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- Tag 30
- Dienstag, 12. November 2024 um 13:44
- ☀️ 34 °C
- Höhe über NN: 795 m
TansaniaMdonja7°39’52” S 34°58’51” E
Löwen, Giraffen, Elefanten & Co

Mein Tag beginnt früh. Sehr früh. Um 5 Uhr klingelt der Wecker, und ich springe sofort auf. Es ist endlich soweit: Ich werde mich auf meine erste Safari begeben. Die Nacht war kurz, aber gerade so erholsam, dass ich es ohne weiteren Wecker aus dem Bett schaffe. In meiner Hütte, direkt am Abhang eines Hügels, ist der Blick ins Tal traumhaft. Die Sonne geht langsam auf, und die endlose Weite des Ruaha-Nationalparks liegt vor mir. Es ist schon ein atemberaubendes Gefühl, auf die vielen Bäume hinunterzuschauen, in dem Wissen, dass unter jedem von ihnen ein Rudel Löwen liegen könnte oder eine Giraffenfamilie die letzten saftig grünen Blätter verputzt. Noch ahne ich nicht, was für ein unfassbar schöner Tag es wird. Mit der Kamera, die Erik mir freundlicherweise geliehen hat, und dem Telezoom-Objektiv mache ich mich auf den Weg zur Terrasse des Restaurants. Um Punkt 6 wird mir das Frühstück serviert: frisch gebackenes Brot, Kaffee und Joghurt. Die Zeitplanung sieht vor, dass wir losfahren, sobald ich fertig bin. Also beeile ich mich, um in den Park zu starten.
Leonard wird an diesem Tag mein Guide sein. Er ist speziell dafür ausgebildet, die Tiere im Park ausfindig zu machen. Bosco, der Fahrer, der mich schon aus Iringa abgeholt hat, wird Leonards Anweisungen befolgen. Mein Job ist es, alles aufzusaugen und zu genießen.
Wir fahren in Richtung Nationalpark, denn hier, wo die Lodge steht, ist noch kein Schutzgebiet. Aber der Nationalpark hat keinerlei Zäune, erzählt Leonard – anders als in Südafrika zum Beispiel. Die Tiere laufen hier überall hin, wo sie wollen, auch außerhalb des Parks. Wir sind nicht einmal zehn Minuten unterwegs, da kreuzt eine Elefantenfamilie unseren Weg. Bosco hält sofort an und schaltet den Motor aus. Majestätisch bewegen sich die riesigen Giganten direkt vor und neben uns über den Weg. Sie zupfen hier und da saftige Blätter von den Sträuchern. Es ist eine ganz neue Erfahrung, diesen wilden Tieren zu begegnen. Da ist keine Scheibe zwischen uns. Hin und wieder blicken die Elefanten genau in die Kamera oder aber mir direkt in die Augen – als wollten sie sich vergewissern, dass ich einer von den Guten bin.
Als wir ein Stück weiterfahren, die nächste Überraschung: Eine neugierige Giraffe schaut hinter einem Baum direkt zu uns. Leonard hat sie längst von Weitem gesehen. Ich aber entdecke sie erst jetzt. Man müsste meinen, diese großen Tiere seien einfach zu entdecken, aber weit gefehlt. Ihre Muster und ihr Verhalten machen es schwierig, sie so einfach zu sehen. Wer eine zehnjährige Berufserfahrung wie Leonard hat, der sieht alles, was sich hier bewegt, sofort. Immer wieder überrascht er mich mit wunderbaren Tieren, die er entdeckt. Ich bin froh, dass wir mit vier Augen die Umgebung im Blick haben. Als wir am Gate des Parks ankommen, erledigt Leonard den Papierkram. Dann geht der Schlagbaum hoch. Die Mitarbeiterin des Parks drückt die eiserne Stange in die Höhe. „Now it’s important to watch carefully and to hear the animals!“ Leonard gibt mir zu verstehen, dass ab jetzt jede Bewegung und jedes Geräusch das Foto des Tages werden könnte.
Wir fahren bis zur Dämmerung durch den Park und halten immer wieder an. Leonard telefoniert ab und zu mit anderen Guides, um die besten Plätze ausfindig zu machen. Es ist unglaublich schwierig, in Worte zu fassen, wie es sich anfühlt, mitten in diesem Ökosystem zu sein. Oft sind wir das einzige Fahrzeug überhaupt. Leonard meint, dass in der Serengeti regelrecht Autoschlangen an den Spots stehen. Ich habe heute sehr großes Glück, dass hier so wenige Besucher sind – vor allem auch, weil wir drei von den „Big Five“ sehen. Zum Greifen nah! Aber auch die kleinen Tiere sind wunderschön. Neben der kleinsten Antilope der Welt, die mir wohl gerade bis zu den Knien reicht, sehe ich auch Pumba! Die Warzenschweine sind immer zu zweit oder mit Nachwuchs zu dritt unterwegs und extrem scheue Fluchttiere. Mir aber schaut eines genau in die Linse. Jackpot!
Immer wieder begegnen wir Elefanten und Löwen. Es sind so viele wirklich wunderbare Erinnerungen, die ich festhalte. Am Ende sind es rund 1.400 Bilder, die ich nach und nach sortieren werde. Einige meiner Lieblingsbilder habe ich bereits gesichert.
Wenn ich die Eindrücke des Tages ein wenig verarbeitet habe, werde ich einen weiteren Beitrag mit einigen Details zu den Tieren hochladen. Nach knapp zehn Stunden Safari, stehend im fahrenden Jeep, falle ich nach dem Abendbuffet gesättigt ins Bett. Was für eine Erfahrung, mehr als 10.000 Kilometer von zu Hause entfernt! Weil ich gar nicht richtig zur Ruhe komme, rufe ich meinen Bruder an, der gerade bei der Arbeit ist. Ich schicke Bilder und Videos in die Klinik und bin überglücklich. Morgen geht’s nach dem Frühstück zurück nach Iringa – Zeit für Erholung und die Weiterreise.Weiterlesen
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Bild „ bevor du fragst - NEIN „
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Sorgt für Fortbestand der Herde 😅