Satellit
Auf Karte anzeigen
  • Tag 50

    2.5. Gunung Mulu, Clearwater connection

    2. Mai 2023 in Malaysia ⋅ 🌧 25 °C

    Was soll ich sagen? Ich bin geflasht! Selbst wenn ich das auf dieser Reise schon einmal gesagt habe, trifft es hier auch wieder vollkommen zu.
    Eigentlich wollte ich heute schon in Kota Kinabalu (Sabah) sein, habe aber kurzfristig die Möglichkeit erhalten, noch eine Adventure Cave im Nationalpark mitzumachen. Somit habe ich den Flug umgebucht, Unterkunft verlängert, Gummischuhe ausgeliehen und mich mental auf 8km unter der Erde, inklusive 2km entlang des unterirdischen Flusses zu wandern. Und so kam es dann auch. Zusammen mit den Don, Johann, Daren und Taz erlebten wir unsere ganz eigenen Höhlenwelt. Ich kann das Erlebte kaum in Worte fassen und die wenigen Bilder werden wohl nur am Rande wieder geben, wie es da so aussieht. Vorallem, weil wir im Dunkeln, nur mit unseren Stirnlampen und Helm gewappnet unserem Guide folgen. Vor uns erstrecken sich sich 250km erforschte Höhlenkilometer, von denen wir 8km im Rahmen unserer CLEARWATER CONNECTION begehen. In jeder Höhlenkammer ergibt sich ein neuer, unbekannter Anblick. Mal ist es weit und breit, mal sehr schmal, mal ist der Stein weiß, dann Eisenbraun, dann schwarz von Algen und Sedimenten. Der Stein kann vom Wasser ausgewaschen sein und den alten Flusslauf erkennen lassen, aber auch sehr scharfkantig und vom tropfenden Wasser ausgehöhlt sein, wie Edamer. An manchen Stellen bilden sich auch Formationen, die toten Korallen ähneln. Manche Kammern sind voller Stalagmiten und Stalagtiten, andere Leer, andere voll von Guano oder losem Gestein. Wir wandern unter Tage wie auch sonst in den Alpen. Die Landschaft ist ähnlich abwechslungsreich, jeder Schritt muss sorgsam gewählt werden, um nicht abzurutschen und in einer Felsspalte zu landen. Es ist wirklich fast wie in den Bergen - nur als hätte jemand das Licht ausgeknipst ;)
    3 Engstellen - und ich meine wirklich eng - mussten wir passieren. Das war schon sehr herausfordernd für die Nerven sich durch schmale Felsspalten zu quetschen, dabei sich Berg auf oder Berg ab zubewegen. Sorgsam musste man sich drehen und wenden, um wie ein Aal hindurchzugleiten. Ich muss zugeben, das ein oder andere Mal musste ich den Atem dabei anhalten. Nach 4 harten Wanderstunden, immer mal wieder begleitet durch Handflächengroßen Huntsmann Spinnen, erreichten wir die Clearwater Höhle und dann auch bald den Fluss. Das Wasser formte hier Rasiermesserscharfe Kalksteine, die ein bizarren Bild abgaben. Das kühle und kristallklare Nass war eine tolle Erfrischung und wir trieben einige Zeit mit der Strömung weiter. Dabei mussten wir sehr vorsichtig sein, um uns nicht zu stoßen oder schneiden.
    Und dann war es geschafft. Das Tageslicht der Clearwaterhöhle zeigte uns das Ende. Wir waren überglücklich und verdammt stolz auf uns! Oh man, ich bin soooo happy, das erlebt zu haben! :)
    Weiterlesen