafplatz suchen. Auch das war nicht so einfach, die ersten 5 Plätze waren nämlich hoffnungslos voll. Die letzte chance die wir hatten hat sich aber als Glücksgriff erwiesen und wir mussten nicht zurück zu den verrückten Gefühlsarchitekten.

    Den Nachmittag und abend haben wir dann einfach nur rumgehangen und Wassermelone gegessen (ca. 15 kilo davon) und sind dann abends vollkommen ermüdet in den Schlaf gefallen :D schöner tag!

    Morgens sind wir dann ab in den yellowstone gedüst.
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