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  • Day 20

    Inselrundfahrt auf den Spuren der Antike

    September 8, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach unser üblichen Morgenroutine mit Joggen, Schwimmen, Womo Aufklaren und Frühstück brechen wir zu unserer Inselrundfahrt auf. Unser erstes Ziel ist der südöstlich bei Ano Sagri gelegene Demeter Tempel. Nach nur wenigen Minuten befinden wir uns in einer bergigen Umgebung, die durch
    Felder mit kleinen Steinwällen gegliedert ist, von Oliven- und mächtigen Feigenbäumen unterbrochen wird und sehr fruchtbar erscheint - also offenbar genau der richtige Ort, um der Göttin der Fruchtbarkeit zu huldigen. Schon von weitem fallen uns die im Sonnenlicht hell leuchtenden Reste der Tempelanlage auf. Bereits der Fußweg dorthin scheint mit seinen üppig blühenden Oleanderhecken diesen Grundgedanken zu unterstreichen. Leider stehen wir vor verschlossener Tür - obendrein Videoüberwachung, ausgerechnet dienstags geschlossen. Das Areal ist komplett eingezäunt, so dass wir beschließen, dass ich mit Jogi vor dem Tor warte, während Norbert über das Eingangstor klettert, um dieses doch herausragende antike Monument fotografisch festzuhalten. Ich bin schon enttäuscht, doch müssen wir mit diesem Kompromiss leben. Gern hätte ich die Ruinen auch von Nahem gesehen.
    Im Anschluss geht die Fahrt weiter in den Hauptort der Insel, Chalki. Wir bummeln durch die engen Gässchen, bewundern die venezianischen Häuser und den Turm im größten Olivenhain der Insel. Mächtige, manchmal bis zu einem Meter Durchmesser dicke, zerklüftete Stämme verdeutlichen das Alter dieser Bäume. Wir lassen uns in einem der netten, kleinen, in den Gässchen angesiedelten Tavernen auf einen Kaffee und frische Waffeln mit Vanilleeis nieder und genießen die beschauliche Atmosphäre bei Café Del Mar-Musik - Entspannung pur! Als nächstes springt Filoti mit seinen malerisch am Hang gestaffelten, weiß gekälkten Häusern unterhalb des mit 1001 m höchsten Bergs der Kykladen, Mount Zeus, ins Auge. Der Legende nach wurde Zeus hier geboren und wuchs hier auf. Die Fahrt führt uns weiter über unzählige Serpentinen ins kleine
    Bergdorf Moni, wo uns ein grandioser Blick ins Tal und auf Berge mit unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten erwartet, rhythmisch gegliedert von Macchia, Olivenhainen und Korkeichen, die wie zufällig verstreute grüne Pompons wirken. Über endlose Serpentinen (Kompliment an Nobbi, der diese trotz der Schlaglöcher und über lange Strecken weit über die Banquette hineinwuchernde Seitenbepflanzung souverän meistert - Korsika lässt grüßen) passieren wir kleine Bergdörfer wie Koronos und Skado, die einem grandiose Blicke ins Tal und auf die karstige, karge Bergwelt gewähren. Im äußersten Norden angelangt führen schließlich Serpentinen ins Tal zum kleinen Fischerdorf Appollonias, wo sich eine 80 Tonnen schwere und über 10 m lange, unvollendete, archaische Statue eines Dionysos-Kouros befindet. Schon sehr beeindruckend, wenn man vor so einer massigen Figur steht und sich dann vorstellt, wie die alten Griechen es bewerkstelligt haben, solche Statuen (und Tempelsäulen!) zu transportieren! Anschließend steuern wir das verschlafen wirkende Fischerdorf Apollonias an, das einen kleinen Strand besitzt, der heute von kräftigem Wellengang aufgewühlt wird und nette kleine, bunt bestuhlte Tavernen entlang der Hafenmauer. Weiter führt uns der Weg in luftiger Höhe über die Küstenstraße gen Süden, begleitet von steil abfallenden Felsen, dem Blick auf grandiose Bergpanoramata und Felsenbuchten, tief unter uns das aufgewühlte Meer, die Landschaft nur mit einzelnen, verstreut liegenden, weißen Häusern besiedelt, (während einer Dreiviertel Stunde begegnen uns nur zwei Autos).
    Noch ein kleines Highlight passieren wir, den Pyrgos Agias, einen im 17. Jh erbauten, mächtigen Wach- und Wehrturm, der noch bis in die Neunziger Jahre bewohnt war.
    Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir wieder am Campingplatz an, wo uns inzwischen unsere Wäsche gewaschen und getrocknet erwartet. Während Nobbi sich um Strom etc kümmert und noch ein wenig mit den Nachbarn schnackt, bereite ich das Essen vor und „bekämpfe“ vorsorglich die Ameisen, über deren ungebetene Gesellschaft mehrere Nachbarn stöhnen, mit AlFaRas (diesmal nur Reifen und Elektroschnur).
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