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  • Day 61

    Wochenmarkt in Leonidi

    October 19, 2020 in Greece ⋅ ☁️ 20 °C

    So ganz leise kündigt sich auch hier der Herbst an - man merkt doch, dass es später hell wird und die Temperaturen ein wenig sinken. Bei frischen 18 Grad fällt das Joggen deutlich leichter - dazu kommt natürlich wieder die entsprechende optische Einstimmung mit dem majestätisch über uns thronenden, roten Felsmassiv und dem opulenten Paradiesgarten, durch den ich laufe. Waren es die letzten Tage überwiegend Oliven-, Paradiesäpfel-, Orangen-, Mandarinen und Zitronenbäume, so wechseln sich diese jetzt ab mit großen Feldern mit Auberginen, Zucchini, Paprika, Pepperoni, Tomaten, Kohlrabi, Kohl, Salat und Kürbissen... Pralle Früchte hängen einem links und rechts der Straße leuchtend und einladend entgegen und warten darauf, von den Bauern, die mit ihren extrem ramponierten Kleinlastern unterwegs sind, geerntet zu werden - und alle grüßen freundlich oder feuern mich an. Man merkt immer wieder, dass nicht nur die Früchte die Sonne aufnehmen, sondern auch die Menschen die Sonne in ihrem Herzen tragen.🌞
    Nach dem Laufen folgt das obligatorische Schwimmen im immer noch angenehm temperierten Meer - an dem langen Strand sind außer uns nur drei weitere Personen, also Abstand halten leicht gemacht!
    Weil unser Stellplatz im Schatten liegt, wir aber merken, dass wir etwas mehr Sonne gut ertragen können, wechseln wir kurz auf den gegenüber liegenden, um anschließend in den Ort Leonidi zum kleinen Wochenmarkt zu fahren. Auch dorthin führt der Weg mitten durch die grüne Gemüse- und Obstoase. Angepriesen wird der Ort als Versorgungszentrum für die weitere Umgebung, da stellt sich unsereins sicher zunächst große Betriebsamkeit und größere Läden vor. Stattdessen finden wir beschauliche, eher enge Straßen und Gassen, in denen sich lauter Einraumlädchen befinden, die ihre oft kunterbunt zusammengewürfelte Ware teilweise einfach schmucklos draußen auf den Gehweg stellen. Dazwischen wechseln viele kleine Kafénions (natürlich wieder fast ausnahmslos Männer und oft nur mit einigen wenigen Tischen und Stühlen) und Tavernen mit kleinen Handwerkstätten, Läden für Elektro-, Haushalts-, Kletter-, PC-, Fahrradbedarf - man hat das Gefühl, es ist auf einfache Weise für alle Bedürfnisse des täglichen Lebens gesorgt. Der Wochenmarkt ist allerdings schon fast vorbei - überwiegend örtliche Produkte in aller Frische, ein paar nehmen wir mit.
    Nachdem wir durch die Gassen geschlendert sind und die nette, entspannte Atmosphäre auf uns wirken haben lassen, gönnen wir uns einen frisch gepressten Orangensaft, wenn nicht hier, wo dann? Gegen Mittag setzt eine gewisse Betriebsamkeit ein, immer wieder knatternde Mopeds und Motorräder und Autos, die entweder in die Mittagspause wollen oder ihre Kinder von Schule und Kindergarten abholen - oft vollgepackt und zwei Kleinkinder mit auf dem Bock - griechische Unbekümmertheit.
    Bevor wir zum Campingplatz zurückkehren, statten wir noch dem Hafen, der nur ca. 500 m entfernt liegt, einen Besuch ab. Hier liegen nur wenige Boote, ein paar Tavernen, zwei kleine Supermärkte, alles macht einen gepflegten Eindruck - allerdings ist auch kaum etwas los. So lassen wir uns auf ein Bier und einen Wein nieder und von den letzten Sonnenstrahlen wärmen, denn nachmittags nimmt die Bewölkung deutlich zu.
    Gegen Abend fallen sogar ein paar Regentropfen.
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