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  • Day 129

    Mit großen Schritten gen Norden / Ende

    December 21, 2017 in Canada ⋅ ⛅ -10 °C

    So, und dann war ich auch wieder zuhause, in Ottawa :) Die extreme Kälte hatte mich zurück und ich hatte noch einiges vor in meinen zweieinhalb Tagen, bis ich meinen letzten großen Trip nach Québec City geplant hatte...

    Am Dienstag fuhr ich doch noch ein allerletztes Mal in die Uni, um meine letzten Noten zu erfahren und um der Deutschdozentin, bei der ich im Kurs geholfen habe, beim Korrigieren zu helfen. Ihre Studenten mussten nämlich Portfolios erstellen während des gesamten Semesters, so ähnlich wie eine Mappenabgabe in der Grundschule. Irgendwie süß... Ich durfte dann zwei Stunden blättern, während Ulrike auf einer Checkliste die Vollständigkeit und Richtigkeit der Mappen prüfte. Es war echt recht interessant, aber ich fragte mich doch, warum sie sich das jedes Mal antut^^ Von den 22 Studenten haben übrigens 19 abgegeben und wir haben ganze 13 geschafft. Dann waren wir beide gut bedient und ich war entlassen...

    Direkt von der Uni bin ich dann zu einem ganz besonderen Termin gefahren. Um halb 3 war es nämlich Zeit für Tattoo Nummer 2. Es wurde ein Lama und ein Ahornblatt auf der Seite unten an meiner rechten Wade. Ich bin auch echt megazufrieden mit dem Ergebnis; die glatten 2 Stunden Schmerzen haben sich gelohnt! Und es war mit knapp 85 € auch ein echter Schnapper, wenn man bedenkt, wieviel ich vor knapp zwei Jahren für mein anderes Tattoo ausgegeben habe^^ Hier ist das (vorläufige) Ergebnis - wir müssen uns alle noch gedulden, bis die Haut sich regeneriert hat und die Rötung weggegangen ist:

    Gegen 19 Uhr habe ich mich dann mit vier befreundeten Inderinnen getroffen, die auch nächste Woche ihr Auslandssemester hier beenden und wieder abreisen. Wir gingen in eine richtig noble Bar, an der ich unzählige Male vorbei gegangen bin, aber nie drin war. Während die Damen sich schnieke Drink in die Figur kloppten, brauchte ich eher was Festes hinter die Kiemen und genoss eine deliziöse Paella :) Danach wurde ich von ihnen sogar noch nach Hause auf ein Bier eingeladen und so eine Einladung konnte ich ja nicht ausschlagen. Es kam auch Julius aus Deutschland, von dem ich mich eh noch verabschieden wollte, und die mir unbekannte Juliette aus Belgien dazu. Wir hatten jede Menge Spaß und die Inderinnen sorgten mit spontan gekochtem Chicken und Reis auch dafür, dass wir nicht verhungern mussten.

    Unhöflich wie ich auch bin verließ ich diese Gemeinschaft um 11 wieder, um erneut nach Downtown zu fahren. Dort traf ich mich mit Beth aus England und Sinéad aus Irland, um mit ihnen nochmal feiern zu gehen. Nach einem echt lustigen Vorglühen - für die anderen, ich war etwas vorsichtigt wegen der Tättowierung - machten wir noch kurz ein Fotoshooting, bevor es dann mal in den Club ging. Dort gab es kein Halten mehr und der Abend endete dann unverhofft mit einer komplettbesoffenen Britin, Heulkrämpfen und Schwierigkeiten einen Taxifahrer zu finden, der uns so mitnahm... Ab dem Eintreffen in den Club wollte ich ehrlich gesagt nur noch weg. Aber ich kam erst gegen 3 Uhr wieder nach Hause - nachdem ich den ganzen Tag unterwegs war...

    Der Mittwoch musste entspannter werden. Und das wurde er Gott sei Dank auch! Erstmal ausschlafen, dann dekadentes Frühstück, es mussten ja noch alles weg, was ich noch so hatte^^ Dann relativ lange mit zu Hause telefonieren, immerhin hatte ich mich über 10 Tage nicht mehr gemeldet...
    Dann hatte ich endlich Gelegenheit, mich um liegengebliebene Aufgaben zu kümmern, mal auszumisten, Fotos meiner USA-Reise zu sortieren, und so weiter.

    Um halb 7 war ich dann schließlich wieder verabredet mit einem kanadischen Kumpel. Wir sind in eine Schokoladenbar gefahren und jeder hatte einen richtig genialen Crêpe. Danach mussten wir zurück in die Innenstadt und wir probierten eine bombastische Rooftopbar aus, "Spirits" im 16. Stock des Andaz-Hotels. Was für eine superkrasse Aussicht über das nächtliche Ottawa! Tatsächlich ein toller Geheimtipp und mit 8 € pro Cocktail nicht abartig teuer :) Eine super Möglichkeit, den Abend ausklingen zu lassen.



    Am Donnerstag wiederum packte ich meine sieben Sachen zusammen, um meinen letzten Trip zu machen: Ins 6 Stunden nördlich entfernte Québec City. Die richtige Hauptstadt von Französisch-Kanada wurde von so vielen Kanadiern und anderen Austauschstudenten angepriesen, ich musste quasi hierher ;) Um 4 Uhr fuhr der Zug los und pünktlich sechs Stunden später kam ich an. Bei knackigen -17°C kamen mir die 10 Minuten zum Hostel wie eine Ewigkeit vor. Sehr steile Straßen und Eis ist auch nicht ganz die optimale Kombination^^ Nach einem improvisiertem Abendessen - alle Geschäfte waren nach 22 Uhr tatsächlich schon geschlossen - ging ich einfach nur noch ins Hochbett in einem Achterzimmer :)



    Übrigens, hier eine kleine Vorschau über meine verbleibene Zeit hier in Kanada:

    -- Donnerstag bis Samstagnachmittag: Québec City
    -- Heiligabend verbringe ich mit der Irin, der Britin und ein paar anderen Austauschstudenten, die alle noch hier sind
    -- Am 1.WFT wurde ich von einer Freundin ins Wohnheim eingeladen und wir kochen was Schönes.
    -- Am 2.WFT habe ich bisher noch nichts vor, aber vielleicht kann ich den ja mit einen Mitbewohnern verbringen.
    -- Mittwoch dann finales Packen und Abschied nehmen...
    -- Donnerstag bis Freitag: Reise nach Montréal, Nachtflug mit Zwischenstopp in Reykjavik, Zugfahrt von Frankfurt nach Augsburg, um dort Silvester zu feiern :))

    Tja, dieses Jahr wieder Weihnachten ohne Familie :(( Immerhin kommt man hier überall supereasy in Weihnachtsstimmung: Überall laufen Weihnachtssongs, die Temperaturen stimmen sowieso und jeder hat hier irgendwie Bock auf Weihnachten^^
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