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  • Day 12

    Mit dem E-Bike auf St. Maarten

    November 29, 2022 in Sint Maarten ⋅ ☀️ 27 °C

    Mit uns liegen heute zwei weitere Schiffe im Hafen, unter anderem die „Symphonie of the Seas“. Dies ist das zweitgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt und hat Platz für fast 7.000 Passagiere. Philipsburg wird heute also insgesamt von ungefähr 10.000 Touristen geflutet.

    Nachdem wir unsere Fahrradhelme und E-Bikes erhalten haben machen wir uns mit unseren Guides Wolf und Rene auf den Weg in Richtung französisch-niederländische Grenze. Leider gibt es vom Hafen aus nur eine Überlandstraße, die nicht nur sehr bergig, sondern auch viel befahren ist. Die Touristen wollen sich ja alle die Insel anschauen. Hier, wie auch im restlichen Teil der Karibik, ist es nicht üblich, Fahrrad zu fahren. Dementsprechend wissen Auto- und Lkw-Fahrer auch nicht, dass es besser wäre, Abstand zu halten.

    Irgendwann und mit starker Unterstützung des E-Motors kommen wir am Grenzpunkt an und machen ein paar Fotos. Wolf ist so nett, und fotografiert jeden der möchte, mit seiner eigenen Kamera. Ich habe ihn gefragt, ob er mit meiner Kamera umgehen kann. Er war sehr von sich überzeugt. Hätte er vor dem Abdrücken auch fokussiert, hätten es schöne Bilder werden können. Wir fahren weiter bergauf zu einem Aussichtspunkt und zum Cole Bay Hill, von wo aus wir uns die Insel von oben anschauen.

    Auf einem Ausflug darf die Strandpause natürlich auch nicht fehlen. Diese machen wir am Mullet Beach. Die Liegen und Sonnenschirme sind hier bis zur Wassergrenze aufgebaut, so dass wir keine Möglichkeit haben, unsere Sachen abzulegen. Also müssen wir eine Liege mieten, obwohl wir nur eine dreiviertel Stunde bleiben. Der Vermieter verlangt USD 15,00 für zwei Liegen mit Sonnenschirm (ist ein richtiges Schnäppchen, normalerweise würden die Liegen USD 20,00 pro Stück kosten) – man merkt, dass St. Maarten eine reiche Insel mit vielen Touristen ist. Die Preise sind dem angepasst.

    Der Strand ist sehr schön – die Wellen sind so hoch, dass es schwierig ist, ins Wasser zu kommen. Ich tauche erst einmal unfreiwillig ab. Leider haben wir nicht viel Zeit, da wir noch zwei große Flugzeuge am Maho-Beach beobachten möchten. Also die Radlerhose über die nasse Badehose gezogen und weiter geht`s an Prachtvillen vorbei über vielbefahrene Straßen. Der Maho-Beach ist enttäuschend schmal. Trotzdem haben es sich hier einige Menschen „gemütlich“ gemacht. Wir warten an der Straße, die zwischen Flughafen und Strand liegt. Leider sind die beiden angekündigten großen Maschinen schon gelandet. Wir können aber noch die Starts und Landungen von insgesamt vier kleinen Maschinen beobachten. Sollte man mal erlebt haben.

    Da wir nun schon recht spät dran sind, geht es jetzt recht zügig wieder zurück über die einzige und viel befahrene Straße Richtung Cruise Terminal. Es kommt zu einigen gefährlichen Situationen, da wir einfach ohne Sicherheitsabstand von Autos überholt werden. Dass es rechts neben der Straße ziemlich steil bergab geht, ist auch nicht wirklich beruhigend.

    Endlich erreichen wir Phillipsburg und müssen nur noch durch einen verkehrsberuhigten Bereich. Rene will unbedingt auf den Gehweg wechseln. Ich sehe die Bordsteinkante und überlege, wie ich sie bewältige, als vor mir jemand bremst. Ich komme ins Schlingern und liege mit beiden Knien auf dem Gehweg und beobachte, wie das Blut die Steine entlangfließt… Wolf reinigt die Wunden und versorgt sie mit Pflaster. Den restlichen Weg zum Schiff kann ich trotzdem fahren. Brennt aber ziemlich heftig.

    Das Bordhospital macht erst abends wieder auf, daher beschließen wir, uns noch ein wenig die Gegend anzuschauen. Hier hätten wir es auch zwei Tage ausgehalten. Es gibt eine schöne Strandpromenade und man kann mit dem Wassertaxi auch zur französischen Seite der Bucht fahren, wo es eine weitere Strandpromenade gibt.

    Im Bordhospital muss ich eine mehrseitige Datenschutzerklärung und einen Unfallbericht ausfüllen und unterschreiben. Bevor ich überhaupt zum Arzt darf, nimmt ein Offizier zusätzlich mündlich den Unfallbericht auf. Der Arzt stellt fest, dass es mich ja anscheinend heftig hingehauen hat und er leider gar keine so großen Pflaster hat. Dann muss es halt mit zu kleinen Pflastern gehen. Mit weiteren Pflastern, Jodsalbe und Ibu (das wird höllisch brennen) ausgestattet, werde ich entlassen. Die Rechnung in Höhe von EUR 225,00 ist bereits meinem Bordkonto belastet.

    Da meine Knie auch auf der Kabine wehtun würden, können wir auch gleich das Abendprogramm in Anspruch nehmen. Nach dem Abendessen hören wir also eine weitere Lesung von Christian Ritter („Birgit und Berlin“) und eine zweite Show von Gina de l‘Amore. Hat beides Spaß gemacht, aber man merkt schon sehr deutlich, dass das Unterhaltungsprogramm noch nicht wieder so umfangreich ist, wie vor Corona. Hoffentlich wird das wieder besser.
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