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  • Day 18

    Per Bus nach Náxos-Stadt

    September 6, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Der „Meltemi“ bläst weiter die ganze Nacht hindurch und lässt uns unruhig schlafen. Das Wort Meltemi kommt ursprünglich vom italienischen "beltempo", sprich "schönes Wetter", was er uns ja auch konstant beschert. Es ist ein paar Grad kühler, was mir beim Joggen am endlosen Strand sehr entgegen kommt. Allerdings muss ich zwischendurch Jogi zurück zum Womo bringen - er verweigert sich heute und scheint wieder etwas angeschlagen zu sein.
    Wir lassen es angesichts des starken Windes gemächlich angehen und frühstücken und lesen in aller Ruhe. Mittags gehe ich für eine Weile an den Strand, denn der Sturm hat etwas nachgelassen. Später kommt Norbert mit Jogi dazu und wir wandern eine Weile an der Wasserkante entlang, bevor Norbert noch einmal eine Runde kraulen geht. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem regelmäßig verkehrenden Bus in den Ort Naxos, auch Naxos Chora genannt (offenbar werden die Hauptstädte der Inseln immer als Chora bezeichnet). Die freundliche, niederländische Besitzerin des Campingplatzes meint, Hunde müssten in Taschen mit Handtuch verdeckt transportiert werden, sonst würden Busfahrer einen nicht mitnehmen, so dass ich noch schnell eine größere Einkaufstasche und Jogis Handtuch hole. Endstation ist am Hafen, so dass wir gleich die markante Portara ansteuern können. Allerdings fesseln uns auf dem Weg dorthin die sturmbewegten großen Wellen, die gegen die Felsen und den Damm klatschen und an denen man nur mit etwas Glück trocken vorbeikommt. Es ist ein traumhaftes Plätzchen, wo Dionysos die von Theseus zurückgelassene Ariadne fand und an dem ursprünglich ein unvollendeter Palast gestanden haben soll, von dem nur die Portara selbst und die schwersten Steinbrocken keine Weiterverwendung beim Bau der venezianischen Burg gefunden haben. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Altstadt, aber auch die umliegenden Berge mit den typischen weißen Ansiedlungen. Anschließend bummeln wir zunächst an der Hafenpromenade entlang, wo eine Bar oder Taverne die andere ablöst und sich ein abwechslungsreiches und buntes Bild ergibt. Obwohl Sonntag ist, scheint nicht viel los zu sein - vielleicht ist auch der immer noch starke Wind daran schuld. Wir besorgen kurz die Tickets für unsere nächste Insel Santorin (hin und zurück insgesamt 80€), wohin wir ohne Womo übersetzen, da wir dafür nur zwei Tage geplant haben angesichts des hier wahrscheinlich doch stärkeren Touristenaufkommens. Der Bummel durch die Altstadt folgt natürlich und ist teilweise etwas schweißtreibend, da sich die kleinen, weiß gekalkten Häuser eng am Berg hoch staffeln, überragt von der Ruine der venezianischen Burg. Im ältesten Stadtviertel Grotta unterhalb des Boúrgos befindet sich die orthodoxe Kathedrale, in deren unmittelbarer Umgebung wir acht weitere kleine Kapellen zählen. Hier ist der älteste Teil der Stadt mit Ausgrabungen aus frühkykladischer und spätmykenischer Zeit (ca. 12. Jh. v. Chr.). Wir genehmigen uns noch einen Sundowner, bevor uns der Bus wieder zum Campingplatz zurückbringt.
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