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  • Day 20

    #8 Colca Canyon

    May 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Der Wecker nachts um 2:30 Uhr gab bereits den Ton an, wie hart es werden sollte. Nach ein paar ruhigen Tagen in Arequipa nahmen wir den Colca Canyon in Angriff. Rund vier Stunden von der Stadt entfernt ist er einer der tiefsten Täler der Welt. Für unsere Tour bedeutete das: einmal runter und wieder rauf - oder auch: einmal auf die Knie und einmal auf die Oberschenkel.

    Müde quälten wir uns also in den Bus zum Canyon. Mit dabei noch ein paar müde Begleiter aus den Niederlanden, Großbritannien und Israel. Nach vier stillen Stunden Fahrt und einem kleinen Frühstück sorgte das erste Highlight aber endlich für wache Augen.

    Am Mirador del Condor wurden wir nicht enttäuscht: so erhoben sich plötzlich aus dem Nichts insgesamt sechs Andencondore und schwebten mit ihrer unglaublichen Spannweite über uns hinweg. Ein paar Fotos reicher ging es dann zum Ausgangspunkt der zweitägigen Wanderung - und anschließend nur noch bergab. Zur rechten Hand die steilen Felswände, links der Abgrund. Nach zweistündiger Kniebelastung erreichten wir dann endlich den Fluss Colca und das andere Ufer. Nach einem Mittagessen in dem im Tal gelegenen Dorf gelangten wir gegen Abend zum kleinen Ort Sangalle, ein grüner Fleck am Fluss Colca inmitten der ansonsten sehr trocken und staubigen Gegend.

    Dort angekommen, bestätigte sich die erste Vorahnung: die doch sehr durchlässigen Zimmer ließen neben uns beiden Touristen auch das ein oder andere Krabbeltier eintreten. Während Fränzi in ihrem Schlafsack fast vollständig verschwand, ertrug es Matthias in gespielter Gelassenheit. Zum Glück drückte uns die Müdigkeit die Augen schnell zu.

    4:30 Uhr: die Beine noch müde, aber es half alles nichts. Die verlorenen 1.200 Höhenmeter vom Vortag mussten zurückerobert werden. Die zahlreicher gewordenen Tierchen an den Wänden brachten die zusätzliche Motivation, schnell wieder die Wanderstiefel zu schnüren. Und so ging es mit Handylicht bewaffnet rauf, rauf und nochmals rauf. Das elektronische Licht wich so langsam dem Morgengrauen im Tal, was die Anstrengung durchaus wett machte. Und nach steinigen, aber stolzen 2:15 Stunden war es geschafft. Angestoßen wurde selbstverständlich mit Cocatee.
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