• Den Atlantik im Rückspiegel

    14 апреля, Испания ⋅ ☁️ 11 °C

    Ein neuer Start in den Tag. Irgendwie rennt die Zeit wie im Fluge. Schnell eine Schmerztablette geschluckt und dann ging es auch schon rein in die Wanderstiefel. Die Landschaft hatte heute ein wahres Auf und Ab zu bieten. Es war stark bewölkt, ab und zu schaute die Sonne auch mal durch. Es ging viel durch die Natur, die Aussichten wunderschön.

    Heute waren viele Pilger auf dem Weg unterwegs, manche kannte ich schon, manche noch nicht. Viele laufen alleine, andere zu zweit, wenige zu dritt.
    So richtig habe ich zur Zeit gar keine Lust auf andere, irgendwie bin ich mit mir gerade zufrieden. Ich hoffe ich komme zu Hause nicht völlig desozialisiert an.😅

    Frühstück gab es heute keins für mich. Erst gegen 13:00 war ein kleines Café auf dem Weg. Dort machten alle Pilgerer Stop. Italiener, Amerikaner, Dänen, Spanier. Alle Nationalitäten waren vertreten. Wir saßen alle zusammen. Ich haute mir ein riesiges Sandwich mit Seranoschinken in den Bauch, trank einen Café con leche und eine große Fanta.

    Nach einer halben Stunde waren alle Bedürfnisse befriedigt, ich stand auf und verabschiedete mich bei den Anderen mit einem „Buon Camino“.

    Die letzten 14km waren angebrochen. Ein kleines Highlight war der Weg durch einen Eukalyptuswald. Überall zwischen den Bäumen waren Büsche mit gelben Blüten. Und ich mitten drin, ganz allein. ☺️ Ich testete, ob man an den Blättern das Aroma riechen kann und ja, wie ein Erkältungsbad 😂
    Mein Minimalziel „Lorenza“ erreichte ich gegen 14:30Uhr bei Sturm und leichten Regen. Irgendwie wollte ich aber weiter und hängte nach 27km noch 9km dran. Der Weg war genauso schön, gegen Ende machten aber meine Beine rapide schlapp. Die Strecke zog sich, es war ein kleiner Kampf gegen meinen eigenen Körper. Dann schließlich erreichte ich mein Maximalziel „Mondonedo“. Mein Telefon zeigt mir heute 40,2km an.

    Von hier aus sind es jetzt noch 152km bis Santiago de Compostela. Im Kopf beschäftige ich mich jetzt schon viel mit dem Ankommen. Wenn ich das Pensum so durchhalte wie bisher, wenigstens aber 31km pro Tag schaffe, werde ich einen Tag vor meiner geplanten Ankunft ankommen. Ob mir dies gelingt, liegt ganz an meinen Körper.
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