• Reiher auf dem Drempel der Schleuse Saarbrücken im flachen Wasser; die Kammer ist 4,50 tief
    Seit Jahren defekt: Tankstelle zwischen Écluse No 26 und 27Écluse No 28 Alte Mühle WelferdingÉcluse No 29TeichhuhnÉcluse. No 30, Sprechfunk auf HüfthöheEndlich wieder Enten vor der Schleuse GüdingenWilde Hausgänse vor dem Schleusenvorkanal GüdingenSaarbrücken am HafenClubausfahrt, alle aus Luxemburg, auf dem Weg in den Saarbrücker HafenSaarbrücken , das Wetter schlägt langsam umSportbootanleger Völklingen, Regenpause, kaum zu glauben

    Gewitter in der Schleuse Saarbrücken

    21. Juli in Deutschland ⋅ ☁️ 19 °C

    Noch 10 Kilometer und drei Schleusen, dann müssen wir Frankreich leider Tschüss sagen. Auch verlassen wir den Saarkanal und kommen auf die Saar. Die ersten Schwäne, viel mehr Reiher und andere Vögel sehen wir. Die Saar schlängelt sich ins Industrierevier des Saarlands.

    Die bequeme Fernbedienung für die französischen Schleusen müssen wir leider abgeben. In der Écluse No 30 fordert die Automatenstimme ausdrücklich dazu auf. Als die Tür der Box klemmt, in die man das Teil samt Ladegerät legt, ist der Kontakt zu einem hilfreichen Schleusenwärter schnell hergestellt. Die Stimme des Automaten quäkt zwar weiter, aber das Schleusen klappt trotzdem.

    Ab jetzt müssen wir die Schleusen wieder anfunken. Die Schleuse Güdingen ist auf Kanal 79 erreichbar. Keine Antwort. Wir stehen vor dem Haltezeichen und sind ratlos. Die Schleuse und die Ampel sind nicht zu sehen, denn Güdingen hat einen Vorkanal, der um die Kurve geht. Für den Nachmittag ist Regen und Gewitter angesagt. Es wäre gut, wenn wir bis dahin am Ziel wären. Also sagen wir nochmal unseren Funkspruch auf. „Ja, ich lass schon Wasser in die Schleuse, “ kommt es gelangweilt zurück. Danke. Dann fahren wir mal vor. Hinter der Kurve sehen wir die rote Ampel und halten hinter der Panta Rhei aus Schweich, die auch wartet, schon länger als wir. Das Paar war aufgebracht, denn sie hätten beobachtet, dass der Schleusenwärter erst in Ruhe eine Zigarette geraucht hat, bevor er sich gemeldet hätte.

    Jetzt geht es endlich weiter, von Güdingen nach Saarbrücken. Der Himmel vor uns wird dunkler. Zusammen mit der Panta Rhei fahren wir auf die Wolkenwand zu und dann in die Schleuse Saarbrücken, die letzte vor unserem heutigen Ziel. Ein Reiher fliegt hinter uns und landet in der Schleuse auf dem Drempel, den Absatz auf der Bergseite jeder Schleuse. Er beginnt, im flachen Wasser Insekten zu fischen.

    Dann eine Windböe und das Gewitter ist da, der Reiher fliegt weg. Der Wind drückt unsere Boote vorn von der Wand weg, stellt sie schräg. Wir haben unsere liebe Not, die Solaris gerade zu halten. Die Panta Rai hat weniger Glück, das Heck haut gegen die Schleusenwand. Blitze zucken durch die Luft, der Donner kommt kurz darauf. Hat man nicht als Kind gelernt, dass man bei Gewitter nicht im Wasser sein soll? Tja, aussteigen ist keine Option. Wir halten das Boot zu zweit und werden ziemlich nass. Der Dreck von der Schleusenwand spritzt umher. Und dann sind wir endlich unten, und fahren hinter der Panta Rhei aus der Kammer. Das Gewitter lässt nach, der Regen begleitet uns noch ein Stück. Wir fahren langsam, zum Anlegen im Regen hat keiner Lust.

    Am Sportbootanleger der Stadt Völklingen kommen wir an, als der Regen aufhört. Ein langer Steg am Ufer, den wir schon kennen. Wir waren im Mai schon hier: 24 h kostenlos, Wasser und Strom nach Münzeinwurf (zwei 1€ Stücke), den Türcode erfährt man telefonisch bei der Feuerwehr. Die Panta Rhei macht vor uns fest, und wir sehen auch die Altlantis aus Düsseldorf (die mit dem Hund und der Satellitenschüssel), die wir an der Écluse No 16 getroffen hatten. Die Saar ist klein.

    Uns beschäftigt, wo wir Tanken könnten. In den Wasserkarten sind auf der Saar bzw. dem Saarkanal zwei Bootstankstellen verzeichnet, in Port Houillon und zwischen Ecluse No 26 und 27. Beide sind defekt und zwar schon seit Jahren! Der Vercharterter sagt, dass es auf der Saar keine Tankstellen gäbe. Wir könnten das Boot aber mit leerem Tank abgeben; er würde 2€ pro Liter berechnen…

    Wir haben herausgefunden, dass es ein paar Landtankstellen in erreichbarer Nähe zum Wasser gibt, aber ohne Benzinkanister? Und wer schleppt die ggf. zum Boot? Der junge Hafenmeister in Sarreguemines hätte uns immerhin Kanister und eine Schubkarre geliehen. Die Tankstelle dort war einen Kilometer vom Liegeplatz entfernt. Danke! Wir schauen uns jetzt mal an, was die Marina in Merzig anbietet: Man stellt angeblich ein Auto zur Verfügung für die Fahrt zur nächsten Landtankstelle. Wir sind gespannt!

    Heute, Mo, 21.7.: Sarreguemines (Saargemünd) bis Völklingen, frz. Saar-km 64 -75,6 (auf der St..-frz. Grenze), dann Saar-km 94-75 ; Strecke 32 km; Schleusen 5 (Écluse No 28 - 30 und Schleusen Güdingen und Saarbrücken); Engstellen; Fahrdauer 5 Std., Wetter: früh morgens sonnig, dann bewölkt, bis 21 Grad, nachmittags Regen und Gewitter
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