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  • Day 24

    Meine ersten zwei Unitage (09/06+07)

    September 7, 2017 in Canada ⋅ 🌧 15 °C

    Da kam dann also mein erster Unitag...

    Zwar nicht ganz so früh um 8 Uhr, aber um 10 Uhr und ich hatte es ja mit dem Busfahren immernoch nicht ganz raus. Also fuhr ich um halb 9 hier in Gatineau los und hoffte, micht nicht zu verfahren. Natürlich habe ich mich verfahren :))

    Egal, das war ja eingeplant^^ Also hab ich dann die restlichen 30 Minuten dafür zur Verfügung, das Gebäude und den Raum zu finden. University Centre 251 klingt so einfach!

    Pünktlich erschien ich dann im Raum und kurz hinter mir der Lehrer mit einem Schnauzbert, um den ihn jedes Walross beneiden würde. Der Kurs "Literature, Psychology and Mind" beinhaltet im Grunde das Lesen von sieben Büchern und die psychologische Erklärung hinter den Geschichten, also eigentlich recht interessant, wenn ich nicht lesen müsste dafür. Da sich der Kurs auch an kanadische Englisch-Studenten richtet, ist das Pensum von etwa 30-50 Seiten zweimal die Woche auch echt angebracht - nur halt nicht unbedingt für mich :)) Mister Johnson war äußerst nett und sehr begeistert von dem, was er so erzählt hat.

    Nach einer ausgedehnten Mittagspause hatte ich dann meinen zweiten Kurs, den "Cross-Culture Communication", also ein Seminar, in dem die Studenten lernen, wie man zwischen verschiedenen Kulturen vermitteln und agieren kann und worauf man dabei achten sollte. Unsere Dozentin Trudy - eigentlich Waltraud, da sie auch aus Deutschland kommt - ist vergleichbar mit genau der Oma, die sich jeder immer gewünscht hat. Sie hat zur ersten Stunde erstmal fünf Packungen Kekse mitgebracht und machte auch zunächst keine Anstalten, Stress wegen Klausuren oder Aufgaben zu machen. Wir sollten erstal ganz "entspannt" ins Thema finden. Leider war eine Kopftuchlady in der letzten Reihe dann so entspannt, dass sie die Inhaltsstoffe nicht gelesen hat und dann einen allergischen Schock wegen der Nüsse erlitt...

    Trudy war derart besorgt, dass sie alle fünf Minuten rausging, um zu sehen, ob noch alles gut ist und ob sie dann vom Uni-Notarzt abgeholt wurde. Dann hatte sie wohl keine Lust mehr und zeigte dann nur noch ein 20-minütiges Youtube-Video^^



    Tag zwei startete noch später - ich musste erst um 11.35 Uhr in der Uni sein. Aber natürlich wieder in einem anderen Gebäude als am Tag davor. Ohne Probleme hab ich den richtigen Bus genommen und auch gleich den Hörsaal gefunden. "Discovering Journalism" mit rund 200 anderen Stundenten. Vorne eine völlig zerstreute Frau Mitte vierzig mit einer wahren Pracht-Lockenmähne, allerdings angezogen als würde sie gleich mit dir über Gott oder deine Steuererklärung reden wollen. Ich als bekennender Backbencher hab mich mal in die fast letzte Reihe gesetzt.
    In den folgenden drei Stunden ging es dann darum, was Jouralismus überhaupt ist und soll und unsere Dozentin erzählte uns ihre komplette Lebensgeschichte. Um die Studenten zum Nachrichtenverfolgen zu bringen, hat sich die Gute etwas ganz Schniekes ausgedacht, ein wöchentliches News-Quiz, basierend auf zwei Nachrichtenquellen, die sie vorgibt und natürlich benotet.

    Leider musste ich den Kurs fünfzehn Minuten zu früh verlassen, um rechtzeitig auf der anderen Seite des Campusses meinen nächsten und letzten Kurs zu finden: Englisch für Austauschstudenten. Der Kurs hat mir natürlich von den Kommilitonen her am besten gefallen, da ich mich vor ihnen nicht ganz so schämen muss, Englisch zu sprechen. Unsere Dozentin, eine reizende und steinalte Engländerin, die wir alle nur liebevoll "Hexe" nennen begrüßte uns in ihrer ersten Doppelstunde mit einer Menge Vorgaben und ließ uns da schon spüren, dass sie den Kurs sehr sehr ernst nimmt. Nach dem Motto "gelacht wird woanders und Fehler werden bei mir dramatisiert und totgequatscht" schien die Zeit, nicht vorbeizugehen. Leider ist dies der einzige Kurs, den ich nicht mehr ändern darf, also muss ich jetzt wohl durch^^ Donnerstagabend kam ich total überfordert von der Woche nach Hause :) Immerhin ist freitags mein freier Tag! Ich denke, ich werde noch viel zu erzählen haben in den nächsten Wochen...
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