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  • Day 72

    Auf dem Weg zum Olivenzentrum Kalamata

    October 30, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Nacht wurde begleitet vom ewigen Rauschen der Wellen und Klackern der rollenden Steine. Der morgendliche Blick auf das türkisfarbene Wasser in der weiten Bucht mit der rotweißen Steilküste animiert mich sofort, ein erfrischendes Bad zu nehmen, obwohl der Wellengang noch ziemlich heftig ist. Was ich nicht bedacht habe, dass die wunderschönen runden Steine des Kiesstrandes sofort in richtig große, runde und glitschige übergehen und damit bei den Wellen kaum zu überwinden sind. Selten habe ich mich so unbeholfen beim Versuch ins Wasser zu gehen gefühlt, zumal die Unterströmung einem sofort die Beine wegzuziehen droht. Also mit ein paarmal Umkippen zurück und zur Badeleiter am Rand der Bucht, die aber auch vom heftigen Wellengang kräftig überspült wird. So macht Schwimmen nicht so wirklich Spaß! Anschließend Außendusche, und die Welt ist wieder in Ordnung. Nach dem Frühstück kommen wir mit einem netten, jungen Österreicher, der ebenfalls hier die Nacht verbracht hat, ins Gespräch - ein Kletterfreak, der sich in Leonidia beim Klettern eine Rippe gebrochen hat und nun erst einmal eine Weile pausieren muss und sich die Zeit bis zur Genesung mit einer Rundreise vertreibt.
    Wir fahren später die Küstenstraße Richtung Norden - Kalamata - entlang. Die Kulisse der mächtigen Bergmassive ist beeindruckend, die verstreuten kleinen Ortschaften verlieren sich davor. Die Wohntürme werden seltener, was bleibt und stetig zunimmt sind die Olivenhaine. Immer stärker wird die Landschaft davon bestimmt, riesige Flächen sind ausschließlich und dicht an dicht von reichlich tragenden Olivenbäumen bedeckt, unterbrochen von steil abfallenden, oft roten und von vielen Höhlen durchlöcherten Felswänden. Die Olivenernte hat begonnen, immer häufiger sehen wir links und rechts der Straße, wie die grünen Netze ausgelegt und die Bäume mit Rüttlern bearbeitet werden, ein mühseliges Geschäft.
    In Lefktro machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und probieren in einem auf Bio-Olivenprodukte spezialisierten Laden mehrere Sorten Olivenöl und nehmen eine Flasche mit.
    Der nächste Ort Stoupa, der einerseits wegen seines schönen Strandes sehr beliebt, andererseits durch den Film Alexis Zorbas bekannt ist, ist uns zu belebt, so dass wir weiterfahren. Eigentlich wollen wir gerne eine Olivenmühle besichtigen, und ich finde einen Hinweis auf eine in Stavropigeo, doch ist die Zuwegung katastrophal eng, wir kommen mit unserem Womo dort nicht durch. Auch der Versuch nach einem haarsträubenden Wendemanöver, das Norbert bravourös und cool meistert, von einer anderen Seite aus scheitert, so fahren wir weiter. Kurz vor Kalamata stoppen wir an einer Tankstelle, wo wir nicht nur tanken, sondern auch die Gasflasche austauschen. Der nette und gesprächige Geschäftsführer bietet uns gleichzeitig Olivenöl an, das in seinem Familienbetrieb produziert wurde. Also wandert ein weiterer Kanister in unseren Gepäckraum. Der Abend nähert sich, wir sind kurz vor Kalamata, einer größeren Stadt, so dass wir wieder einen Stellplatz suchen und am Ortsrand direkt am Kiesstrand fündig werden.
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