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  • Day 8

    Ladys Night

    September 14, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 10 °C

    Jaa, also was soll man dazu sagen? Vielleicht fang ich mal mit dem Tag an. Also heute, in der Schule, haben wir ganz viel gemacht! Wir haben Spanisch gesprochen und die Reflexivverben gelernt. Und dann haben wir den Unterschied von conocer und saber gelernt...und dann haben wir tener und que gemacht...und dann haben wir haber gemacht...und dann... Jaja
    Also man sagt mir nach ich sei ein guter Schüler und lerne schnell, auch wenn ich anscheinend einen starken spanischen Akzent habe. Vale!? Wo der herkommt weiß auch kein Mensch. Oder schon mal nen blonden Spanier gesehen? Die meisten Leute glauben sowieso ich komme aus Deutschland oder Schweden.

    Naja und heut Abend war, wie jeden Mittwoch in Quito, Ladys night. Das bedeutet alle Frauen bekommen bis 11 kostenlos zu trinken. Und während normalerweise in Deutschland das für die Drinks bedeutet, dass sie kaum Alkohol enthalten, beudetet das hier das sie kaum was anderes enthalten.
    Ich habe in mehreren Blogs vor meiner Reise nach hier her zu den persönlichen Sicherheitsvorkehrungen gelesen, man solle unbedingt den Vollrausch vermeiden. Das wird bei sowas dann halt schwierig, weil umsonst und es ist ja nicht so als wenn ein lustiger Abend einen niemals dazu bringen würde zu trinken.

    Ich bin da ja eher der Biertrinker. Mein Glück das das Community Hostel auch eine Brauerei hat. So kommt jeder auf seinen Pegel und das "ich trinke nur drei Bier, ich muss morgen zur Schule" hat sich dann auch erledigt. Dieser Vorsatz ist wohl neben "ich höre mit dem Rauchen auf", "ich nehm jetzt ab" und " ich esse ab jetzt keine kleinen Kinder mehr" der wohl am meisten missbrauchte Vorsatz.
    Naja, also sind wir kurz mal auf der Ladefläche von Marcos Pick Up ins Mariscal gefahren. Das könnte man öfter machen: ich sitze auf der Ladefläche wie ein zurückgekehrter Astronaut, mein Haar weht im Wind wie die Locken von David Hasselhoff und aus meinen Augen kommen leichte Tränen von der leicht kalten Brise...ich fühle mich als hätte ich die Welt gerettet.

    Naja, dort angekommen fing das erstmal an wie in einer Bar: alle stehen rum und trinken was. Ich werde angeschaut wie ein Pferd weil ich einen blonden Bart habe und nach zwei Drinks traut man sich in bester Harald Juhnke Manier (keine Termine und leicht einen sitzen) auf die Tanzfläche und glänzt erstmal mit dem ganzen fünf Salsatanzschritten die man so im letzten halben Jahr gelernt hat.

    Das wäre, bedenkt man das es sehr amüsant war, alles über diesen Abend. Aber das wäre ja nicht aufregend wie das Leben nun mal so ist. Ganz wie die Geschichten von Heidi fehlt da bisher einfach der Mord und Totschlag. Also festhalten und nicht vergessen zu atmen, ich will für keine Todesfälle verantwortlich gemacht werden.
    Ich war gerade dabei alle Frauen mit meinen Tanzschritten völlig um den Verstand zu bringen während ein paar diese harten Drinks nicht so gut zu vertragen schienen...wobei man nie ausschließen kann das da vielleicht auch andere Mittel im Drink gewesen sein könnten. Und es wäre eine klassische Doppelmoral wenn ich Leute verurteile, die vielleicht zu viel getrunken haben, mein Umgang mit Alkohol war immer sehr vorbildlich...nicht.
    Also wird da gerade ein weibliches Wesen an mir auf der Tanzfläche vorbei getragen welches total das Bewusstsein verloren hatte. Und auf die Frage was mit ihr sei, ginge mich das ja nichts an. Haben sie schon mal Ecuadorianer gesehen den man in lautem Deutsch den Dschihad erklärt hat? Nein? Probieren sie das mal aus. Es verfehlt seine Wirkung nicht.
    Doch wo waren eigentlich die anderen? Also kurz mal dieses bewusstlose Geschöpf, oder sagen wir Sack denn auch eine dünne Frau kann verdammt schwer werden, bei der security abgeben und die anderen suchen. Dann ab ins Taxi und mal zum Hostel. Währenddessen keine Reaktion des Patienten.
    Am Hostel habe ich erstmal versucht sie hoch zu tragen, ich muss wieder mehr trainieren. Gut das Emily mir geholfen hat. Aber auch wieder schlecht für sie, denn gerade auf dem Weg zum Bad kam eine sehr gesunde Reaktion zustande, wobei sie dabei mich, Emily und vor allem sich selbst mit einer gesunden Mischung aus Alkohol und Abendessen eindeckte. Ein Grund mehr für die Badewanne. Und dies, meine Damen und Herren, wird wohl die Dusche mit zwei Frauen sein, die mir am ehesten in Erinnerung bleiben wird. Angezogen, kalt und ein Geruch den ich jetzt nicht beschreiben will. So hatte ich mir das vorgestellt als man mir vor längerer Zeit zum ersten Mal das Konzept des Dreiers vorgestellt habe.
    Und jetzt habe ich wieder genug Wäsche für eine Maschine voll.
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