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  • Day 6

    Triest

    May 8, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Manche Dinge sind auf einem Roadtrip nicht planbar: das Wetter, Parksituationen in größeren Städten und Öffnungszeiten auf dem Land…

    Nachdem sich das Wetter nach unserer Wanderung gestern schlagartig sehr verschlechtert hat, haben wir spontan entschieden einfach weiter Richtung Süden zu fahren. Das ist ein großer Vorteil beim Reisen mit Camper: spontan weiterfahren oder länger an einem Ort bleiben. Laut Wetterbericht soll es an der Grenze zu Italien etwas wärmer und sonnig sein, weshalb wir uns die Hafenstadt Triest zum Ziel machen. Gesagt, getan. Wir erreichen am frühen Abend einen Campingplatz, ruhen uns nach der Wanderung durch den Tolmin Klamm erst mal ausgiebig aus und trinken abends noch ein kühles Getränk mit Blick auf die Boote im Golf von Triest.

    Leider nieselt es aber auch hier am nächsten Tag aber wir fahren trotzdem erst mal Richtung Stadtkern, da dort viele Parkplätze am Hafen vorhanden sein sollen. Tja, eine riesige Parkfläche ist leider vollständig gesperrt und alle anderen restlos besetzt. Wir entscheiden kurzfristig das Auto an der Seite abzustellen und abwechselnd ein wenig zu laufen, denn die andere Alternative wäre direkt weiterzufahren. Innerhalb kürzester Zeit eile ich also zunächst ins „Eataly“ (ja, der hätte von mir kommen können) - ein Kaufhaus voller italienischer Leckereien: Pasta, Pesto, Gebäck, usw.
    Weiter gehts Richtung „Piazza Unità d'Italia“ und dem „Canal Grande di Trieste“. So gut es geht sauge ich das italienische Flair auf und spaziere dann am Hafen entlang wieder zurück zum Auto.

    Unser Stellplatz für die Nacht ist ein privates Grundstück (wieder in Slowenien) angegliedert an ein Gasthaus irgendwo im Nirgendwo. In den Rezensionen steht, dass man hier frei stehen kann und dafür dort etwas isst. Als wir uns aber gerade auf den Weg zum Abendbrot machen, meint die Wirtin, dass wir hätten vorbestellen müssen. Ja logisch, es ist Nebensaison und außer zwei andern Gästen ist niemand hier aber es stand auch nirgends. Plan B ist eine andere Gaststätte 5 Minuten zu Fuß entfernt. Ebenfalls geschlossen und überhaupt wirkt der Ort eher menschenleer. Eingekauft haben wir ausgerechnet heute auch nicht. Mittlerweile ist es fast dunkel, es regnet und der Hund hat schon den ganzen Tag große Bauchschmerzen. Wir sind kurz davor unsere restlichen Nudeln mit dem neuen italienischen Pesto zuzubereiten, da ruft uns doch die Wirtin ins Haus. Ab hier wird’s nicht weniger skurril. Es gibt nämlich keine Karte, nirgends steht ein Menü geschrieben oder wird erklärt, was es denn überhaupt gibt. Wir beschließen lieber nachzufragen und ebenfalls zu erwähnen, dass für mich nur vegetarisch in Frage kommt. Wir hätten uns denken können, dass auch Kartenzahlung eher ein Problem ist und so lassen wir uns auf ein vegetarisches Menü ein, welches wir uns teilen, um es überhaupt bezahlen zu können. Was wir nicht erwartet haben, ist (trotz der ganzen Versrändigungsschwieirgkeiten) ein absolut liebevoll hergerichtetes Menü, bestehend aus einer Vorsuppe, Polenta (von beidem sogar zwei Portionen), einem Salat mit selbst angebautem Gemüse und einem großen Stück Apfelkuchen. Die Gastfreundlichkeit und Mühe hat mich sehr berührt und somit gehen wir trotz all der unvorhersehbaren Umstände glücklich (und nicht hungrig) ins Bett.
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