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  • Day 9

    Der Rockies Blues

    August 23, 2017 in Canada ⋅ 26 °C

    Dann startete wie geplant die Tour durch die Nationalparks der Rocky Mountains. Ich muss leider wirklich sagen, dass mir Jasper so als Stadt auch wirklich zugesagt hätte, zwar alles sehr touristisch und überfüllt alles, aber während langsam die Sonne aufging, strahlten die herumliegenden Berge in einer irren Mischung aus Orange-Rosa. Ziemlich schnell würde ich aus meinem Schwärmen wieder in den Boden der Tatsachen katapultiert.

    Ich bin ja leider wirklich bekennender "Touren"-Hasser, also geführte und beguidede Touren, die meist von Rentnern in Anspruch genommen werden. Im Folgenden werde ich jetzt alle Ereignisse des Tages ganz nüchtern erzählen und jede Stelle, die mir dabei nicht do zugesagt haben, werde ich mit einem (*) versehen; ihr dürft dann raten, was ich meine.

    ABER: Die Natur war supermegaschön!

    Wir mussten ins Visitor Center, um uns dort unser Lunchpaket für den Tag abzuholen. Immerhin hatte man eine Auswahl an Sandwiches oder Salat, verschiedenes Obst und verschiedene Chipssorten. Da unserer Reisegruppe aus etwa acht Rentnerpaaren, einem Muttersöhnchen – Mutter-Gespann, einer Mutter-Tochter und neben mir noch zwei Alleinreisenden bestand, hat es leider tatsächlich echt gedauert, bis die Herrschaften gerafft haben, was sie nehmen dürfen und vor allem, wieviel (*). Dann hatten wir genau (*) 10 Min Pinkelpause und wenn wir nicht pinkeln mussten, sollten wir uns die Mitbringsel in dem Souvenirshop ansehen (*). Ich hätte mir zwar gerne die Wasserfälle angesehen, die zehn Gehminuten entfernt lagen (*), aber dafür war keine Zeit.

    Wir sind direkt weiter an die Gletscherstation des Nationalparks, wo unser Guide noch unsere Tickets holen musste. Also hatten wir dort wieder 30 Minuten Leerlauf (*) mit mindestens 500 anderen Touristen (*), 80 % davon Asiaten ? Dann bekamen wir die Tickets und mussten nur noch auf Busse warten, die uns dann zum Fuße des Gletschers fuhren. Leider war der Großteil der Leute bei uns Koreaner, so waren die ganzen Informationen auf Koreanisch, ohne Untertitel oder Übersetzung (*). Dann mussten wir alle raus und fuhren mit so einer Art Schneemobil weiter, direkt über den Gletscher. Das war atemberaubend!!! Dann kamen wir zu einem abgesperrten Bereich und zusammen mit 100 anderen Touristen (*) durften wir direkt auf dem Athabasca-Gletscher spazieren. Einfach toll! Dazu hatten wir genau 15 Min Zeit (*) und wir mussten unbedingt dasselbe Fahrzeug wieder zurücknehmen wie hin (*). Zurück an der Bergstation stiegen wir gleich wieder in einen anderen Bus, der uns nach 5 Min zum Glacier Skywalk brachte. Keine Chance zwischendurch was trinken oder zur Toilette zu gehen (*). Der Skywalk war auch wieder ultranice, denn man läuft über Glasplatten und schaut dabei rund zwei Kilometer in die Schlucht. Naja, leider war es wieder echt voll (*), sodass man nie alleine Fotos machen konnte (*). Hier gab es keine zeitliche Begrenzung, aber unser Guide hat uns eine Treffpunktzeit vorgeschrieben (*), die ich nur gerade so geschafft habe. Er hat leider eh viel gestresst und uns wenig entscheiden lassen (*).

    Klar, wir mussten auch unser Pensum schaffen und auf Überstunden hätte ich auch keine Lust, aber bei den meisten Attraktionen haben wir – wenn überhaupt – nur kurz gehalten (*). Da er den Banff-Nationalpark auch nicht so schön wie den Jasper-Nationalpark. Darum haben wir dort gar nicht mehr gestoppt und haben uns nur den Lake Bow und den Lake Louse angesehen (*). Der war mein absolutes Highlight! Vielleicht auch, weil es dort nicht ganz so voll war ? Dave hat immer wieder versucht, mit echt schlechten Witzen die Meute bei Laune zu halten (*), aber die Herrschaften waren einfach zu alt und konnten sich teilweise auch nicht mal richtig begeistern, auszusteigen (*!). Richtig Stimmung kam nur auf, als Evelyn ihre Kaffee verschüttete oder Margaret sich ihre Zehe gestoßen hat…

    Ich war froh, die genialsten Landschaften der Rocky Mountains gesehen und dann diese komischen Menschen losgeworden zu sein, als ich um 18 Uhr an meinem Hostel in Banff als Drittletzter abgesetzt wurde!
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