• Voll auf die Zwölf

    December 27, 2024 in Nepal ⋅ 🌙 14 °C

    Der Abend nimmt eine brutale Wendung. Aber von vorn: Heute habe ich eine Wanderung zur Pumdikot Shiva-Statue unternommen, zusammen mit Alex, einem Kanadier, und Omar, einem Spanier, die ich beim Karaoke kennengelernt hatte. Die Chemie zwischen uns passte von Anfang an, und so verabredeten wir uns für den gemeinsamen Trek hoch.
    Am Morgen starteten wir den Tag entspannt mit einem Frühstück in der Stadt, bevor wir uns mit einem Ruderboot über den Phewa-See bringen ließen. Es war ein malerischer Beginn unserer Wanderung. Das stille Wasser des Sees und die imposante Kulisse der umliegenden Berge gaben uns schon das Gefühl, dass es ein super Tag werden würde.

    Unsere erste Station war die World Peace Pagode. Von dort genossen wir einen atemberaubenden Ausblick auf Pokhara und den Phewa-See, bevor wir uns auf den Weg zur Pumdikot Shiva-Statue machten. Die Statue selbst, majestätisch auf einem Hügel gelegen, war ein imposanter Anblick – eine Mischung aus Spiritualität, Fabel und Natur.

    Ich nutzte die Gelegenheit auch, um meine neuen Wanderschuhe einzulaufen. Diese Schuhe zu finden, war allerdings eine echte Herausforderung. Weil ich auf großem Fuße lebe, habe ich mehrere Tage gebraucht um welche zu finden. Mit meiner Größe 46 war es fast unmöglich, in Pokhara etwas Passendes aufzutreiben, da die meisten Nepalesen sehr klein sind und entsprechend kleinere Schuhgrößen tragen. In den meisten Läden hörte das Angebot bei Größe 43 auf, was mich schon fast verzweifeln ließ. Umso glücklicher war ich, als ich schließlich doch ein Paar ergatterte. Sie waren anfangs noch etwas steif, aber der abwechslungsreiche Weg bot genug Gelegenheit, sie ausgiebig zu testen. Am Ende des Tages war ich froh, mich für sie entschieden zu haben – keine einzige Blase!

    Der Weg zurück war mir bereits vertraut, da ich ihn schon in meiner ersten Woche in Pokhara erkundet hatte. Doch in der Gesellschaft von Alex und Omar war es eine schöne Abwechslung.
    Zurück in Lakeside wurden wir von lauter Musik und der Aufregung einer Menschenmenge angezogen. Omar und ich waren neugierig und beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Zu unserer Überraschung landeten wir bei einem öffentlichen Boxkampf – und es war alles andere als gewöhnlich. Es handelte sich um einen Muay-Thai-Kampf zwischen zwei Frauen, die sich nichts schenkten. Es war brutal und gleichzeitig faszinierend zu sehen, wie technisch und kraftvoll die Kämpferinnen waren. Die Menge tobte vor Begeisterung, und die Atmosphäre war elektrisierend. Mehrfach trafen beide Frauen mitten ins gesicht. Auch der Ellbogen und die Füße trafen das gegnerische Gesicht des öfteren. Autsch! Es war ein echtes Spektakel, das den Tag auf unerwartete Weise abrundete.

    Müde, aber zufrieden und voller Eindrücke, ließ ich den Tag ausklingen und fiel ins Bett.
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