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- Day 10
- Friday, February 28, 2025 at 10:30 AM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 28 m
MexicoCaracol20°40’49” N 88°34’15” W
Chichén Itzá und Cenote Ik Kil - Tag 10

Immer wenn ich schreibe, dass wir morgens früh aufgestanden sind, beschwert sich Elke, dass uns alle auslachen würden. Für mich ist im Urlaub 8 Uhr beim Frühstück zu sein einfach früh! Heute war das wieder so, so dass wir gegen 9 Uhr im archäologischen Park von Chichén Itzá waren. Viel zu spät, denn es waren schon etliche Reisebusse vor uns. Jedoch hatten wir trotzdem noch einige „freie Aussichten“ auf die Kulturdenkmäler.
Chichén Itzá ist seit vielen Jahren Weltkulturerbe und seit 2007 darf sie sich auch in die Liste der 7 Weltwunder der Neuzeit einreihen. Für mich ist es nach vielen Reisen tatsächlich das erste Weltwunder, das ich sehe. Und es verdient zurecht den Namen Weltwunder.
Die Stadt gibt es wohl seit 450 n. Chr. Seither haben die Maya eifrig gebaut, bis sie ihren Konkurrent Ek Balam überholten (zumindest in der Fläche und Anzahl an Gebäuden). Der Name Chichén Itzá bedeutet bei den Mayas soviel wie "am Rande des Brunnens". Der Ursprung dieses Namens liegt in den vielen Cenoten, die rund um die Stadt liegen. Die verschiedenen Pyramiden lagen im Zentrum und die eigentlichen Wohnhäuser im 1547 Hektar großen Umland.
Das Highlight der Anlage ist das El Castillo (Schloss), das zu Ehren des Schlangen-Gottes Kukulcàn erbaut wurde. Im Inneren dieser Pyramide befindet sich noch eine zweite Pyramide mit einem Jaguar-Thron. Und in dieser nur 30 Meter hohen Pyramide stecken unglaubliche architektonische Spezialeffekte, dass es einem Sprache und Verstand verschlagen.
Die Pyramide ist 30 m hoch und hat 365 Stufen. 91 Stufen auf allen 4 Seiten und 1 großer Sockel. Zufall dass es 365 Stufen sind? Wohl kaum. Die Pyramide bildet den kompletten Maya-Kalender ab.
Jeder Besucher steht mindestens ein mal vor der Pyramide und klatscht in die Hände. Warum? Es kommt ein Echo zurück, das an einen Vogel erinnert. Es klingt nach dem Pfiff eines Quetzals - dem Nationalvogel Mexikos. Der Guide erklärte das Phänomen damit, dass der obere Teil der Pyramide konkav und die Tür nicht zentral mittig ist. Somit entsteht dieser spezielle Schall. Ein Zufall? Ich glaube nicht.
Das dritte beeindruckende Phänomen ist der Schatten der Schlange. Im März und September fällt bei Sonnenuntergang der Schatten der Treppen so schräg auf die Pyramide, dass der Körper einer Schlange projiziert wird und dieser direkt in den Schlangenkopf am Fuß der Pyramide fällt.
Wer sich sowas vor 1500 Jahren ausgedacht hat, muss ziemlich schlau gewesen sein.
Übrigens gab es auch eine große Arena für die Spiele der Pok ta Pok. Das war das Spiel mit den Ellenbogen und Hüften. Der Gewinner wurde getötet und durfte damit in die nächste heilige Ebene aufsteigen. Eine religiöse Handlung zu Ehren der Götter. Toller Preis! Jetzt weiß ich wo das Sprichwort "Sport ist Mord" herkommt.
Ein Wermutstropfen fällt jedoch auf diese großen kulturellen Bauten. Das gesamte Gelände gleicht einem riesigen Flohmarkt. Es ist schwierig ein Foto zu machen ohne nicht irgendeinen Souvenir Verkaufsstand im Bild zu haben. Und wenn dann noch Souvenir Masken mit Logos von europäischen Fußballvereinen verkauft werden, siehe Schalke und HSV etc., dann finde ich das ganz absurd.
Alles in allem eine tolle, gut beschriftete Anlage mit imposanten Gebäuden, aber eindeutig viel zuviel Kommerz.
Danach sind wir noch zur Cenote Ik Kil gefahren, welche direkt an unserem Hotel liegt.
Die Yucátan-Halbinsel ähnelt irgendwie einem Schweizer Käse, denn der Erdboden ist total durchlöchert von sogenannten Cenoten. Ca. 9500 Stück in Yukatan. Aber was sind denn nun Cenoten überhaupt? Der Begriff stammt noch von den alten Mayas und bedeutet so viel wie „heiliger Quell“. Dabei handelt es sich um Kalksteinlöcher, die teilweise mit glasklarem Süßwasser gefüllt und oftmals Teil von riesigen unterirdischen Karst-Höhlensystemen sind.
Ik Kil ist ein wahres Naturspektakel, da der natürliche Pool im Boden so schön von tropischen Lianen überwuchert wird. Durch die gute Kombinierbarkeit mit einem Ausflug zum Weltwunder Chichén Itzá ist die Cenote bei Tagestouristen sehr beliebt geworden und hat sich zum bekannten Fotohotspot auf Instagram entwickelt. Auch hier hatten wir Glück erst relativ spät dort hinzufahren, da als wir eintrafen gerade 4 Reisebusse abgefahren sind. Und trotzdem war die Cenote selbst gut gefüllt mit Menschen.Read more
Traveler
Sehr cool 😎
TravelerSehr interessant das alles! Mit Mexiko und Umgebung/Geschichte hatte ich bisher noch nichts wirklich zu tun. Euer Bericht macht neugierig....
TravelerDas hab ich mir bei Frank angeschaut. Der hat doch immer das halbe Wikipedia eingestellt!