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  • Day 43

    Rückreise

    March 22, 2020 in Egypt ⋅ 🌙 20 °C

    Nun beginnt unsere Rückreise - wir laufen los, warten auf einen Bus, der jedoch zu lange auf sich warten lässt, überleben die rasante Taxifahrt und kommen am fast leeren Flughafen an. Bis auf diesen einzigen Flug, sind alle anderen gecancelt. Alles ist sehr gut organisiert und bald heißt es, jeder, der einen europäischen Pass hat und in einer Stunde hier ist, kann mitfliegen. So informieren wir noch andere, die in unserem Hostel gestrandet waren, sie entschließen sich jedoch zu bleiben. Wir füllen und unterschreiben viele Formulare - dass wir informiert werden, wenn ein Mitreisender positiv getestet würde, dass wir uns an den Kosten beteiligen (mit 300€ pro Person ein inzwischen normaler Preis) und dass wir Österreich auf schnellstem Wege verlassen werden. Es wird eine Runde Masken ausgegeben, die alle während des Flugs tragen sollen und nun startet der erste Evakuierungsflug unseres Lebens, zusammen mit vielen anderen Familien mit kleinen Kindern. In Wien wird bei allen Fieber gemessen und wir versichern nochmals, dass wir schnellstmöglich ausreisen - alle Österreicher werden zur Quarantäne verpflichtet. Wir suchen den Bahnhof und setzen uns zur weiteren Planung in einen Wartebereich. Zusammen mit vielen, die kein zu Hause haben oder für die es jetzt keinen klaren Platz gibt. Hier wollen wir nicht auf den nächsten Zug warten und auch nicht einen nehmen, mit dem wir in der Nacht im Irgendwo lange Aufenthalt hätten. Da sehen wir eine Hostelanzeige und tatsächlich finden wir gleich hinterm Bahnhof ein tolles Hostel mit einem warmen Wiener Zimmer für uns. Ein Segen. Hier können wir uns auch am nächsten Tag noch ganz entspannt aufhalten und zumindest einen Spaziergang zum Supermarkt machen, wo Alma fasziniert vorm Osterregal steht - so viele Hasen und „Eia“! Am Abend fährt unser Zug - der IC Richtung Rostock. Wir sind fast die einzigen Fahrgäste, schlagen unser Nachtlager auf und warten noch gespannt auf die Grenzkontrolle mit eventuellen Quarantäneanweisungen - nichts. Passkontrolle, „Es geht nach Hause? Dann gute Fahrt!“ Morgens kurz nach 4:00 sind wir da und entscheiden uns, zunächst nach Eisleben weiter zu fahren. Bei Sonnenaufgang kommen wir im kalten Eisleben an und werden mit Vogelgezwitscher begrüßt. Alma schaut sich, als sie beim ins Bett legen kurz aufwacht, um und zeigt: zu Hause. Als sie aufsteht, entdeckt sie all ihre Spielsachen neu und freut sich, die Hühner wieder zu sehen. Auch freut sie sich riesig, Siggi, Tian und Lilli wiederzusehen und versteht natürlich nicht, weshalb sie sie nun nicht anfassen soll. Wir üben uns also im Erzählen auf Distanz, kommen langsam an, wärmen uns langsam auf und sortieren uns in der neuen Situation. Auf unserem ersten Versorgungsweg zum Einkaufen sehen wir die offene Kirchentür und werden - mit neuem Abstand - von der Pfarrerin herzlich willkommen geheißen. Im Supermarkt sind wir die einzigen mit Schutzmaske und müssen unsere Vorfreude auf die nächste selbstgemachte Pizza noch zügeln, da wir kein Mehl und keine Hefe finden. Wir finden mehr als genug andere Leckereien. Der Aprikosenbaum blüht, die Sonne scheint. Wir haben es gut hier.Read more