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  • Day 1

    Wildschweinexodus 🎶🐗🎵

    February 4, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Endlich geht es los - heute starten wir auf den Wildnis Trail! Warum gerade dieser Trail? Wegen des Katzenlogos 😸

    Um halb fünf klingelt schon mein Wecker, da die Anreise nach Höfen bei Monschau etwas umständlich ist.
    Bis Köln geht alles gut und Nadine empfängt mich am Bahnhof mit einem Kaffee - großartig, so kann es weiter gehen 😃
    Dann warten wir auf den nächsten Zug...und warten...und warten...den Anschluss in Aachen verpassen wir natürlich durch die Verspätung. Der nächste Bus fährt erst nachmittags um 16 Uhr....Nun denn, dann muss es halt anders gehen. Wir finden eine Verbindung über Eupen und weiter nach Monschau. Von da geht aber nix mehr, außer Taxi, aber der nette Busfahrer nimmt uns noch ein Stück mit und setzt uns an einer Bundesstraße ab. Von da laufen wir ca. noch zwei Kilometer über die Straße nach Höfen zum Startpunkt des Wildnis Trails am Nationalparktor. Nach einer fünfstündigen Odyssee sind wir endlich gegen kurz nach 11 Uhr am Trailhead🥴
    Ein kurzes Startfoto und dann geht es direkt los, schließlich wollen noch ca. 25.5 Kilometer gelaufen werden bis zu unserem heutigen Ziel, Einruhr.

    Die ersten 10 Kilometer schlängeln sich ziemlich entspannt über breitere Wege erst am Perlen-, dann am Fuhtsbach entlang. Zum Einlaufen durchaus angenehm. Das Wetter ist uns wohlgesonnen und bringt doch nicht den angekündigten Regen, dennoch ist kaum jemand unterwegs.

    Langsam wird der Pfadanteil höher. Felsen säumen immer wieder den Weg. Einer kleinen Höhle kann ich nicht natürlich nicht
    widerstehen, aber sie stellt sich eher als eine Art Torbogen heraus, der in den Schiefer gehauen wurde.

    Unser Weg ist die gesamte Zeit von laut gurgelnden Bächen gesäumt, die schon Stromschnell gleichen, solche Wassermengen führen sie nach der Schneeschmelze und dem Regen der letzten Tage.
    Plötzlich stehen wir etwas ratlos einer Furt, die bei dem Wasserstand nicht trockenen Fußes zu queren ist. Irgendjemand hat ein dünnes Bäumchen darüber gelegt und ich wage mein Glück. Das Wasser reißt mir beinahe die Stöcke weg und ich kann mich noch soeben auf einen Fels retten und von dort zum Ufer springen. Meine Schwester versucht es als nächstes und rutsch zu meinem Schrecken von dem dünnen Stamm ab!
    Tapfer und nun ohnehin schon nass kämpft sie sich durch die eiskalte Stömung bis zur anderen Seite. Nun muss sie mit klatschnassen Schuhen, Strümpfen und Hose weiter 🥶

    Der Weg bleibt weiterhin sehr schön und pfadlastig. Wir kommen nach Erkensruh; einem Ort, der leider den Anschluss verpasst hat. Restaurants, Hotels, Pensionen - ein Leerstand nach dem anderen. Ein nachdenklich stammenden Anblick.

    Direkt hinter dem Ort führt unser Weg nach oben. Das Streckenprofil zeigt uns eine scharfzähnige Zacke, bevor wir in ca. 3,5 Kilometer an unserem heutigen Ziel sind.
    Es beginnt bereits zu dämmern, der Weg führt steil nach oben, zugleich bietet er aber auch eine als 'leicht' markierte Ausweichroute. Wir überlegen kurz und entscheiden uns schließlich für die originale Wegführung...frei nach "denn sie wissen nicht, was sie tun" 🫣
    Uns erwartet ein nicht enden wollender, heftiger Anstieg mit durchschnittlich 18 %! Keiner von uns redet mehr, Schritt für Schritt kämpfen wir uns hoch. Das war richtig hart und dann auch noch vollkommen ohne Benefit, denn oben angekommen gibt es ....nichts! Der Weg führt ein Stück über den bewaldeten Kamm (ohne Aussicht oder sonstige Highlights) und dann einfach wieder steil nach unten 😂

    Es ist mittlerweile sehr dämmrig und der Weg von Wildschweinen ganz frisch zerwühlt. Nadine will kein Risiko eingehen und singt beherzt aus voller Kehle die letzten ca. 2.5 Kilometer bis Einruhr alle möglichen, unmöglichen und selbstgedichteten Songs, um die Keiler zu vertreiben. Ich hatte viel Spaß und die Keiler haben wir ohne Zweifel in die Flucht geschlagen. Es wird gemunkelt, NRW sei nun wildschweinfrei 🤓
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