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  • Day 2

    Quito

    September 8, 2016 in Ecuador ⋅ ☁️ 10 °C

    Ja, also so einen Jetlag bekommt man ja am besten weg wenn man möglichst lange wach bleibt. Das hab ich gestern mal so hinbekommen und trotzdem stand ich um acht senkrecht. Ist es Gewöhnung wenn ich jetzt nicht mehr schlafe und beim Aufwachen mein Herz pumpt wie ein Maikäfer?
    Achso, da sagt die Jenna, das könnte die Höhe sein. Jenna heißt wirklich Jenna, auch wenn Nicolas sie Gina nennt. Damit sind dann auch schon alle Namen von Pornostars abgedeckt, die ich mir je merken konnte. Und ich hab schnell mal drei Namen genannt und keiner weiß mehr worum es geht. Herzlich willkommen in meinem Kopf.

    Ich hasse Walkingtouren und doch war ich wieder dabei, wie in Porto. Volle Kanne. Und sie war super, das unterminiert mein Vorurteil das diese Touren scheiße sind.
    Naja, man hat doch etwas gelernt und mal ein paar Sachen gesehen:
    - den Markt, in dem man von Kuh und Ziege alles kaufen kann, außer ein lebendiges Tier. Hier gibt es eine Fischsuppe, encebollado. Soll gut sein gegen Kater. Und die machen alles mit Saft, bzw aus allem Saft.
    - Quito bedeutet eigentlich Mittelpunkt der Welt in den indigenen Sprachen. Is ja auch kein Wunder, es sind nur 20 km bis zum Äquator und um 12 hat man wirklich so gut wie keinen Schatten.
    - Quito war die zweitwichtigste Stadt des Inkareiches, nach der Hauptstadt Cuzco. Es war vor allem ein religiöses Zentrum wegen des Äquators.
    - Von Quito aus wurde die erste Revolution gegen die Spanier gestartet. Bolivar kam erst später und befreite Südamerika.
    - Von hier aus startete eine Expedition, welche den Amazonas und seinen Ursprung fand.
    - Ecuador hatte bis 1999 eine eigene Währung, den Sucre. Dann gab es eine. Hyperinflation und man übernahm den US-Dollar.

    Ja und nach diesem musste ich erstmal ein bisschen geistigen Dünnschiss los werden. Also sind wir zur Kathedrale. Nicht wegen den Priestern, sondern weil man dort auf die Türme rauf kann. Und um auf den hinteren Turm zu kommen, läuft man mal kurz durch das Dach und eine Außentreppe hoch.
    Also früher dachte ich ja immer Gott muss ihm Dach wohnen. Also wenn das stimmt will ich nicht tauschen. Zugig, heruntergekommen und fegen könnte er auch mal.
    Und in einem der vorderen Türme gibts einen Geschenkeshop und ein Restaurant. Vielleicht ist Gott ja eigentlich Koch oder Keller. Und wir drei, Nicolas der Franco-Kanadier, Mathys der Holländer und ich, der Deutsche, sind uns sicher das man aus der Location viel mehr raus holen könnte.
    Für runter könnte man Rutschstangen installieren, man muss sich halt vorher schön einölen, was man aber mit einem Strip Club, oder Club ohne Strip, verbinden könnte. Das Uhrenhaus wäre der perfekte Ort für eine Bar und bei jedem Glockenschlag muss man trinken. Also großes Event für Familien gäbe es "vertical Bowling", sowas wie das Galilei Experiment für die ganze Familie. Oder man spannt eine Slakline zwischen den Türmen.

    Naja, nu is erstmal Zeit zu pennen, vielleicht auch besser so, und später besteigen wir ein Jungfrau.
    Also die Statue heißt Jungfrau und man kann rein gehen. Man soll auf den Hügel, wo diese Frau zu finden ist, nur nicht hoch laufen. Dort wird man mit Sicherheit ausgeraubt. Also hochfahren.

    P.S.: Bei unserem Ausflug, bei dem wir der Versuchung wiederstanden haben, einfach trotzdem hoch zu laufen da es vom sicheren Bereich kaum mehr als fünf Minuten sind, haben wir einen Deutschen aus unserem Zimmer getroffen. Dieser stand da oben mit einer Riesenkamera und ist einfach hoch gelaufen. Und nachdem wir ihm sagten das es nicht sicher sei, auch wieder runter. Und er lebt noch, die Kamera auch.
    Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
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