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    Völklingen bei Saar-km 75

    6. Mai in Deutschland ⋅ ⛅ 16 °C

    Frühstück an Deck im Dillinger Hafen, in der Morgensonne! Die Marina ist ruhig, die Fische springen, die Autobahn rauscht.

    Wir rufen Georg an. Zwei von zwei Bootshaken an Bord lassen sich zwar ausziehen, aber nicht feststellen. Kein Problem, Georg bringt uns umgehend einen neuen Bootshaken vorbei - Danke, Georg!

    Thomas und ich wechseln uns ab, vorgestern nach Dillingen ist Thomas gefahren, heute bin ich am Steuer. Die heutige Saarstrecke geht nach Völklingen, 19 km zu Berg, Brückenhöhen sind ok, keine Engstellen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung, also unproblematisch. Inzwischen ist der Himmel wolkenverhangen, es ist kühl und windig geworden. Einige Frachter sind am Vormittag an der Marina vorbeigefahren und haben erst Wellen, dann Sog erzeugt, den sogenannten Schwell. Dann wollen wir mal ablegen…

    Was jetzt kommt, ist vielleicht nur für Novizen interessant und für alte Skipper-Hasen eher langweilig, also ggf. gern überspringen, Thema Rad-Effekt :)
    *** Wir liegen steuerbordseitig längs am Steg mit dem Heck 90 Grad zur Hafenausfahrt. Geplantes Ablegemanöver, ohne die Strahlruder zu benutzen: 1. rückwärts fahren, um am Bug mehr Platz zu haben. Dann 2. vorwärts über Backbord um 270 Grad drehen, dann 3. vorwärts raus aus dem Hafenbecken, so der Plan…
    Nun zum Rad-Effekt: Ein rechtsdrehender Propeller versetzt das Boot im RÜCKwärtsgang nach Backbord (Eselsbrücke: rechter HandRÜCKEN hat den Daumen links); Ruder nach Steuerbord gleicht das aus, so dass man gerade rückwäts fährt. Also, #1 CHECK, das hat geklappt!
    Aber der 2. Schritt, das Vorwärtsdrehen nach Backbord war keine gute Idee…Warum? Auf der Steuerbordseite ist der Steg, und das Boot dreht bei so einem Manöver mit dem Heck nach Steuerbord…richtig, das war knapp! Also weiter zurückfahren, am Ende des Steges in die Hafeneinfahrt und dann haben wir vorwärts nach Steuerbord gedreht - und raus aus der Marina :) ***

    Um 13 Uhr fahren wir ab. Vorbei geht es am Industriehafen Dillingen und dann am Stadtanleger Saarlouis, der kürzlich renoviert wurde. Beide Ufer grün, Reiher fliegen an uns vorbei ab und zu am Ufer ein Stahlwerk:) Aber kein einziger Frachter mehr und erst recht kein Sportboot, ganz ruhige Fahrt.

    Bei Saar-km 66 kommen wir an die Schleuse Lisdorf. Wir sind ganz allein auf weiter Flur. Der Schleusenwärter ist über Kanal 22 zu erreichen. Nur für uns leert er das Schleusenbecken, damit wir ins Oberwasser schleusen können. In Frankreich kostet das etwas (Vignette), Deutschland macht das umsonst.

    190m lang ist die Schleuse, davon brauchen wir nur knapp 11m. Sie hat nur 3,80m Hub und Schwimmpoller, Weil wir weit hinten bleiben können, d.h. weit weg von dem einlaufenden brodelnden Wasser, liegt die Solaris relativ ruhig während der Schleusung. Die Bewölkung klart auf, kalter Wind, aber endlich wieder Sonne, so kann es bleiben.

    Das Saarpolygon bei Saar-km 63 kommt in Sicht, eine Erinnerung an den 2012 beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier. Es ist fast 30m hoch und hat aus allen Blickrichtungen eine andere Form. Fun fact: Das Saarpolygon war 2022 in mehreren deutschen Bundesländern Gegenstand des Matheabiturs.

    Riesige Industriebauwerke kommen in Sicht, teilweise sind sie in Betrieb, andere sind “lost places”. Um 15:00 Uhr in Völklingen angekommen legen wir unkompliziert längsseits am linken Ufer an. Es gibt ca. sechs Liegeplätze hintereinander am Sportbootsteg mit Wasser und Strom. Alle frei, nur ganz hinten liegt ein Einsatzboot der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen, die den Steg - telefonisch - betreut. Die Feuerwehr hat den Code für die Gittertür, die den Landzugang absperrt.

    Wir beenden den Tag mit einem kleinen Stadtrundgang. Die Völklinger Hütte dominiert, ist sogar Weltkulturerbe. Interessante Blickachsen und Skulpturen im Zentrum, aber sonst… Industriestadt eben. Es heisst, man solle mehr als 3 Std einplanen für den Besuch der stillgelegten Industrieanlage Völklinger Hütte - ob das stimmt sehen wir morgen.

    Heute kochen wir Spargel!

    Strecke Dillingen-Völklingen, Saar-km 56-75, Entfernung 19km Schleuse 1 (Lisdorf), Dauer: 3 Std., Wetter: sonnig, kühl
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