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  • Day 44

    Die Oase ruft!

    September 15, 2021 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem leckeren Frühstück vor dem Bergpanorama und dem ausgiebigen Streicheln des Haushundes starten wir den zweiten Tag etwas gemütlicher - heute wandern wir den Canyon etwas weiter hoch, danach gerade entlang Richtung Oase, die sich wie eine grüne Verheißung am Füße des trockenen und braunen Canyons entfaltet.

    Die harte und extrem aufwändige Arbeit der Bauern hier ist bei jedem Schritt spürbar, der Weg staubt, einige Häuser und Gebiete sind nur mühsam zu Fuß oder auf / mit einem Muli zu erreichen, es gibt nur wenige Quellen. Die holprige Straße, die die Dörfer miteinander verbindet, existiert erst seit einigen Jahren und es gibt eine Enklave von 8 Menschen, die jahrelang nur nach einer 12-stündigen Wanderung erreichbar war. Als Miri vor 5 Jahren hier war, gab es Abendessen im Kerzenschein, den Strom gibt es hier erst seit 3 Jahren! Wegen des wenigen Regens letzten Jahres war die komplette Ernte in dieser Gegend für die Einheimischen verloren (plus Covid!). Wir sind hier überall mehr als willkommen, die Menschen sehen sich hier nach der Rückkehr der Touristen und benötigen dringend Einnahmen.

    Es ist der schönste Abschnitt der Wanderung, wir nähern uns großen Anbauterrassen, die alle auf Regen warten, durch die zahlreichen Kakteen bahnen wir unseren Weg, sehen Kolibris und Kondore. Im Zickzack geht es weitere 1,5 h zur Oase, wir erkennen schon unseren Pool, sind hochmotiviert! Wir lassen Kakteen, Wasserfall und Hängebrücke hinter uns und sind restlos begeistert von unserer einfachen, aber schönen Bambushütte und der blühenden Umgebung! Essen und Getränke (riiiiesen Fruchtdrinks und Pisco!) sind herrlich und wir entspannen uns am Pool, nicht zuletzt Dank der wenigen anderen Gäste, denn hier scheint sonst um diese Zeit immer noch Hochkonjunktur zu herrschen.

    Das Abendessen wird von Pablo im Lehmofen zubereitet, einfach köstlich! Vegetarier sollte man in Peru jedoch wirklich nicht sein! Wir gehen früh ins Bett, denn um 4 Uhr beginnt der 4-stündige Aufstieg zurück nach Cabanaconde. Ich habe Magenprobleme und mache kaum ein Auge zu... Nicht nur wegen des Magens und der Aufstehzeit- denn es gibt im Zimmer unzählige Spinnen (und ab und an auch angeblich Skorpione!)...

    Unter dem schönsten Sternenhimmel beginnen wir den Aufstieg, ca. 1100 Höhenmeter müssen überwunden werden...  An dieser Stelle muss ich gestehen, dass es am Anfang echt gut ging, ich ab der Hälfte aber gerne auf einen Muli zurückgegriffen hätte (Gestern hatte ich noch über die Geschichten der peruanischen Touris gelacht, die in der Oase feiern und sich am nächsten Tag hochschaukeln lassen)... Trotz der schönen Umgebung kam mir der Weg gleichförmig und unendlich lange vor. Für mich wollten die Zickzack-Kurven mit den hohen Stufen einfach kein Ende nehmen... Selbst Chris hat mit Motivation und Kraft gekämpft. Verrückt: Einheimische schaffen diese Strecke in 1,5h. Aber wie???

    Oben erwartet uns ein Frühstücksbuffet, das ich erst einmal kaum anrühren konnte. Aber die Tour geht weiter - wir lassen den nächsten Aussichtspunkt für eine Pause im Bus aus, erst die heißen Quellen, Lamas, Alpakas im Vulkankrater (Vale de los Volcanos) und die Steindenkmäler locken uns von den Sitzen.
    Die stundenlange Rückfahrt nach Arequipa belohnt uns mit wunderschöner Vulkan-Landschaft, zahlreichen Lama-und Pekunjaherden. Chris isst im Restaurant Forelle, ich Alpaka-Steak. Bei unserer Ankunft ist der Vulkan Misti in Sonnenlicht gehüllt und begrüßt uns warm... Wir schälen uns aus den staubigen Klamotten und fallen nach einer Dusche totmüde ins Bett.
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