Satellite
  • Day 41

    1000 Inseln und ein kleiner Hike

    September 24, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 25 °C

    SAMSTAG Mein erster richtiger Wochenendausflug mit dem Auslandsamt war am Samstag und ging nach Kingston. Natürlich gibt es keinen Ausflug ohne Marvin'sche Schwierigkeiten. Am Freitag davor war ich nach dem Treffen des Fotoclubs noch mit einem deutschen Kumpel im Unipub verabredet und wir genehmigten uns ein kühles Helles. Dann fuhr ich nach Hause und ging auch direkt ins Bettchen, sieben Stunden Schlaf ab halb 12 sind ja wirklich in Ordnung. Alles kein Thema, nur, dass ich vergessen habe, mir einen Wecker zu stellen :(( Richtig dumm!

    Glück im Unglück -- ich musste gegen halb 8 ganz dringend auf Toilette, wachte auch und erschrak... Niemals konnte ich es in einer Viertelstunde zum Treffpunkt schaffen. Ich packte in aller Eile nur irgendelche Dinge ein -- es stellte sich dann heraus, dass ich meine Zahnbürste und meinen Reisepass doch gar nicht brauchte, aber gerne eine Sonnenbrille dabeigehabt hätte. Naja, ich rannte ungeduscht und ohne Frühstück auf die Straße. Es war kalt, leer und irgendwie dunkel. Na toll, wann kam denn jetzt ein Bus? Ich bracuhte dann noch etwa 10 Minuten, um zur Brücke zu rennen und fand dort ein Taxi in die andere Richtung. Der komische Mann drückte dann auf meinen Wunsch hin ordentlich auf die Tube und ich kam um 8.09 Uhr an der Uni an. Abfahrt war um Viertel nach 8...Glück gehabt! Schnell noch den Disclaimer ausgefüllt und am in den Bus. Die andere Deutsche war schon etwas besorgt gewesen, aber irgendwie schaffe ich ja doch noch immer wieder...

    Nach zwei Stunden Fahrt mit einer (Gott sei Dank) Frühstückspause kamen wir in Kingston an. Die relativ kleine Stadt liegt direkt am Lake Ontario, nahe der US Grenze. Die Innenstadt besteht nur aus etwa fünf Häuserblöcken. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dort auch eine Lok als Denkmal, ein risengroßes Rathaus und viele Kirchen. Wir gingen direkt zu einer Fähre und hatten dann eine wunderbare neunzigminütige Fährfahrt um fünf der 1000 Islands im Lake Ontario. Wunderschöne Inseln und durch das äußerst heiße Wetter irgendwie mediterran, wenn nicht so viele Windräder gewesen wären. Die ganze Fahrt über wurde man mit historischen und geografischen Infos bombardiert, wenn die Aufnahme gestoppt hat, hat der Kapitän das Reden übernommen und gequatscht.

    Danach waren wir für etwa drei Stunden "frei". Maja und ich beschlossen dann, zu zweit Hotdogs an so einem vertrauenswürdigen In-Street-Enterblissement zu essen und liefen dann weiter über einen großen Markt. Dort gab es sehr viel umsonst und wir genossen das Bombenwetter und die gute Laun der Leute dort in vollen Zügen!

    Bei der unnötig schönen Kathedrale kehrten wir um und liefen auf der anderen Seite wieder zur Hafenpromenade, wo wir dann die verbleibende Stunde nur noch im Gras saßen. Als wir uns dann wieder trafen, fuhren wir hoch auf einen Hügel, auf dem es ein Militärfort gab. Gleich am Eingang waren wir geflasht vom Ausblick! Uns begrüßten zwei weibliche Soldatinnen in Vollmunktur, die uns in zwei Gruppen diesen britischen Militärstützpunkt zeigten. Wir liefen durch die Kaserne, über die Zugbrücke und enlang den aufgereihten Kolossen an Kanonen. Die Waffenkammer des Museums ist ebenso ansehnlich wie die Rekonstruktion der Gefängniszellen. Soviel geballte Geschichte über den britisch-amerikanischen Krieg bekam ich selten zu hören...

    Danach hatten wir 30 alle zuammen Abendessen in einem Pub. Die Portionen waren enorm und relativ gut preislich. Ich hatte einen Burger :) Um 20.30 Uhr wurden wir dann wieder abgeholt und mit dem Bus nach Ottawa gebracht. Ich war um 11 zu Hause.

    SONNTAG Am Tag danach nach relativ viel Schlaf dieses Mal, stand eine kleine Wanderung an. Ich und einige andere Austauschstudenten haben uns überlegt, das gute Wetter doch auszunutzen und im Gatineaupark hiken zu gehen. Wie man gut auf dem einen Foto sehen kann, waren wir zu sechst: neben mir noch zwei andere deutsche Mädels, eine Französin, eine Italienerin und ein Chilene als männliche Unterstützung.

    Nachdem ich mehr oder weniger unfallfrei den Part hinter mich gebracht habe, uns erfolgreich mit dem französischen Bus zu einer Haltstelle mitten der Wallachei zu lotsen, musste wir von da aus nur eine Viertelstunde zum Parkeingang laufen und von dort aus wiederum eine halbe Stunde, bis wir endlich zum Ziel, dem Pink Lake, ankamen. Da wir uns schlauerweise den heißesten Tag der Woche (28 Grad im Schatten) aussuchen musste, waren wir alle durchgeschwitzt, aber dennoch glücklich. Von einem spektakulären Aussichtspunkt kann man dort eine Runde um den See laufen und das taten wir dann natürlich auch gleich!

    Nach wenigen Metern trafen wir auf zwei Kanadier, die drei von uns dann überredeten, mit ihnen in den See zu springen, was normalerweise verboten war. Ich hatte leider weder Ersatzhose, noch Handtuch, einfach gar nichts dabei und wollte meine einzige kurze Hose und besudeln. Die anderen hatten aber ihren Spaß und das ist doch echt die Hauptsache! Nach einigen Stunden am See wurde es langsam aber sicher dunkel und wir wanderten zurück zur Bushaltestelle. Ich musste nur ein paar Haltestellen mitfahren und die anderen fuhren dann weiter Richtung Downtown. Nach einem entspannten Dinner bemerkte ich erst, wie müde ich schon war...^^
    Read more