Satellite
Show on map
  • Day 21–23

    3.-5.4.23, im Dschungel mit den Gibbons

    April 3, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 32 °C

    Theretisch ja, praktisch nein. Also gleich vorweg: #heutegibtesleiderkeinegibbonsfürdich
    Auf Empfehlung habe ich schon zuhause das Dschubgelabenteuer "Gibbon Experience" gebucht, um 3 Tage durch den Dschungel zu wandern, idealerweise Gibbons durch die Lüfte schwingen zu sehen, im höchsten Baumhaus der Welt zu übernachten und nebenher noch eine handvoll Ziplines mitzunehmen. Selbst wenn es mit den Gibbons nichts geklappt hat, so ist das Ökotourismusprojekt trotzdem einen Besuch wert. Mit einer 8 köpfigen Truppe machten wir uns auf in den Nationalpark Nam Kha, bekamen schon nach kurzer Zeit unsere Zipline Ausrüstung und hingen uns nach kurzer Einführung unserer Guides Peng und Campi in die Seile. 3 Ziplines, mehrmaligen 15 Minuten Hikes und zahlreiche Moskitostiche später erreichten wir dann unser Baumhaus, was unser Unterschlupf für die nächsten Tage sein sollte. Auf 3 Ebenen erstreckt sich hier das schönste Klo und die atemberaubende Dusche zusammen mit 3 Schlaf"räumen" und einer Küche in den Dschungel. Wir sind ein Teil des Blätterdachs und der Vögel. Versorgt werden wir aus einem der umliegenden Dörfer, aus dem uns das Essen via Ziplines gebracht wird. Es ist schon verrückt, an einem Ort zu wohnen, der nur durch Ziplines erreichbar ist :)
    Eigentlich gehören zu dem Projekt mittlerweile 12 Baumhäuser (unter anderem das höchste der Welt), zahlreiche Ziplines. Doch mit Corono wurde die staatliche Unterstützung ausgesetzt, die touristischen Einnahmen entfielen und so konnten einerseits nicht alle Baumhäuser in Stand gehalten werden und auch die illegale Rodung und Jagd stieg auf Grund der ausbleibendem Patrouillen wieder an. Von ehemals 5 Gibbonfamilien wohnen im Augenblick nur noch 3 Familien im Park. Auch die starke Luftverschmutzung aufgrund der Verbrennungen und die hohe Trockenheit/Temperaturen machen es den Tieren schwer hier unbeschwert zu leben. So haben wir allgemein viel weniger Tiere gesehen, als wir erwartet hätten.
    Am zweiten Tag führte uns Campi aber in die vielen verschiedenen Pflanzen des Dschungels ein. Ob dieses Wissen nun jedoch zum Überleben reicht, wage ich zu bezweifeln ;) Diese Wanderung kombiniert mit ca 6 km Ziplines machen den Tag perfekt. Wir gleiten schon wie Profis durch die Lüfte und genießen den Ausblick nach unten und in die Ferne in die verrauchte Landschaft. Wie toll es hier wohl aussehen mag, wenn der Smog weg ist? Wahrscheinlich unbeschreiblich!
    Wir runden den Abend mit internationalem Stadt Land Fluß, Rätseln, Werwolf und Zaubertricks ab.
    Am letzten Tag heißt es bereits morgens zeitig aufstehen, die ersten Vögel zwitschern hören und auf die Suche nach den Gibbons gehen. Leider ohne Erfolg. Dennoch schön, die über dem Nationalpark rot leuchtende Sonne aufgehen zu sehen.
    Die Nächte im Baumhaus waren wirklich besonders. Unter dichten Moskitonetzen waren wir sicher vor Riesenkäfern oder kleinen und großen Ameisen. Zusätzlich gibt der Dschungel diverse Geräusche von sich. Das Gezwitscher der Vögel könnte kaum verschiedener sein. Das Knacken des Bambu(u)s (ist das die Mehrzahl?) Ist so laut, als würden Schüsse losgelassen werden. Zudem fallen ständig trockene Blätter zu Boden oder es Raschelt im Wind. Etwas Schiss hatten wir auch, dass wir wegen Sturm evakuiert werden müssten, aber das blieb uns zum Glück erspart.
    So waren wir also bester Laune, als wir auf staubigen Straßen im PickUp wieder zurück fuhren. Mindestens 10 Km Ziplining gehen auf unser Konto. Check. Das war ein Gaudi.
    Auf halber Strecke verabschiede ich mich von der Gruppe und werde in einem Dorf mit 5 Häuser an der Hauptverkehrsstraße abgesetzt um den Bus nach Luang Namtha heranzuwinken. Nach gut einer Stunde habe ich auch Erfolg und sitze bzw liege in einem angeblich komfortablen Liegebus mit einer anderen Person in einem Kämmerchen, sehe nichts auf den Straßen und lasse mich durch die Serpentinen schaukeln. Hoffentlich wird hier niemandem schlecht ....

    Ach, und ich hätte echt gedacht, dass die Lebenskosten in Laos billiger sind. Aber nein. Alles ist etwa 1,5x teurer als in Thailand. Die wirtschaftliche Lage sei wohl sehr schlecht, das Vertrauen in die eigenen Währung ist nicht groß. In den Dörfern kommt wohl kaum Geld aus dem Tourismus an und die Menschen sind größtenteils mit der Selbstversorgung auf sich alleine gestellt.
    Zudem sieht man hier wieder viel mehr die Einfachheit der Menschen, vielleichr sogar eher wieder Armut. Außerdem wird hier gleich wieder mit mehr Kräutern und weniger scharf gekocht.
    Read more