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  • Day 46

    Ghandruk-Trek: Pokhara nach Pothana

    May 15, 2019 in Nepal ⋅ ☀️ 22 °C

    Lange haben wir uns darauf gefreut, lange haben wir uns darauf vorbereitet, nun galt es heute ernst: Unsere erste Mehrtageswanderung in Nepal begann heute! Um erst einmal Erfahrungen zu sammeln, haben wir uns für den eher leichten, dreitägigen Ghandruk Circuit Trek entschieden. Drei Tage lang wandern wir nun durch das grüne Vorgebirge des sogenannten Annapurna-Gebiets.

    Weil wir gestern beim Wein am Phewa-See die Zeit vergessen hatten, mussten wir heute jedoch erst einmal Schlafsäcke organisieren. Wie wir hier erfahren haben, sind die Betten in den Berghütten Nepals alles andere als frisch angezogen, weswegen sich ein Schlafsack aufdrängt. Wir machten einen Kompromiss zwischen den qualitativ sehr guten, aber sehr teuren Daunenschlafsäcken etablierter Marken (Z. B. Northface) und den qualitativ zweifelhaften, aber günstigen Fälschungen und kauften zwei Schlafsäcke einer nepalesischen Marke. Mit Schlafsack im Gepäck fühlt man sich doch gleich wie ein Wanderprofi!

    Nachdem wir unser grosses Gepäck im Hotel deponiert hatten, in dem wir bei Rückkehr nach Pokhara logieren werden, nahmen wir ein Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Dorf Phedi. Bereits die Anfahrt war abenteuerlich: Schotterpisten, die so staubig waren, dass man keinen Meter mehr sah, und Schlammbahnen, in denen unser Kleinwagen-Taxi fast versank, wechselten sich ab. In Phedi angekommen, hatten wir schliesslich alles andere als einen sanften Start vor uns: Sofort ging es steil den Berg hoch, mittels - wie könnte es auch anders sein - Treppenstufen. Da die Uhrzeit mit 11 Uhr zu diesem Zeitpunkt schon fortgeschritten war, gestaltete sich der Aufstieg heiss und schweisstreibend. Entschädigt wurden wir aber mit der stetig besser werdenden Aussicht über den Talboden und die Reisterrassen auf beiden Seiten des Tals.

    Als wir 500 der heutigen 800 Höhenmeter geschafft hatten, erreichten wir das Dorf Dhampus und der Wanderweg flachte etwas ab. Statt Treppen und Steinwegen über Reisfelder wanderten wir nun über einen Höhenweg am Hang entlang, in dschungelartigem, tiefgrünem Wald. Zur Dschungelatmosphäre trugen auch die gelegentlichen Regenschauer und die hohe Luftfeuchtigkeit bei, auf die wir uns aber bestens mit Regenjacken gewappnet hatten. Wir lernen dazu!

    Nach etwas mehr als 4 Stunden, in denen wir alte Kinderlieder aus dem Gedächtnis hervorkramten, um unsere eigene Begleitmusik zu erzeugen, hatten wir das Lied "Das alte Haus von Rocky Docky" endlich gemeistert und kamen an unserem heutigen Zielort Pothana an. Dort bezogen wir unsere Zimmer in einer einfachen Lodge, wärmten uns mit einer heissen Linsensuppe und einer lauwarmen Dusche und liessen unseren Wandertag schliesslich mit einer Qualitätsprobe unserer neuen Schlafsäcke ausklingen. Fazit: Die Schlafsäcke müssen sich in den kalten Bergnächten hier erst noch beweisen!
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