A short but fine adventure by Sandra Soundso Read more
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  • Wildkatzen - wir sind bereit!

    January 23, 2023 in Germany ⋅ ☁️ -1 °C

    Zusammen mit NaniNuna geht es auf den Wildnis Trail in der Nordeifel. Wir können dem Wildkatzenlogo einfach nicht widerstehen 😼

  • Day 1

    Wildschweinexodus 🎶🐗🎵

    February 4, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Endlich geht es los - heute starten wir auf den Wildnis Trail! Warum gerade dieser Trail? Wegen des Katzenlogos 😸

    Um halb fünf klingelt schon mein Wecker, da die Anreise nach Höfen bei Monschau etwas umständlich ist.
    Bis Köln geht alles gut und Nadine empfängt mich am Bahnhof mit einem Kaffee - großartig, so kann es weiter gehen 😃
    Dann warten wir auf den nächsten Zug...und warten...und warten...den Anschluss in Aachen verpassen wir natürlich durch die Verspätung. Der nächste Bus fährt erst nachmittags um 16 Uhr....Nun denn, dann muss es halt anders gehen. Wir finden eine Verbindung über Eupen und weiter nach Monschau. Von da geht aber nix mehr, außer Taxi, aber der nette Busfahrer nimmt uns noch ein Stück mit und setzt uns an einer Bundesstraße ab. Von da laufen wir ca. noch zwei Kilometer über die Straße nach Höfen zum Startpunkt des Wildnis Trails am Nationalparktor. Nach einer fünfstündigen Odyssee sind wir endlich gegen kurz nach 11 Uhr am Trailhead🥴
    Ein kurzes Startfoto und dann geht es direkt los, schließlich wollen noch ca. 25.5 Kilometer gelaufen werden bis zu unserem heutigen Ziel, Einruhr.

    Die ersten 10 Kilometer schlängeln sich ziemlich entspannt über breitere Wege erst am Perlen-, dann am Fuhtsbach entlang. Zum Einlaufen durchaus angenehm. Das Wetter ist uns wohlgesonnen und bringt doch nicht den angekündigten Regen, dennoch ist kaum jemand unterwegs.

    Langsam wird der Pfadanteil höher. Felsen säumen immer wieder den Weg. Einer kleinen Höhle kann ich nicht natürlich nicht
    widerstehen, aber sie stellt sich eher als eine Art Torbogen heraus, der in den Schiefer gehauen wurde.

    Unser Weg ist die gesamte Zeit von laut gurgelnden Bächen gesäumt, die schon Stromschnell gleichen, solche Wassermengen führen sie nach der Schneeschmelze und dem Regen der letzten Tage.
    Plötzlich stehen wir etwas ratlos einer Furt, die bei dem Wasserstand nicht trockenen Fußes zu queren ist. Irgendjemand hat ein dünnes Bäumchen darüber gelegt und ich wage mein Glück. Das Wasser reißt mir beinahe die Stöcke weg und ich kann mich noch soeben auf einen Fels retten und von dort zum Ufer springen. Meine Schwester versucht es als nächstes und rutsch zu meinem Schrecken von dem dünnen Stamm ab!
    Tapfer und nun ohnehin schon nass kämpft sie sich durch die eiskalte Stömung bis zur anderen Seite. Nun muss sie mit klatschnassen Schuhen, Strümpfen und Hose weiter 🥶

    Der Weg bleibt weiterhin sehr schön und pfadlastig. Wir kommen nach Erkensruh; einem Ort, der leider den Anschluss verpasst hat. Restaurants, Hotels, Pensionen - ein Leerstand nach dem anderen. Ein nachdenklich stammenden Anblick.

    Direkt hinter dem Ort führt unser Weg nach oben. Das Streckenprofil zeigt uns eine scharfzähnige Zacke, bevor wir in ca. 3,5 Kilometer an unserem heutigen Ziel sind.
    Es beginnt bereits zu dämmern, der Weg führt steil nach oben, zugleich bietet er aber auch eine als 'leicht' markierte Ausweichroute. Wir überlegen kurz und entscheiden uns schließlich für die originale Wegführung...frei nach "denn sie wissen nicht, was sie tun" 🫣
    Uns erwartet ein nicht enden wollender, heftiger Anstieg mit durchschnittlich 18 %! Keiner von uns redet mehr, Schritt für Schritt kämpfen wir uns hoch. Das war richtig hart und dann auch noch vollkommen ohne Benefit, denn oben angekommen gibt es ....nichts! Der Weg führt ein Stück über den bewaldeten Kamm (ohne Aussicht oder sonstige Highlights) und dann einfach wieder steil nach unten 😂

    Es ist mittlerweile sehr dämmrig und der Weg von Wildschweinen ganz frisch zerwühlt. Nadine will kein Risiko eingehen und singt beherzt aus voller Kehle die letzten ca. 2.5 Kilometer bis Einruhr alle möglichen, unmöglichen und selbstgedichteten Songs, um die Keiler zu vertreiben. Ich hatte viel Spaß und die Keiler haben wir ohne Zweifel in die Flucht geschlagen. Es wird gemunkelt, NRW sei nun wildschweinfrei 🤓
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  • Day 2

    Regentropfen, die auf Kapuzen klopfen 🌧

    February 5, 2023 in Germany ⋅ 🌧 4 °C

    In Einruhr gönnen wir uns erst einmal ein längeres Frühstück, da es angeblich eine Stunde später eine Regenlücke geben soll.
    Nun ja, der Regen wurde dann zumindest etwas schwächer, für einen Moment...

    Da es aber ohnehin klar war, dass es den ganzen Tag ordentlich regen würde, zogen wir dann schließlich einfach los auf die 2. Etappe des Wildnis Trails.

    Vorbei ging es auf sehr schönen und rutschigen Wegen entlang des Obersees. Die Regenschwaden konnte man herrlich beim Gleiten über den See bewundern. Normalerweise wäre der Weg an einem Sonntag sehr gut frequentiert, aber heute treffen wir niemanden. Nur ein armer Fotograf ist mit seiner Ausrüstung vor dem strömenden Regen unter ein Schild mit Dach geflüchtet und wirkt ein wenig ratlos so mitten im Wald.

    Nachdem es bisher einige Kilometer eher entspannt am Seeufer entlang ging, biegt der Weg nun plötzlich nach rechts ab und führt uns einen Anstieg hinauf, der mich letztes Jahr schon auf dem Eifelsteig zum 🤬 (sittsam natürlich😉 )gebracht hat.
    Im Gegensatz zu dem unnötigen Anstieg am Vortag gibt es dieses Mal aber wenigstens einem schönen Ausblick zur Belohnung und zwar auf die Utfttalsperre.

    Mittlerweile regnet es Bindfäden, die uns vom starken Wind um die Ohren gehauen werden. Zum Glück müssen wir jetzt die offene Dreiborner Höhe überqueren und können so Regen und Wind richtig genießen 😁 Stoisch stapfen wir über den überfluteten Weg und freuen uns des Wanderlebens.
    Plötzlich können wir auch einen ersten Blick auf die Ordensburg Vogelsang erhaschen, als die Regenschwaden für einen Moment die Sicht freigeben.

    Endlich, endlich erreichen wir die Wüstung Wollseifen, werfen einen Blick in die profanisierte Kirche St. Rochus und besichtigen triefnass die alte Schule.
    Dort machen wir eine Rast, essen ein bisschen Weingummi für die Stimmung und machen blöde Witze über Menschen, die bei diesem Wetter wandern 🤓

    Ich weiß, dass es in Vogelsang ein Restaurant gibt und der Gedanke an etwas Warmes ermuntert uns schließlich, die zwar trockene, aber eisig kalte Schule zu verlassen..

    Wieder geht es steil runter und wieder rauf, dann haben wir Vogelsang erreicht und besichtigen ein wenig die ehemalige NS-Kaderschmiede. Das graue, kalte Wetter und die Nebelschwaden über dem Stausee und den bewaldeten Hängen bilden einen passenden Rahmen für eine solche Stätte.

    Wir stärken uns mit Pommes und Kaffee, während der Regen so ans Fenster schlägt, dass man kaum hindurchsehen kann.
    Die durchnässten Sachen haben wir schön auf der Heizung aufgereiht, man nutz halt, was einem zur Verfügung steht.

    Frisch motiviert verlassen wir das Gelände und kommen bald an der Kicklay vorbei, von der wir einen ersten Blick auf unser heutiges Etappenziel haben, Gemünd. Es folgen noch einige Kilometer auf und ab über rutschige Wald(wasser)wege, bis wir den Ort knapp vor der Dämmerung erreichen. Heute kam also kein Wildschweinabwehrchor zum Einsatz...aber lasst euch sagen, es wird noch eine Kostprobe geben 😏
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  • Day 3

    Sing und schwing das Bein :D

    February 6, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

    Bei Gemünd haben wir eine ganz wunderbare Unterkunft gefunden, die speziell auf Wanderer eingestellt war - genau das hatten wir gebraucht nach der Regenschlacht am Vortag. Mit wieder komplett trockenen Sachen und nach einer erholsamen Nacht wollten wir gerade los, um die zwei Kilometer zurück nach Gemünd zurückzukehren und auf die dritte Etappe zu starten. Zeitgleich kommt unser Host Tom aus dem Haus und bietet an, uns nach Gemünd zu fahren, obwohl er in die entgegengesetzte Richtung muss - nochmals herzlichen Dank dafür und Toms Gästehaus sei euch wärmstens empfohlen :)

    Im Penny in Gemünd - wo ich mich auch schon letztes Jahr auf dem Eifelsteig reichlich verpflegt hatte - holen wir uns Frühstück und dann geht es endlich los. Die Olef führt ordentlich Wasser und scheint auch bei Biebern hoch im Kurs zu stehen. Noch nie habe ich gesehen, dass Bieber solch mächtige Bäume annagen!

    Irritiert sind wir auch über diese seltsame Farbe des Himmels ... wo Grau sein sollte herrscht plötzlich Blau vor und von oben trifft uns heute kein Wasser, sondern Wärme! Ob dieser seltsamen hellen Fleck am Himmel dafür verantwortlich ist? Was kann das nur sein? Verwirrt ziehen wir weiter.

    Der Weg schlängelt sich entspannt am Fluss entlang, bevor er nach einer ganzen Weile schließlich in den Wald abbiegt und sich langsam nach oben windet. Nadine wartet geduldig auf mich, während ich mir ein verfallenes Mühlhaus ansehe. Es ist wie ein Sog, ich kann bei so etwas einfach nicht widerstehen :D

    Nach einiger Zeit kommen wir in Wolfsgarten an, ein auffällig gepflegter Ort, in dem man allerdings keine Menschenseele sieht. Neben der Sitzgruppe, bei der wir eine kleine Pause eingelegt haben, führt ein Tor auf den Hauptwanderweg. Na, das muss natürlich der Wildnis Trail und wir ziehen hindurch auf einen schönen Weg über Wiesen und Felder und weiter und weiter und ... stoppen, denn wir haben uns verlaufen *hüstel* Über dem Tor stand zwar groß "Hauptwanderweg", aber eben nicht Wildnis Trail. Nun ja, auf 30-40 Minuten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an ^^

    Ab hier geht es nun leider fast ausschließlich über die eifeltypischen breiten Schotterwege und auch ansonsten gibt es wenig Spektakuläres. Zum Glück lässt sich Nadine nicht lumpen und liefert eine Gesangs- und Tanzeinlage nach der nächsten. Auch ein weiterer Wildschweinabwehrgesang wird vorgetragen und von mir geistesgegenwärtig auf Video gebannt!

    Bei der Abtei Mariawald legen wir ein weiteres Päuschen ein, gönnen unseren vom Schotter entnervten Füßen etwas Ruhe und lassen uns das mittlerweile obligatorische Weingummi schmecken. Dann geht es zurück auf die Forststraße, die uns schließlich zum Ziel bringt. Das liegt offiziell in Heimbach, aber wir knappern noch ein bisschen von der vierten Etappe an und gehen weiter nach Hasenfeld.

    Das Heimbacher Schloss schauen wir uns nur von außen an, da es nach über 28 Kilometern relativ spät geworden ist. Aber auf jeden Fall werde ich mir bei anderer Gelegenheit dieses Bauwerk auch einmal von innen ansehen, allein schon das rote Gestein sorgt für einen besonderen Eindruck.

    Die dritte Etappe des Wildnis Trails ist definitiv eine Etappe, die man laufen kann, aber nicht muss. Der Schotter hat bei uns beiden ordentlich Fußschmerzen hinterlassen und wir waren am Abend froh, dass wir dieses Teilstück hinter uns hatten. Belohnt haben wir uns mit einem sehr leckeren Abendessen und bekömmlichen Getränken ;)
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  • Day 4

    Katzenweg ohne Katz' - aber mit Fazit :)

    February 7, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 4 °C

    Die letzte Etappe von Hasenfeld nach Zerkall starten wir bei herrlichem Wetter - sehr kalt, sehr sonnig und alles ist früh morgens mit glitzerndem Reif bedeckt.

    Die Strecke führt in weiten Teilen anfangs über Wiesen und später durch den Wald, den Hetzinger Wald, um genauer zu sein. An einem schönen Aussichtspunkt nehmen wir die Einladung der dort stehenden Bank gerne an und nehemn Platz für unsere letzte Rast auf dem Wildnis Trail.

    Die Strecke ist deutlich schöner als am Vortag und das Sonnelicht zaubert tolle Lichteffekt, sodass wir uns wohlgestimmt und flott unserem Ziel in Zerkall nähern.
    Dort gibt es tatsächlich auch ein Zielschild am Schlusspunkt, so bekommen wir wenistens doch noch ein Abschlussbild mit Katze, nun ja, zumindest mit einem Katzengesicht, auf Holz, aber wer will schon kleinlich sein ;)

    Nadine und ich sind uns einig, dass man den Wildnis Trail durchaus empfehlen kann, insbesondere, da er nicht sehr lang ist und man ihn sehr entspannt in vier oder flotter in drei Tagen laufen kann. Wenn also mal nicht so viel Zeit ist, aber trotzdem die Sehnsucht nach einem Trail überhand nimmt, dann geht doch mal die Katze suchen!

    Bedenken sollte man dabei aber unbedingt Folgendes:

    1. Der Nationalpark Eifel wurde erst 2004 angelegt. Es ist also klar, dass die Wildnis noch im Entstehen ist und es noch viele Jahrzehnte dauerte, bis tatsächlich ein Eindruck davon entstehen kann.

    2. Eine Wildkatze auf diesem Trail zu sehen ist sicherlich so wahrscheinlich wie eine Begegnung mit dem legendären Eifelkrokodil (obwohl Nadine da ja anderer Meinung sein dürfte - in Hinblick auf das Krododil zumindest ^^).
    Aber wer freut sich nicht darüber, wenn einem diese leicht frech drein blickende Katze den Weg weist?

    3. Eifel bedeutet leider häufig auch - neben tollen Pfaden und viel auf und ab - immer wieder lange Passagen auf Waldautobahnen und Schotter. Wenn man sich dessen im Vorhinein bewusst ist, gibt es auch weniger Gemecker - just saying ^^

    4. Etappe 1 und 2 sind großteils sehr schön und es gibt sowohl an Natur und Kultur einiges zu sehen und erleben. Etappe 3 ist fast durchgängig eine Durststrecke. Etappe 4 eignet sich entspannt zum Auslaufen und bietet einige sehr schöne Passagen.

    5. Die Anreise nach Hofen kann sich mit den Öffentlichen als ziemlich umständlich gestalten (siehe unseren Bericht dazu ...). Zerkall hingegen erreicht der geneigte Wandermensch sehr unkompliziert. Der Trailhead liegt zudem nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt.
    Wir haben es vorgezogen, die längere Anreise zum Start zu haben und dafür entspannter wieder nach Hause zu kommen. Vom Wandererlebnis her empfehle ich eher den Weg entgegengesetzt, also von Zerkall nach Hofen, zu laufen, sodass die schönen Etappen zum Schluss kommen.

    Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Zeit!
    Liebe Grüße
    Sandra und Nadine
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