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- Hari 29
- Senin, 11 November 2024 15.00
- ⛅ 28 °C
- Ketinggian: 1.690 mi
TanzaniaIringa7°46’11” S 35°42’45” E
Vision Neema Crafts

Mein Zuhause, das Neema Crafts Guesthouse | Wanderung zum Geheimnis des HeHe Volkes | Aufbruch in den Ruaha Nationalpark
Wie besprochen, möchte ich einige Eindrücke und Details zu Neema Crafts geben. Ich bin in deren Guesthouse untergebracht. Das Besondere hier ist, dass dieser Betrieb von überwiegend gehörlosen Menschen geführt wird. Auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen arbeiten hier. Heute habe ich die Betriebsstätte besucht. Dieser Besuch war nicht nur inspirierend, sondern auch eine beeindruckende Erfahrung, die mir die Bedeutung von Inklusion, Handwerk und sozialem Engagement in Afrika nähergebracht hat. Neema Crafts ist eine Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, Arbeitsmöglichkeiten und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. In ihrer Betriebsstätte wird hochwertiges Kunsthandwerk produziert, das traditionelle tansanische Techniken mit modernem Design verbindet. Für Afrika ist dies ein ganz besonderes Projekt. Inklusion findet im Alltag so gut wie gar nicht statt – ein Problem für tausende betroffene Menschen. Hier in Iringa ist eine Wohlfühloase entstanden. Denn neben der Betriebsstätte finanziert Neema Crafts verschiedene städtebauliche Projekte mit, sodass Iringa eine lebenswerte Stadt für Menschen mit Behinderungen geworden ist.
Ich wurde herzlich von Phillip, einem Mitarbeiter von Neema Crafts, begrüßt, der mir eine ausführliche Führung durch die Betriebsstätte gab. Er erklärte mir die unterschiedlichen Arbeitsbereiche und führte mich durch die verschiedenen Werkstätten, darunter die Keramik-, Papier-, Web- und Nähabteilungen. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie talentiert die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Bereichen sind und mit welcher Hingabe sie ihre Arbeiten anfertigen. Jedes Produkt ein Unikat – mit absoluter Liebe zum Detail. Phillip erklärte mir dabei die einzelnen Arbeitsschritte und zeigte mir, wie aus lokal verfügbaren Materialien einzigartige Produkte entstehen.
Während der Führung erklärte Phillip auch das soziale Konzept von Neema Crafts. Die Organisation bietet nicht nur Arbeit, sondern auch Ausbildung und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen in der Region. Dies ermöglicht den Mitarbeitern finanzielle Unabhängigkeit und stärkt zugleich die Gemeinschaft, da die Produkte auch im Inland und international verkauft werden. Die Erlöse aus dem Verkauf der Produkte fließen direkt zurück in die Projekte, um noch mehr Menschen helfen zu können. Ich empfehle allen einen Besuch auf der Internetseite!
Besonders berührend fand ich die Geschichten, die Phillip über die einzelnen Mitarbeiter und ihre persönlichen Herausforderungen und Erfolge erzählte. Es wurde mir klar, wie wichtig Neema Crafts für die lokale Gemeinschaft ist und welche positiven Veränderungen durch die Arbeit der Organisation angestoßen werden.
Zum Abschluss meines Rundgangs hatte ich die Möglichkeit, einige der handgefertigten Produkte im hauseigenen Laden zu kaufen und damit die Arbeit von Neema Crafts zu unterstützen. Langsam wird der Platz im Gepäck immer weniger…
Nachdem ich auch im Neema Crafts Café gefrühstückt und einen hervorragenden Kaffee getrunken hatte, habe ich mich auf den Weg zum Igangilonga Plateau gemacht. Es ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man ganz Iringa Town und die Iringa-Region überblicken kann. Chief Mkwawa, Anführer des HeHe-Volkes, kam hier Anfang des 19. Jahrhunderts her, um die Stimmen der Urahnen zu hören. Von hier aus beobachtete sein Volk auch die deutschen Truppen zur Zeit der Kolonialzeit. Alois, der hier oben die Touristen begrüßt und die Gebühr abrechnet, begrüßte mich mit freudigem Lächeln. An einem Montag ist hier nicht viel Publikum; ich bin der erste Besucher an diesem Morgen. In seinem schicken Anzug erzählte er wortgewandt von den berühmten Geschichten des HeHe-Volkes und geleitete mich den Weg auf den Felsen. Ein steiler, steiniger Weg, den man erklimmen muss, führte uns beide auf den Felsen und auf das Plateau. Ein atemberaubender Blick, der nur schwer mit der Kamera einzufangen ist. Wir machen einige Bilder und sprechen über Alois, seine Pläne für die Zukunft und seine kleine Familie. Diese Geschichten sind besonders spannend, und ich frage immer wieder gezielt nach dem Leben der Menschen, wenn ich merke, dass es passt und wenn sie aufgeschlossen sind. Nachdem wir eine Stunde auf dem Felsen gesessen und gesprochen haben, steigen wir hinunter. Ich lasse Alois ein großzügiges Trinkgeld da. Er strahlt über alle vier Backen und möchte, dass ich wiederkomme. Er wird ein Geschenk vorbereiten, das er mir dann geben möchte. In dem Wissen, unhöflich zu sein, wenn ich nicht wiederkomme, tauschen wir Nummern aus. Ich will ihm wenigstens mitteilen, falls ich es nicht schaffe. Eine tolle Begegnung, von denen ich immer wieder mit positiven Gefühlen rausgehe.
Gegen 15 Uhr stehe ich mit meinem Gepäck bei Neema Crafts und warte auf meinen Fahrer. Jetzt geht ein richtiges Abenteuer los, für das ich eine Menge Geld in die Hand nehme. Ich werde von Bosco abgeholt. Mit seinem langen Land Cruiser kommt er um die Ecke und hupt mir aufgeregt zu. Es ist der Shuttle in den Ruaha-Nationalpark, genauer gesagt in die Hilltop Lodge. Die nächsten zwei Tage gehe ich mit einem Fahrer und einem erfahrenen Guide auf die Suche nach all den Tieren, die das Dschungelbuch zu bieten hat. Tatsächlich sehe ich die ersten Affen bereits auf dem 2,5-stündigen Anfahrtsweg. Der Ruaha-Nationalpark ist einer der größten Nationalparks Tansanias, aber nicht so überlaufen und deutlich günstiger als die bekanntesten im Norden (Serengeti und Tarangire). Auf halbem Weg checkt Bosco die Reifen, denn der Weg ist holprig und das Tempo, mit dem er über die unbefestigte Straße jagt, ist beachtlich. Die üppigen Bäume ragen über den kleinen Weg. Jedes Mal, wenn wir unter ihnen hindurchschießen, springen die ausladenden Äste auf und ab. Ein Gefühl von Freiheit stellt sich ein. Unendliche Freiheit. So weit das Auge reicht: grüne Bäume und Unendlichkeit. Auf dem Weg begegnen wir immer wieder Maasai, vor allem Kinder, die auf das Vieh aufpassen. Majestätisch winken sie in ihrer traditionellen Kleidung in Richtung des Jeeps.
Als wir auf eine steile Straße abbiegen, sehen wir kleine Schakale. Ich bin fasziniert, wie nah sie an die Autos herankommen. Und das, obwohl wir nur zur Unterkunft fahren. Ich freue mich wie ein Kind auf die Safari morgen. Die Unterkunft liegt an einem Felshang oberhalb der Ebene. Ein traumhafter Blick ins Tal. Die viele Arbeit der letzten Wochen und Monate hat sich sowas von ausgezahlt.
HAKUNA MATATA!Baca selengkapnya